Mir geht sein Gejammer so auf den Wecker...

Hallo!
Ist vielleicht jetzt nicht das Riesen-Problem. Aber ich bin schon ganz schön genervt.
Wir haben zwei Kinder (5 und 2). Ich bin zu Hause, mein Mann geht arbeiten.
Meine Meinung:
mein Mann
- ist körperlich völlig gesund, sieht aus wie das blühende Leben und ist ein ganzer Kerl von der Statur her
- hat einen für heutige Verhältnisse guten Job. Er arbeitet 35/h die Woche, kommt immer pünktlich nach Hause, hat einen kurzen Weg dahin und verdient wegen langer Betriebszugehörigkeit recht gut.
- und somit auch wir haben keine finanziellen Sorgen
- hat sehr viele Freiheiten innerhalb der Familie. Ich kümmere mich um die Kinder so gut wie alleine.
Seine Sicht:
- er ist mit Mitte 30 ganz schlecht dran, rennt dauernd zum Arzt, meint er fühlt sich nicht fit, hat es im Rücken, schlechte Leberwerte, was weiß ich. Er hatte als Kind mal Krebs und nun immer Angst dass er ernsthaft krank ist.
- er wurde vor ein paar Jahren beruflich degradiert, macht eine "niedrigere" Arbeit, bekommt aber das gleiche Gehalt wie für die frühere Tätigkeit. Die Arbeit strengt ihn an, er ist unzufrieden, traut sich aber was anderes auch nicht zu.
- er findet die Kinder anstrengend. Fragt ständig ob es normal ist dass sie nachts aufwachen, bockig sind, Schränke ausräumen. Es kommen Sprüche wie "mir graust es schon wenn die mal älter sind".
Ich weiß nicht wie ich es besser beschreiben soll. Gestern ist mir der Kragen geplatzt. Ich habe gesagt dass ich es nicht mehr aushalte. Nun hat er wieder Angst ich könnte ihn verlassen, dann bringt er sich um #bla. Man muss dazu sagen dass wir beide psychisch krank sind. Er meint gerade ich müsste ihn verstehen mit seinen Depressionen. Aber ich habe Ziele, war gerade wieder in der Klinik, ich möchte mich nicht unterkriegen lassen von der Krankheit, sondern möglichst gut damit leben und ein schönes Familienleben haben. Mich macht es halt einfach manchmal wütend dass er so undankbar ist.
Was meint ihr dazu? Übertreibe ich?
Freue mich auf Antworten und Grüße, JL

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Ja, ist er. Er nimmt auch Medikamente und meint selbst dass es ohne nicht geht.
Ich habe nur den Verdacht dass der Therapeut ihn häufig noch bestätigt. #aerger

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.... krank zu sein, was sein Denken sicher beeinflußt, ist es nachvollziehbar, dass

- er sich degradiert und weniger wert fühlt, wenn er eine "niedere" Arbeit machen muß als vorher (unabhängig vom Einkommen).

- er kleine Kinder anstrengend findet.

- nach einer Krebserkrankung unterschwellig immer noch Angst herrscht.

Findest Du nicht?

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mich würde ja interessieren, wie das gut gehen soll.
beide haben psychische probleme, der eine macht dem anderen vorwürfe...wäre in ner normalen beziehung ja schon schlimm, wenn keiner was am zeiger hat.
vielleicht solltet ihr euch einfach mal gegenseitig therapieren. solang da immer noch dritte ihr geld raus schlagen, reden die einem immer müll ein. die einnahmequelle soll ja nicht versiegen...
ich hab nichts gegen therapien. nicht falsch verstehen....
aber wenn es nicht grad schicksalsschläge oder burn out-syndrome sind, halte ich andauernde therapien für geldmacherei dritter und bequemlichkeit der betroffenen.
niemand nimmt irgendjemanden die verantwortung für sein leben ab.
niemand kann sich den entscheidungen, die das leben verlangt, entziehen.
jammern ist immer leicht, anklagen ebenso.
sein leben in die hand nehmen, das muss jeder selbst.
paartherapie,psychotherapie des einzelnen.....da sind die feierabende ja mit sitzungen verplant....
und wie erleben die kinder das?
also ich weiß ja nicht, aber nen arsch in der hose, sein eigenes leben anzupacken, und nicht jammernd von arzt zu arzt rennen, sollte man schon haben.
was haben menschen gemacht, als es noch keine therapeuten gab? sich das leben genommen, weil sie angst vor selbigem hatten?
also ich find das grenzwertig

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Wer sich das Bein bricht, der braucht nen Gips. Wem die Psyche durcheinander kommt, braucht Therapie. Gerade UM sein Leben weiter verantwortlich führen zu können. Bloß weil du schlechte oder keine Erfahrungen hast,brauchst du anderen nicht ihre Hilfe madig zu machen. Als es noch keine Therapeuten gab, gab´s für viele schlicht keine Rettung. Gute alte Zeit.

