Unglaubliche Unterschiede in der Anforderung!


Mein Sohn geht jetzt in die erste Klasse (Ba-Wü). Wenn ich hier lese, was in anderen 1. Klassen läuft, bzw. schon gekonnt wird, kann ich nur Bauklötze staunen.
Bei können nur wenige Kinder schon lesen. Die Lehrerin meinte es sind ca. 4 von 17 Kindern, die langsam beginnen zu lesen. Mein Sohn fängt gerade an, Silben etwas schneller zu erkennen. Von Lesen kann da überhaupt noch nicht die Rede sein. Und Leistungsüberprüfungen gibt es bei uns in der ersten Klasse gar nicht. Hausaufgaben dauern max. 20 Minuten, die wirklich so gestellt sind, dass sie das Kind alleine erledigen kann. Und er hat selten Mathe UND Deutsch auf. Immer entweder/ oder. Unsere Grundschule ist klein und dörflich gelegen. Die idealen Voraussetzungen für leistungsorientiertes Lernen. Von Leistungsdruck kann aber bei uns noch gar keine Rede sein. Ich bin deshalb sehr erstaunt, dass andere 1. Klässer schon flüssig lesen MÜSSEN. Das finde ich wirklich heftig. Ein schnelleres Lerntempo könnte ich mir absolut nicht vorstellen.

Liebe Grüße
Luka

1

Zieh mal die Hälfte ab von dem was hier geschrieben steht und streich das Wunschdenken der Mütter raus - dann passt das schon ;-)

Als mein Sohn in der 1. Klasse war (Hessen) mussten die Kinder keinesfalls nach dem 1. Halbjahr flüssig lesen - das wurde auch beim Elternabend betont und auch die Hausaufgaben sollten maximal 30 Minuten dauern. Leistungsüberprüfungen gab es auch.

Letzteres variert aber von Lehrer zu Lehrer, in der Parallelklasse gab es Leistungsüberprüfungen, das ist aber nicht mit einer einer Klassenarbeit zu vergleichen, so verschafft sich der Lehrer einfach den Überblick ob nun alle Kinder den Stoff verstanden haben und er zum nächsten Thema übergehen kann.

Lernziel in der ersten Klasse ist das Alphabet, Lesen und der Zahlenraum bis 20. Vereinzelt kommt es durchaus vor, dass nicht alle 26 Buchstaben erlernt werden, dann wird das am Anfang der 2. Klasse erarbeitet.

Gruß
emmapeel62

5

"Zieh mal die Hälfte ab von dem was hier geschrieben steht und streich das Wunschdenken der Mütter raus."

:-D

2

Hallo,

meine Nichte ist jetzt in der 1. Klasse (Bayern) und da können alle schon lesen. Die Lehrer machen den Kids ganz schön Druck.

Dienstags hat sie 6 Stunden Unterricht, dann mega Hausaufgaben. Meist schafft sie die gerade so bis zur ihrem Musikunterricht am Abend.

Sie hat grundsätzlich in jedem Fach etwas auf. Dann gibt es so ein Sternsystem. Für jedes "Vergehen" (= fängt schon an, wenn sie vergißt den Namen aufs Arbeitsblatt zu schreiben oder Schuhe nicht schnell genug zu beim Sport) muß sie einen Zacken hergeben. Sind alle 8 Zacken weg, gibt es Nachsitzen. Sie bekam zu Schulbeginn einen Stern, den nächsten nach Weihnachten und Ostern nochmals einer.

Ich finde es ganz schön heftig.

LG Simone

3

Hallo Luka.
Mein Sohn geht auch in die erste Klasse (auch Ba-Wü) und die haben ein enormes Pensum zu meistern - finde ich zumindest. Zumindest mal in seiner Klasse, wie´s in den Parallelklassen aussieht kann ich nicht sagen.
Yannic liest auch schon recht flüssig und die Hausis dauern min. 45 min bis 60min - was für ihn echt definitv zu viel ist. Ihm geht oft die Puste aus und ich muß ihn regelrecht antreiben weiterzumachen. Sehr mühsam für mich, das muß ich jetzt wirklich mal zugeben#schwitz

Leistungsüberprüfung haben die allerdings keine - zum Glück, das würd mir grad noch fehlen. Allerdings finde ich, das die Lehrerin ein sehr rasantes Tempo an den Tag legt. Ich habe oft den Eindruck, dass das eben Erlernte nicht wirklich sitzt, es gar keine Zeit hat sich zu festigen - weil ja gleich wieder was neues dran kommt.

