Kita:Pro und contra?

Würde mal gerne eure Meinungen hören zur Kita. Also für Kinder ab 1 Jahr (bzw. es gibt ja sogar Kitas, die noch kleinere Kinder nehmen).

Habe meine Kleine schon angemeldet, bin mir aber nun sehr unsicher, ob ich sie auch hin schicken soll. Die Hauptfrage, die ich mir stelle ist: Entwickelt sich mein Kind anders, wenn es z.B. erst mit 2 Jahren in die Kita geht?

Andererseits: Wer kann sich schon an das Leben mit 1-2 Jahren erinnern. Wäre es sowieso egal, da sich mein Kind eh nie daran erinnern wird, was es mit 1-2 Jahren gemacht hat?

Gerade aus der älteren Generation höre ich: Wie kann man das nur tun? Kinder gehören 3 Jahre zur Mutter.

Nun habe ich sogar einen Ratgeber eines Arztes gelesen (Graf, es geht dort aber ums Impfen). Und selbst dieser Autor (der Arzt ist und keine Mutter) beschreibt, dass es gerade für Kinder bis 3/4 Jahren so wichtig ist, die Mutter bei sich zu haben. Er stellt Kitas als sehr schlecht dar.

Mein Freund und ich diskutieren schon seit Wochen und irgendwie haben wir nun die Vorstellung, dass Kitas doch eigentlich nur für ganz kleine Würmer sind, um die sich keine Großeltern kümmern können und wo die Mütter unbedingt wieder arbeiten gehen müssen.

Mit welcher Klientel an Eltern habe ich überhaupt zu rechnen? Sind es meist alleinerziehende Mütter? Die arbeiten müssen. Oder sind es Karriere-Frauen, die arbeiten wollen? Oder sind es die Geringverdiener, die ebenfalls dringend schnell wieder arbeiten müssen?

Was machen so kleine Kinder dort? Wenn mein Kind Besuch von anderen hat, verkloppen sie sich eigentlich nur. Klauen sich die Schnuller, schreien wie verrückt, weinen viel und reißen sich bestenfalls noch an den Haaren oder an den Klamotten. Wirklichen Spaß kann ich da noch nicht sehen. Sie sind doch noch so sehr auf sich selbst fixiert.

Wie ist es dort für ein kleines Baby, das nicht alleine essen kann? Nicht laufen kann? Nicht sagen kann, dass es in die Hose gemacht hat? Jetzt ist immer Mama da. Und plötzlich ist Mama weg. Kind muss warten, es schreien ja noch viele andere. Bekommt sein Essen später, muss erstmal in der vollen Windel liegen. Die Erzieherinnen verstehen sein Gebrabbel nicht, wissen nicht, warum es weint. Das Kind hat Schmerzen oder ist traurig. Aber Mama ist nicht da. Mama arbeitet ja.

Der Gedanke macht mich so krank, dass ich darüber nachdenke zu kündigen und zu warten bis mein Kind 2 Jahre alt ist. Dann ist es mobiler, kann sich eher ausdrücken. Ist nicht mehr so hilflos.

Oder muss ich irgendwann damit rechnen, dass mein Kind Langeweile bekommt ehe es 2 Jahre alt wird?

Ich kann mit niemandem darüber reden. Früher stand sowas nicht zur Debatte. Man ging erst mit 3 oder 4 Jahren in den Kindergarten. Und im Bekanntenkreis habe ich nur Mütter, die entweder Ausländerinnen sind und die es keinesfalls mehr einsehen arbeiten zu gehen (weitere Kinder folgen bald bzw. Heirat bedeutet dort: Mann versorgt Familie) oder Alleinerziehende, die vom Kindesunterhalt leben oder aber so gut verdienende Mütter bzw. solche, deren Männer ein Vermögen verdienen. Oder aber solche, die eine oder mehrere Omas haben.

Ich komme mir vor als würde ich ganz alleine mit meinem Problem stehen. Freundin A sagt: Ich würde niemals arbeiten gehen, so lange das Kind noch so klein ist. Freundin B sagt: So lange der Ex noch Unterhalt zahlt, brauche ich nicht arbeiten gehen. Und so früh würde ich mein Kind auch nicht abgeben. Freundin C sagt: Mein Mann geht arbeiten. etc. etc.

Für mich stehen folgende Varianten zur Debatte:

Ich gehe halbtags arbeiten (mehr will ich nicht mit so kleinem Kind), Kind geht in die Kita.

Ich kündige und melde das Kind ab dem 2. Jahr im Kindergarten an, nicht in einer Kita, und suche bis dahin einen neuen Job.

Bei Variante 1) springt eh an Einkommen nicht viel raus, da die Kita ja auch bezahlt werden muss.