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>>>vielleicht solltet ihr euch einfach mal gegenseitig therapieren. solang da immer noch dritte ihr geld raus schlagen, reden die einem immer müll ein. die einnahmequelle soll ja nicht versiegen... <<<

Vielleicht solltest du dich zurückhalten, wenn es um Dinge geht, von denen du keine Ahnng hast.

Das gleiche gilt für den Satz:
>>>aber wenn es nicht grad schicksalsschläge oder burn out-syndrome sind, halte ich andauernde therapien für geldmacherei dritter und bequemlichkeit der betroffenen.<<<

Mal gut, dass du nicht zu entscheiden hat, wo eine seelische Krankheit anfängt.

Dir rate ich: Geh bloß nicht zum Arzt, solange es kein Gehirntumor oder Schlaganfall ist, alles andere ist nur Geldmacherei von den Ärzten.... #augen#klatsch

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Hallo,

also ide 3. Antwort ist etwas krass - so hart hätte ich das nicht umschrieben aber bitte,... recht geben muss ich dem

vielleicht sollte ihm mal jemand sagen, dass gerade wenn man einmal den krebs besiegt hat, .das leben noch mehr genießen soll? gerade so ein mensch muss ja dankbar sein gesund zu sein und nicht ständig nur herumjammern (ich habe eine freundin die hatte mal einen turmor im kopf jetzt ist alles gut aber wg. jeden "verklemten pups" rennt sie nun zum arzt... mind 1 mal die woche,... ein 2. ma ldie woche mit dem kind ... und wenn man sie fragt wies geht,... dann ist die antwort immer schlecht und krank und bäh.... )


burn out.. wie lange gibts den diese krankheit schon??? ein paar jährchen??? ich meine was war das früher?

was soll den mein mann sagen? arbeitet ca 14 stunden am tag,... kommt geschafft nach hause hat aber immmer noch zeit für sein kind! würde nie sagen -er sei anstrengend,.. ich meine er ist 2!

hätte am liebsten noch jeden Tag sex obwohl er weiß, er muss wieder um 5 aufstehen!!
geht samstags arbeiten und abends trotzdem noch mit mir schick essen.......

das leben ist definitiv zu kurz um dauernd nur herumzujammern!! - sag ihm das einmal!!

lg duda

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Hallo!

Früher war das u.a. als Erschöpfungssyndrom bekannt. Gerade bei Depressionen ist eine Erschöpfung meist ein Begleiter der Krankheit. Viele Depressive bauen nach außen eine Fassade auf, die ihr inneres Empfinden verbirgt. Das erfordert viel Kraft. Zum normalen Arbeiten, Familie etc. kommt das also noch hinzu. Dadurch ist man dann auch schneller erschöpft. Und sollte das auch wirklich ernst nehmen...

Ich denke nicht, dass Du Deinen Mann (offensichtlich gesund?) mit einem psychisch Kranken vergleichen solltest. Wobei ich jetzt nicht weiß, ob derjenige unter Depressionen leidet - aber auch bei anderen psychischen Erkrankungen ist meistens nach außen eine Fassade, die das eigentliche Empfinden verbirgt, um nicht als verrückt angesehen zu werden...

Aber ich gebe Dir Recht - jammern bringt rein gar nichts außer einer Verschlimmerung. Helfen jedoch kann nur er sich selbst und dann erst auch die Angehörigen... ER muss das selbst wollen.

LG

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Hi!

Ich hab auch so einen elenden Jammerlappen daheim. Nichts kann man ihm recht machen. Alles ist scheisse und jeder gegen ihn. Da ich im Moment auch nicht in bester psychischer Verfassung bin und er sich nicht helfen lassen will spiele ich mit dem Gedanken mich zu trennen. Hilft ja nichts.

Wenn dein Mann eh schon immer zum Arzt rennt, hat er dann schon mal in Erwägung gezogen zum Psychologen zu gehen? Denn helfen kann man ihm wirklich nur wenn er es zu lässt. Sonst gibt es da keine chance.