Manchmal mach ich mir schon Sorgen, das mein ständiges Antreiben ihm die Schule madig macht (zur Zeit geht er ja noch gerne hin und es macht ihm Spaß).

Ich für meinen Teil fände es schön, wenn bei uns ein langsameres Lerntempo angeschlagen werden würde. Aber leider ist das Leben kein Wunschkonzert;-)

Sei froh, dass es bei euch an der Schule so human zugeht. Der Leistungsdruck kommt noch früh genug, finde ich. Hach, ich beneide Dich jetzt schon ein wenig (seufz):-D

Viele Grüße

4

Du wirklich. Bis JETZT ist es das Paradies auf Erden. Oft bekommen sie in Mathe nur ein kleines Arbeitsblatt auf:

2+4
3+4
4+4
...

so in der Art.
Da ist mein Sohn nach 5 Minuten fertig. Und das wars dann.
Wenn sie Deutsch auf haben, müssen sie 20 min im Schreibheft schreiben. Das geht natürlich nicht kürzer ;-). Und das reicht wirklich. Mehr braucht er nicht.

Wenn es nur immer so entspannt bliebe....


Liebe Grüße
Luka

6

Von meiner Freundin das Kind ist in der Schule, das ist der Wahnsinn.Diktate schreiben mit 12 Wörtern, solche wie Suppe, hohl und solche Sachen#augen schreiben auch Arbeiten mit 40 Rechenaufgaben zB. 4+4+? =10.
Also ich finde es extrem.

weitere Kommentare laden
9

Hallo,
ich komme auch aus BW und habe drei Grundschulkinder, in der 4., 3. und 1. Klasse#schwitz.
Leistungsdruck gibt es bei uns gar nicht, selbst bei meinem Großen ist es ruhig, da wird kein Stress gemacht wegen weiterführender Schulen. Er hat auch erst seit diesem Schuljahr Noten bekommen, damit sich die Schüler nicht selbst unter Druck setzen.
Meine Drittklässlerin bekommt ebenfalls noch keine Noten, aus demselben Grund. Das kann hier jeder Lehrer entscheiden, wie er will.

Wir hatten/haben drei verschiedene Lehrer in der ersten Klasse, aber länger als 15 Minuten saß keines meiner Kinder an den Hausaufgaben, mein Großer nicht mal jetzt...
Beim Lesen "platzt" der Knoten bei jedem Kind wann anders, nach der zweiten (!) Klasse müssen sie auf jeden Fall richtig flüssig lesen.
Lernzielkontrollen werden geschrieben, bleiben aber in der Schule; ich schätze, so ist es bei Euch auch: Es gibt sie, aber Du kriegst sie nicht zu Gesicht.

Und zur Beruhigung: Hier haben schon viele Schüler in weiterführende Schulen gewechselt, und bei keinem gab es besondere Probleme hinsichtlich "zu wenig Druck" in der Grundschule oder zu geringem Leistungsstand, obwohl in den Realschulen und Gymnasien Schüler aus vielen verschiedenen Grundschulen der Region zusammenkommen.

Ich vertrau mal darauf, dass es bei meinem Großen im Sommer auch klappt;-)!

Liebe Grüße Nicole

10

hallo Luka,

also meiner geht ja auch in Bayern in die erste. Und es ist tatsächlich so, dass diese Rechenaufgaben

3 + ? + 2 = 8 gibt. Auch die Größer und Kleiner Geschichte haben die Kinder schon abgehakt 8 > 7.

Sie rechnen jetzt über die 10 hinaus bis 12/13.

Hausaufgabe ist IMMER
1 DIN A 4 Blatt mit vielen Rechenaufgaben
10 Min. laut vorlesen

Zusätzlich entweder eine DIN A 5 Seite Schreiben oder was schneiden/kleben einkreisen etc. Also mindestens 40 Minuten.