Bei Variante 2) fühlei ch mich besser, aber es besteht die Gefahr, dass ich keinen Job finde.

Hoffe auf zahlreiche Meinungen.

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Wenn ich mir solche Gedanken gemacht hätte, wären meine Kids wohl nie in den Kiga gekommen #augen

Als ich meinen Sohn angemeldet habe, sagte die Leiterin, desto jünger die Kinder, desto besser kommen sie zurecht, vor allen das Sozialverhalten wäre ganz anders, als wenn ein Kind erst mit 4 in den Kiga kommt.

Und wenn ich einen Jobangebot habe, wäre ich ja doof es nicht anzunehmen, auch wenn ich einen Mann zu Hause habe, weiß man nieeeee was kommt, dann bin ich wenigstens für den Fall der Fälle abgesichert, und dafür würde ich den Kiga Platz sofort nehmen ohne lang zu überlegen

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Du hast dir keine Gedanken darüber gemacht, wie es deinem Kind dabei geht? Das kann ich mir nicht vorstellen.

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Doch, aber ICH bin auch noch ICH und nicht nur MAMA; die Kleine geht jetzt den ganzen Tag, und es geht ihr gut #huepf#huepf#huepf

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Hallo

meine große kam mit 2,5 Jahren in die Kita dann aber gleich als GAnztageskind.Der kleine kam mit 3 Jahren in den Kiga er hat die Zeit gebraucht und war die Entwicklung viel langsamer.

ICh denke es kommt auf das Kind an.Klar kann sich das Kind nicht mehr dran erinnern,aber es geht um die Mutter Kind beziehung und das Urvertrauen.

lg

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mein sohn wird ab april halbe tage in die kita gehen, er ist dann 2 jahre und 2 monate alt. alles andere wäre für mich indiskutabel gewesen, er war vorher einfach noch nicht so weit. er ist ein eher zurückhaltender kandidat und war bis vor kurzem auch noch nicht wirklich an anderen kindern interessiert. und auch für mich war die intensive zeit mit ihm sehr wichtig, für mich war immer klar, die ersten drei jahre sollen ganz ihm gehören.
nun haben wir mehr oder weniger zufällig eine sehr tolle private kita gefunden, in der wir ab april diesen platz bekommen können. wir waren schon ein paarmal zum spielen dort, er findet es total schön und hat spaß und ich sehe, dass er es da gut hat. deshalb gucken wir jetzt einfach mal, wie es ihm gefällt. wenn es noch zu früh ist, dann ist das eben so und wir versuchen es nächstes jahr neu, wenn er dann drei ist.

natürlich ist mir klar, dass ich mit dieser einstellung in einer ziemlich luxuriösen situation bin. ich kann derzeit auch frei (= von zuhause aus) gut arbeiten. wenn man dringend auf ein festes gehalt angewiesen ist, wird man da weniger rücksicht nehmen können, ob das kind nun so weit ist und so weiter.

in deiner situation halte ich es für das wichtigste, dass sich alle beteiligten wohl fühlen. wenn du kein gutes gefühl hast, solltest du das alles nochmal überdenken. vielleicht fällt dir die entscheidung leichter, wenn du mal einen probetermin in einer kita deiner wahl vereinbarst und guckst, wie dort alles so läuft und wie dein kind sich dort so fühlt.
viel glück #blume


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Hallo,

ich kann dich sehr gut verstehen, ich habe mir auch sehr viele (und ähnliche) Gedanken gemacht. Dann liest man wieder was hier und denkt der hat recht, dann liest du was gegenteiliges ...

Da du aber geschrieben hast, dass du dich bei Variante 2 besser fühlst, denke ich, das ist der richtige Weg für dich! Denn DU musst dich wohlfühlen dabei. Bei uns ist es so: Wir verdienen beide gut und die Krippe kostet zwar, aber da bleibt noch so viel übrig, dass das bei uns kein Argument gewesen wäre, aber selbst wenn, ich WOLLTE arbeiten. Mir hat da was gefehlt. Unsere Tochter geht seit sie 1,5 Jahre ist in die Krippe (davor wurde sie 6 Mon. von der Oma betreut). Ich finde das sehr schön für sie, sie hat Kinder ihres Alters um sich rum und lernt wie man mit denen umgeht. Klar sind da auch mal nicht so schöne Erfahrungen dabei (Holzklotz auf den Kopf bekommen usw.) aber damit lernt sie da umzugehen. Ich finde es gut, wenn die Kinder nicht nur Erwachsene um sich rum haben. Das war früher ja auch nicht so (da waren es halt eher die Kinder aus der Familie oder der Nachbarschaft). Wie das bei ganz ganz kleinen Babys ist, kann ich dir nicht sagen, aber in den USA oder Frankreich oder der DDR war/ ist das ja völlig normal, dass die Mütter nach 6-8 Wochen wieder arbeiten gehen. Ich denke nicht, dass die Kinder deshalb gestörter sind als andere. Was die Kinder dort so tun? Naja, essen, schlafen, spielen, sehr viele Rituale (Begrüßung, Essen, Händewaschen, rausgehen usw), halt was man daheim auch macht. Und klar ist Mama nicht da, aber die Erzieherinnen in unserer Krippe haben 3 Kinder zu betreuen, da kriegt man schnell mit, wie jedes Kind "tickt". Außerdem weiß ich auch nciht immer sofort, was meinem Kind fehlt?!

