Schulwechsel in der 1. Klasse, vorsicht lang!

Hallo,

mein Sohn geht in die 1.Klasse, in eine Schule, mit guten "gehobenen" Klientel. Ich bin davon ausgegangen, dass hier die Sozialstruktur stimmt.
Er macht viel Sport und ist dort in den Gruppen, wie auch bei seinen alten Freunden recht beliebt. Nun hat er leider eine Klasse "erwischt", wo selbst die Lehrerin unumwunden zugibt, das sie so ein "asoziales" Verhalten selbst in "Brennpunktschulen" noch nicht erlebt hat.
Dort gibt es eine Gruppe von Jungs, die sich alle aus der Kindergartenzeit kennen, bei ihnen gilt das Faustrecht, sie drängen andere Kinder an den Rand, pöbeln und benehmen sich...na, ja. Zu allem Übel ist die Klasse eine Ganztagesklasse, nach der Schule hat er also nicht mehr viele Möglichkeiten sich zu verabreden, er ist ihnen den ganzen Tag sozusagen ausgeliefert. Aus unserer Sicht bearbeitet die Lehrerin das Thema zwar, aber wie üblich, mit Kollektivstrafen, Anti-Gewalt-Training wo die ganze Klasse teilnimmt, das übliche eben und nicht wirklich effektiv.

Unser Kleiner geht gar nicht mehr gerne in die Schule, er hat Angst vor diesen Kindern, er ist in der Schule super schüchtern geworden, hat Angst vor größeren Gruppen, schaut die Leute beim Reden nicht mehr an..... So ist er normalerweise nicht, er geht alleine zum Bäcker, geht alleine zum Training und auch auf dem Spielplatz zeigt er ein absolut normales Verhalten, er geht auf fremde Kinder zu, fragt, ob er mitspielen darf (darf er in der Regel), kabbelt sich auch mal.., eben ganz normal. Nun überlegen wir, ihn entweder die Klasse wechseln zu lassen oder aber auch die Schule. Die andere Schule ist direkt nebenan und bietet auch Halbtagesklassen an, was wir nun bevorzugen würden, da hätte er Nachmittags (private Betreuung ist gesichert) Zeit für Freunde, Sport oder einfach seine Ruhe.
Was ist besser, Klasse in der Schule wechseln oder direkt die andere Schule? Ich bin echt ratlos, zudem er auch noch ein paar Freunde in der Klasse hat, die wir ihm nehmen würden. Für Tips bin ich dankbar...

Grüsse
Jono

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Hallo Jono,

wird Dein Sohn gemobbt oder leidet er "nur" unter dem allgemeinen Klima in der Klasse? Falls er direktes Opfer ist, würde ein Klassenwechsel nichts bringen, denn dann wären die Störenfriede ja immer noch in der Nähe. Falls es lediglich das Klima in der Klasse ist, reicht ein Wechsel in eine andere Klasse sicherlich aus, denke ich.

Fröhliche Grüße von Swety

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Hallo,

danke für Deine Antwort. Wir wissen es nicht so genau, es ist wohl von beidem ein bisschen dabei. Das Klima ist grausam und "gemobbt" wird wohl auch. Nur, wo fängt Mobbing an...... Inzwischen erzählt er schon fast gar nichts mehr. Das macht uns Sorgen, da er immer ein Kind war, was erzählt hat, wie sein Tag war u.s.w.. Es wird wohl auf einen Schulwechsel hinauslaufen. Die andere Schule gilt als streng und scheut auch nicht davor, Kinder die kein Sozialverhalten an den Tag legen auch einmal der Schule zu verweisen.

Danke und Grüsse
Jono

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Hi,

so gut ich Dich verstehen kann: Ein Wechsel von einer Klasse in eine andere an der selben Schule wird wahrscheinlich schwierig: Da könnte ja viele Eltern aus denselben Motiven wie ihr einen Wechsel betreiben. Aber nachfragen kannst Du ja mal bei der Schulleitung. Beim Wechsel an eine andere Schule müsstet ihr euch erkundigen, ob dies auch mitten im Schuljahr machbar ist.

Leider ist mein Sohn (7, 2. Klasse) auch in der "Rüpel-Klasse" gelandet. Die Lehrerin regiert dort mit harter Hand, aber ein angenehmes Klima herrscht dort nicht; und die Härte trifft eben alle. Die Parallelklasse ist eine Integrativklasse und mit 28 Schülern bereits gut gefüllt. Eine Mitschülerin ist wegen des Klimas, zudem bei uns aber auch die Lehrerin ihr Scherflein beiträgt, zu Halbjahr auf eine andere Schule gewechselt.

Bis eine Entscheidung getroffen ist, solltet ihr auf jeden Fall versuchen, das Selbstbewusststein Eures Sohnes zu stärken und auch mit der Lehrerin im Kontakt bleiben, der ja sicherlich nicht entgeht, dass Euer Sohn leidet.

LG

Anja

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Hi,

ich habe zu so dingen meine ganz eigene meinung.
das leben ist weder einfach noch immer gerecht. weder wenn die kinder klein sind, noch wenn sie größer bzw. erwachsen sind. es wird immer situationen geben die schlimm sind und für kinder schwer.

Ich denke kinder wachsen daran und müssen lernen damit umzugehen. ich kann mein kind nicht immer aus situationen nehmen, nur weil es nicht schön für es ist.

Was ist, wenn in der neuen Schule bzw. Klasse es auch wieder so sein wird?? Wird dann wieder gewechselt??

Das Leben ist leider kein Polyhof......

LG Dany



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Da hast Du wohl recht, ich würde ihn auch in der Klasse lassen, wenn ich ihn um 13.00 Uhr abholen dürfte. Das darf ich aber nicht, frühestens um 15.30 Uhr (da Ganztags).
Da bleibt ihm dann einfach keine Zeit mehr, um andere soziale Kontakte zu pflegen, er muss mit diesen Kindern fast den ganzen Tag zubringen.
Also, auch wenn die neue Schule eine ähnliche soziale Struktur hätte, dann könnte er zumindest ab 13.00 Uhr andere Kinder sehen. Glücklicherweise muss ich ihn da nicht in den Ganztag bringen, da wir nun eine Kinderfrau für den Nachmittag angestellt haben. So kann er zu Hause essen und anschliessend die Zeit mit seinen Freunden verbringen, schwimmen gehen u.s.w.....