Lesen ist so eine Sache. Flüssig lesen kann meiner noch nicht so gut, aber er kann die Wörter einzeln richtig sagen und weiß auch, was er gelesen hat.

Die Mädels teilweise in seiner Klasse sind viel weiter.

Das Lerntempo ist ja bei uns von Anfang an so gewesen. Wir kennen es also gar nicht anders.

LG
Haarerauf
Es sind übrigens 23 Kinder in der Klasse

11

Bei uns (Brandenburg, 1. Klasse, ländliche Grundschule, 20 Kids pro Klasse) wird kein Druck gemacht. Finde ich gut so.

Aussage der Lehrerin: bis zum Ende der 2! Klasse müssen die Kids lesen können, vorher wird nicht gesiebt.

Meine Tochter liest schon, sie ist aber die einzige in der Klasse, 2 andere Mädels gehen jetzt langsam in die Richtung. Mathe: plus und minus im wertebereich bis 10. Schreiben, bisher nur druckschrift, sind noch nicht durch alle Buchstaben durch.

Hausaufgaben: 2- 3 x pro Woche, max. 20 Minuten (kann aber sein, das andere Kids aus der Klasse länger brauchen, meine Große ist ziemlich fix).

Meine Große könnte ein schnelleres Tempo vertragen, bekommt aber von den Lehrern Zusatzaufgaben, so daß sie gut beschäftigt ist. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Variante.

Gruß, schwarzbaer

12

Natürlich sind die Unterschiede extrem groß.

Ich unterrichte wie du an einer weiterführenden Schule und ich kann bei den Fünftklässlern genau sagen, von welcher Schule sie kommen (wir haben Schüler aus vier verschiedenen Grundschulen). Seltsamerweise gibt es Schüler der einen Grundschule, die ein ordentliches Arbeits- und Lernverhalten an den Tag legen und auch "fachlich" sehr viel mitbringen, und andere, die erst mal lernen müssen, dass man in der Stunde nicht aufsteht um etwas in den Mülleimer zu werfen, sondern bis zur Pause damit wartet. Nur mal so als Beispiel.

Auch bei meinem Sohn seh ich Unterschiede. Ich bin sehr zufrieden mit seiner Klassenlehrerin und finde, sie hat einen guten Weg gefunden, der die Kinder fördert und fordert, aber nicht überfordert. Außerdem verlangt sie zwar viel, lobt aber auch sehr viel und die Kinder lieben sie total.
Die Tochter meiner Freundin wird in eine Dorfgrundschule mit nur ganz wenig Kindern gehen - dort gibt es generell keine Hausaufgaben.
Mein Sohn braucht in Mathe nicht lang für die Hausaufgaben, meistens nur 5-10 Minuten. Sobald er aber in Deutsch was schreiben muss, braucht er lange, das liegt einfach an seinem Graphomotorikproblem. Ich hoffe sehr dass es bald besser wird, da ihm das natürlich die Hausaufgaben verleidet, obwohl er sonst ganz gern Hausaufgaben macht. Dafür konnte er letztes Jahr zu Weihnachten (1.Klasse) wirklich schon flüssig lesen, auch Bücher, die eigentlich für Ältere gedacht sind. Lesen hat er erst in der Schule gelernt, er konnte vor Schuleintritt noch nicht lesen.

Ich denke, mit dem MÜSSEN ist das so eine Sache. Mein Sohn MÜSSTE eigentlich viel ordentlicher und lesbarer schreiben können. Aber was soll ich machen, das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht - und Ergotherapie plus Übungen machen wir schon. Alles andere braucht halt seine Zeit. Dafür ist er im Lesen top, der Beste der Klasse. Lesen war nie ein Thema für uns. Er hat auch nie Lesehausaufgaben gemacht, weil ich fand, er hat schon genug Zeit in die Schreib-Hausaufgaben investiert. Allerdings kann er einen Text wirklich aus dem Stand heraus flüssig und schön betont lesen und braucht ihn nicht zu üben.