Hast du denn schon mal über eine Tagesmutter nachgedacht? Wenn du da eine findest, die dir sympathisch ist und die nur 2 Kinder betreut, würdest du dich damit besser fühlen? Oder könntest du zB nur 2x die Woche ein paar Stunden arbeiten? Oder gibt es da keine Alternativen?

In meinem Freundeskreis gibt es alles: Mamas, die nach 8 Wochen wieder arbeiten gingen, Mamas, die nach 1 Jahr wieder arbeiten (die meisten), Mamas, die "erstmal" daheim bleiben. Jede muss eben entscheiden, womit sie am besten leben kann und will! Meine SchwieMu fand das auch unglaublich, dass ich schon nach 1 Jahr wieder arbeiten gehe ... tja, deal with it, es ist halt nicht ihr Leben!

So, ist lang geworden, sorry,
LG Annette

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Ich finde auch, dass Kinder mindestens 2 Jahre, eher 3 Jahre zu den Eltern oder Großeltern gehören.

Ich persönlich möchte in dieser entscheidenden Jahren selbst Einfluss auf mein Kind nehmen und ihm meine wichtigsten Werte vermitteln. Das ist für mich der Hauptgrund.

Ein weiterer Grund ist, dass eine Kita - auch wenn sie noch so gut ist - niemals individuell auf mein Kind eingehen kann. Und gerade anfangs sind die Bedürfnisse doch noch sehr verschieden. Ich finde es wichtig, dass diese Bedürfnisse befriedigt werden. Meine Tochter ist z. B. ein Kuschelkind und hätte bis sie ca. 2,5 Jahre alt war nicht darauf verzichten können mit mir zu kuscheln wann immer SIE es wollte. Das war schon mit 3 Jahren schwierig (Kindergartenstart), aber es ging. Vorher wäre das undenkbar gewesen, es hätte ihr etwas gefehlt.

Kontakte zu Kindern finde ich allerdings sehr wichtig und deswegen hatte meine Tochter auch schon vor dem Kindergarten zwei bis drei Mal in der Woche Freunde zu Besuch oder war selbst zum Spielen irgendwo. Wir sind auch viel mit anderen Kindern schwimmen gegangen, waren im Musikgarten, in der Bücherei, auf dem Spielplatz usw. Sie hatte also immer auch die Möglichkeit soziale Kontakte zu pflegen. Das wiederum macht sich jetzt im Kindergarten schon bemerkbar. Sie gilt dort als sehr soziales hilfbereites kleines Mädchen und ich wurde schon gefragt, ob ich mir sicher sei, dass sie keine Geschwister hat ;-)

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Aber auch in der KiTa kann gekuschelt werden. Meine Tochter wurde von den Betreuerinnen am Anfang viel im MeiTai getragen.

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Aber es ist doch nicht dasselbe... es sind noch andere Kinder da, die emotionale Ebene zwischen Kind und Erzieherinnen KANN nicht so intensiv sein wie zwischen Eltern und Kind usw. Das ist meine Meinung, von der Du mich nicht abbringen wirst.

Ich wollte auch niemanden kritisieren, der sein Kind - aus welchen Gründen auch immer - in eine Krippe geben MUSS (z. B. weil er arbeiten muss). Es gibt tolle Krippen und ein Kind wird keinen Schaden nehmen, wenn es früh in eine (gute) Krippe geht. Aber wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich mein Kind bei mir haben wollen. Die Zeit wäre mir viel zu kostbar als sie zu verschenken. Und es ist für ein Kind kein MUSS so früh schon fremd betreut zu werden, obwohl es sicher entwicklungstechnisch auch Vorteile haben kann. Und ganz vielleicht gibt es auch Kinder, für die eine frühe Fremdbetreuung gut ist. Für meine Tochter wäre das nichts gewesen.

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Meine Tochter geht seit sie 9 Monate alt ist in die KiTa und liebt es da. Sie geht Vollzeit, weil ich und ihr Vater nun mal beide Voll arbeiten.

Die Eingewoehnung fiel nicht schwer und sie strahlt morgens wenn wir sie qabgeben genauso wie wenn wir sie abends abholen.