LG

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Es ist sehr knallhart geschrieben, aber ich muss "ttr" auch zustimmen - in großen Teilen.
Ich weiß aus dem Bekanntenkreis, dass Depressionen und psychische Krankheiten schlimm sind - ohne Frage.
Aber .... ihr habt zwei Kinder und die haben Anspruch auf ein normales Leben - so einfach ist das. Und ich könnte kotzen bei Sprüchen, dass ihm graust, wenn seine Kinder größer werden. Dann hätte er sich keine anschaffen dürfen !!!!!!!!!! Den Kindern grauts bis dahin vielleicht vorm Heimkommen zu so einem Vater ???
Krankheit und Depri entschuldigt NICHT alles !
Erst kürzlich sagte ich zu meinem eigenen Mann, dass er kein Recht hat, wenn es ihm schlecht geht, mich systematisch fertigzumachen, da ich ja ohnehin immer für ihn da bin. Er hats gefressen - und seltsamerweise gehts ihm nun auch besser - ohne seine Jammerei. Und der hätte mindestens soviel Grund wie Deiner (Schlaganfall vor 6 Jahren, schwer hörgeschädigt, die Augen auch nicht mehr perfekt und noch ein paar Kleinigkeiten mehr)
Wenn Du Ziele hast, dann verfolge sie - auch im Interesse Deiner Kinder und ob die ewige Therapiererei Deines Mannes was bringt - naja - dem Geldbeutel des Therapeuten ganz sicher. Denn zu mir sagte mal ein Psychotherapeut, den ich beruflich kennenlernte. Eine gute Therapie ist nur eine, die auch mal ein Ende hat......
LG Moni

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Danke für eure Antworten!
Ich denke auch tatsächlich dass die vielen Therapien bei ihm nichts bringen. Ich selber kenne die schlimmsten Ängste und Depressionen, ich bin durch verschiedene Erlebnisse schwer traumatisiert, aber gleichzeitig dankbar um jeden Tag an dem es mir gut geht und ich für meine Kinder da sein kann. Darum kämpfe ich, dass die Kinder möglichst unbelastet leben können. Ich brauche hin und wieder therapeutische Unterstützung und mir tut es auch sehr gut...auch wenn vielleicht manche urteilen.
Schlimm finde ich auch, dass mein Mann scheinbar gar keine Freude an den Kindern hat. :-( Er geht nicht schlecht mit ihnen um, aber irgendwie kann er keine richtige Beziehung aufbauen. Nach dem was er erlebt hat auch kein Wunder, er hat es ja selbst nie kennen gelernt, also die Liebe von seinen Eltern. Ach, ich bin heute irgendwie traurig darüber. :-(
Gruß

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"Aber .... ihr habt zwei Kinder und die haben Anspruch auf ein normales Leben - so einfach ist das. "

Das mag alles sein. Aber so einfach ist es eben nicht! #aerger Aber vielleicht weißt Du ja nicht wirklich was von psychischen Erkrankungen... Ich schon, denn ich selbst bin vor zwei Jahren mit schweren Depressionen und einem schlimmen Erschöpfungszustand zusammen gebrochen. Ich wollte einfach nicht mehr leben, weil es mir so schlecht ging. Ich war über ein halbes Jahr in der Klinik. Meine zwei Kinder haben das sehr gut verkraftet, weil wir ihnen erklärt haben, was da passiert. Warum ich krank bin. Weil wir sie in gewisser Weise mit einbezogen haben.

Ach ja... Gilt Deine Ansicht auch bei schweren Erkrankungen? Bei schweren Herzerkrankungen oder anderen schweren Leiden? Das wäre verheerend.

"Krankheit und Depri entschuldigt NICHT alles ! "

Du weißt nicht wirklich, wovon Du redest - nicht wahr? Ich hätte mich damals NICHT um meine Kinder kümmern können. Ich war froh, wenn ich in einer Position saß, in der ich mal keine Schmerzen hatte. Alles war einfach nur zu viel. Und ich war dankbar, dass meine bessere Hälfte die Versorgung unserer Kinder und den Haushalt klaglos übernommen hat (zusätzlich zu seiner Arbeit etc) und mich letztlich auch unterstützt hat, was eine Therapie angeht.

"Und ich könnte kotzen bei Sprüchen, dass ihm graust, wenn seine Kinder größer werden. Dann hätte er sich keine anschaffen dürfen !!!!!!!!!!"

Und ich könnte kotzen bei solchen Sprüchen! Du glänzt mit sehr wenig Wissen, maßt Dir aber an, ihn zu verurteilen...

Fakt ist aber, dass sich ein Betroffener nur selber helfen kann. Nur wenn er es will, kann sie ihm helfen. Nur, Vorwürfe sorgen mit Sicherheit NICHT dafür, dass er was ändert. Ansonsten bleibt ihr nur, Konsequenzen zu ziehen, um ihre eigenen Ziele nicht zu gefährden.

LG

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