Ich bin generell der Meinung, dass es letzten Endes nicht sooooo entscheidend ist, dass die Unterschiede in den Grundschulen da sind. Ich merke das an meinen Schülern: Die Kinder, die von einer Grundschule kommen, welche wenig von ihnen abverlangt hat, tun sich zwar am Anfang schwer, aber irgendwann wirkt sich das nicht mehr aus. Da ist es viel entscheidender, welches Potential sie mitbringen und wie die Eltern zuhause mit dem Thema Schule umgehen.

Bedenklich ist nur, wenn die Kinder ihre Grundschullehrer nicht mögen bzw. Angst vor ihnen haben. Das kann einem die Freude am Lernen schon verderben, und dann ist es schwierig, da wieder herauszukommen.

lg
K.

14

Hallo!

Also ich habe ja gestern hier gepostet.Meine Tochter geht seit September hier in Bayern zur Schule. Und die machen verdammt viel Druck...
Die haben das Alphabet so gut wie durch bis so die Sachen wie x,y und z alles andere ist schon dran gewesen...Auch das EI und das SCH...sowie das CK...
Und lesen sollen sie nun die Texte flüssig können...
Jetzt schon nach 4 Monaten.... Meine Tochter tut sich ja da sehr sehr schwer. Zwar kennt sie alle Buchstaben aber das Wort zu bilden fällt sehr schwer...Oder ist fast gar nicht möglich.

Im Rechnen hatten sie erstmal nur PLUS Aufgaben bis 10 auch so ne Aufgaben wie z.b 2+_+3= 7 oder so also so Platzhalteraufgaben.
Und vor allem sollen sie alles im Kopf rechnen können ohne Steckwürfel.
Dann Grösser,Kleiner,Gleich ist auch schon abgehackt. und dann nich nur so ne Aufgeben wie 5 ist grösser wie 3 sondern auch z.b 2+2+3 ist kleiner wie 5+2+3...
Jetzt haben sie mit den Minus angefagen...
Auch etwas Geometrie war schon dabei...Wie z.b verschiedene Figuren wie Dreieck,Kreis und Rechteck mit vorgegebenen Abständen einzeichen...
Also ich finde das schon verdammt viel, dafür dass sie gerade erst 4 Monate Schule haben (ferien abgerechnent)
Ich finde diese Sachen wie z.b das Lesen jetzt schon richtig zu beherrschen oder Rechnen ohne Steckwürfel ziemlich überzogen und finde dass es einfach zu schnell geht alles...Ich erinnere mich dass wir noch in der 2.Klassen Rechenhilfen benutzen konnten. Und Lesen konnte bei uns in der 2.Klasse noch längst nicht jeder flüssig. Aber das ist hier in Bayern der sehr hohe Leistungsdruck...
Und somit gibt die Klassenlehrerin Kindern die etwas langsamer lernen keine Chance...Meine Tochter möchte sie direkt in eine Förderschule abschieben, aber ohne mich!!!:-[ Sie möchte alles so Maschinen da sitzen haben die alles können....:-[
Also ich finde ein Lernsystem das langsamer voran geht schöner für die Kinder...
Hausaufgaben haben unsere immer ziemlich viel auf. Meist brauchen wir schon ne Stunde um diese zu bewältigen...Ohne LESEN!Also nur schreiben und rechnen.Lesen dann noch meist extra.
Und Unterricht haben unsere drei mal die Woche 5 Stunden und 2 mal 4 stunden.
Aber hiern in Bayern ist sowieso sehr viel mehr Druck da wie woanderes...

Ich wünschte mir für meine Tochter so ne schule wie deine...

LG

15

Da kann ich dir nur gratulieren. Wir wohnen seit kurzen in Ba-Wü, auch Dorfschule und haben einen schlimmen Leistungsdruck in der 1. Klasse. Mein Sohn hat jeden Tag bis zu zwei Stunden Hausaufgaben auf und ist sehr gestresst. Ich finde es einfach unmöglich und es ist wohl einzig und alleine auf die Lehrerin zurückzuführen. Baden-Württtenberg steht auf Platz 1 der Leistungsdruckskala laut umfrage und erst weit dahinter kommen die anderen Bundesländer. Bleibt zu hoffen, dass dein Kind dann in der Oberschule gut mit kommt, denn die anderen Kindern müssen einen weitaus höheres Pensum schaffen.

LG

Carola