Essen, Windeln wechseln etx wird in der Krippe genauso gemacht wie zuhause, wie du darauf kommst dass er in der vollen Windel liegen muesste weiss ich nicht.

Wir bekommen taeglich einen Bericht darueber was meine Tochter gegessen hat und wieviel, wieviele Windeln sie brauchte und was drin war, womit sie gespielt hat etc.

Wir bereuen die Krippe nicht und selbst wenn ich noch mal in Elternzeit gehe, wuerden wir ihr die Krippe zumindest noch Teilzeit weitergoennen, weil alleine zuhause kann man einem Kind gar nicht soviel bieten.

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"weil alleine zuhause kann man einem Kind gar nicht soviel bieten."

Wie kommst Du denn darauf? Bist Du so unkreativ oder was?

Meine Tochter geht in den Waldkindergarten. Und nein, das kann ich ihr nicht bieten, denn ich finde nicht genügend Eltern, die mit ihren Kindern stundenlang durch den Wald stapfen.

Ansonsten kann ich ihr aber an Basteln, Malen, Bauen, Spielen alles bieten, was im Kindergarten angeboten wird. Vielleicht bin ich da kreativer als Du, aber ich habe ja auch nicht studieret ;-)

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Was soll denn der bloede Spruch wegen dem Studium?

Ich hab als ich noch zuhause war weder die Zeit noch die Muss gehabt jeden Tag 10 Stunden lang nichts anderes zu tun als mit der Kleinen zu spielen.

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Hallo,

unsere Tocher war mit 1 1/2 Jahren bei der Tagesmutter und dann mit 3 im Kiga. Die Eingewöhnung beim Kiga war völlig unproblematisch und unsere kurze hat sich schon von klein auf an eine Kindergrupper gewöhnt und ein gutes sozialverhalten hat sich entwickelt. Wir bereuen das nicht.

lg Torsten

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Ich werde meine Kleine (wie auch die Große) mit einem Jahr zur Tagesmutter geben. Ich habe nicht studiert, um dann (bei zwei Kindern) 6 Jahre daheim zu sitzen und dann so lange "raus" zu sein, daß ich nie wieder eine annähernd adäquate Tätigkeit kriege ... allerdings bin ich selber auch schon mit unter einem Jahr von einer Kinderfrau betreut worden. Damals gab es ja kein Elterngeld o.ä. und meine Mutter hat erst nach der Geburt meines jüngeren Bruders mal einige Jahre ganz ausgesetzt im Job.

Vielleicht habe ich im Gegensatz zu Deinen Bekannten einfach das Glück, daß ich meinen Job ganz gerne mache und als willkommenen Ausgleich zum WindelvollMamavorlesenNeinnichtdasKabel-anknabbern - Alltag empfinde ?;-)

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Ich wollt meine mit 2 Jahren ganztags in Kiga geben und hatte sie bereits mit nem Jahr vorangemeldet da ich sie ab 1,5 vormittags bringen wollt damit ich mich um Jobsuche kümmern kann und auch für den Fall vorbereitet bin dass ich schnell ne Arbeit finde. Es kam natürlich anders und ich fand vorher ne Arbeit und wir entschieden uns dafür sie innerhalb weniger Tage in Kiga einzugewöhnen und: es war eine harte Zeit. Pauline war zu der Zeit 1 Jahr 4 Monate und es gab für mich keine Möglichkeit Teilzeit zu arbeiten ABER mein Arbeitgeber gab mir einen Monat zur Einarbeitung in dem ich paar Stunden weniger machen durfte d.h. ich konnte sie wenigstens einen Monat lang früh bringen und nachmittags gleich nach dem Schlafen holen. Das war dann ok. Sie hat ungefähr nen viertel Jahr lang beim Abgeben früh geweint, sich aber sofort beruhigt als ich weg war und viel Spaß im Kiga gehabt und sich sehr gut eingelebt.

Meine Erfahrung: es war eine sehr harte Zeit und ich mußte aber als neu Zugezogene die Chance ergreifen und den Job annehmen und es war in dem Moment die richtige Entscheidung.

Ich persönlich würde die Variante wählen wo du Teilzeit arbeitest denn dann hast du noch genug Zeit für dein Kind und es ist später auch einfacher falls du mehr Stunden arbeitest... Ich finde 1 Jahr auch sehr jung aber wenn die Betreuung stimmt dann mach es. Wie wichtig ist dir denn dein Job? Magst du ihn gern behalten oder wärest du froh auf diesem Weg nen Ausstieg zu finden?

Mit 2 in Kiga finde ich persönlich perfekt aber es geht eben nicht immer und viele Mamas sind auch wesentlich zufriedener wenn sie zumindest paar Stunden arbeiten gehen...

Liebe Grüße
Carolin