Hasenbock rammelt Hasenbock, normal ?

Heute hat unser Hase einen neuen Freund bekommen.
Sein alter Freund ( Meerschwein ) ist altersbedingt gestorben.
Im Tierheim haben wir uns einen männlichen Hasen gehohlt. Die beiden haben eine Stunde zusammen gesessen und sich gut verstanden.
Zuhause besteigt nun unser alter Hase den neuen Hasen mehrfach (oder versucht es zumindest). Sollen wir es zulassen oder die beiden doch wieder trennen?

Lg

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Hi, das Verhalten ist erst mal total normal, auch weibliche Kaninchen besteigen sich schon mal.
Euer Bock zeigt dem Neuen das er der Chef ist un ganz klar die "Hosen an hat"!!

Wo sind die beiden denn zur Zeit? Ich hoffe nicht im Käfig sondern irgendwo, wo SEHR viel Platz ist und beide sich au dem Weg gehen können und der unterlegene flüchten kann.

Sind beide Böcke kastriert oder nicht?
Wenn nicht kann es noch stressig werden... mus aber nicht.

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Hallo!

Schön daß Dein Kaninchen nun einen Artgenossen als Partner bekommen hat. Die Kombi mit Meerschweinchen, die leider immer noch oft praktiziert wird, ist nämlich alles andere als gut.

Aber nun zu Deinen Kaninchen. Allerdings hätte ich vorweg ein paar Fragen an Dich. Sind beide Rammler kastriert? Falls nicht geht das Ganze auf Dauer auf keinen Fall gut. Unkastrierte Rammler bekämpfen sich unter Umständen sogar solang bis einer stirbt.
Also stelle auf alle Fälle sicher, daß die beiden kastriert sind, ansonsten bitte sofort trennen und Kastra(s) nachholen!

Super, daß Du eines aus dem Tierheim geholt hast! #pro Aber haben die Leute dort dir nicht erklärt, wie man eine Zusammenführung bei Kaninchen machen muß? Dabei gibt es nämlich eine ganze Menge zu beachten, damit diese auch klappen kann:

Der Zusammenführungsraum muss in erster Linie neutral sein - keines der Tiere darf den Raum vorher betreten haben, denn somit wäre es dessen Revier, das es zu verteidigen gilt. Somit kannst Du niemals das neue Tier einfach so zu dem alten in sein Revier setzen! Der Zusammenführungsraum muß groß genung sein (auf keinen Fall ein Käfig!) um bei Hetzjagden genügend Platz zum Ausweichen zu bieten. Versteckmöglichkeiten und Häuschen mit zwei Ausgängen und verstreute Obst-Gemüsestückchen sorgen für Ablenkung.

Bei der Zusammenführung von erwachsenen Tieren kommt es zunächst zu mehr oder weniger heftigen Auseinandersetzungen bis die Rangordnung festgelegt ist. Dabei ist Zwicken, Jagen, Fell ausreißen und Rammeln (hat in diesem Fall nichts mit Sexualität zu tun, sondern mit Unterdrückung des unteren Tieres) unbedenklich und gehört zur Klärung der Rangordnung.)

Die Tiere dürfen NICHT mehr getrennt werden, sonst beginnen die Rangeleien beim nächsten Mal wieder von vorn. Nur wenn sich die Tiere ernsthafte Verletzungen zufügen, muss man einschreiten und die Streithähne trennen. Gescheiterte Zusammenführungen liegen oftmals an den räumlichen Umständen und an Fehlern des Halters.

Hier ein paar Verhaltensweisen, die Dir vielleicht helfen, Deine Kaninchen besser zu verstehen:

Typisches Revierverhalten :
Das Reiben der Kinn-Duftdrüse an Gegenständen im Raum um somit den Bestitz des Revieres für andere Kaninchen deutlich zu machen. Mit Köttelverteilen und Urinspritzen markieren Kaninchen ebenfalls ihr Revier, bzw. auch andere Kaninchen werden markiert, um den höheren Rang zu demonstrieren.

Typisches Rangordungsverhalten und Kaninchensprache:

Ranghöheres Tier: Drohgebärden (Ohren anlegen, Knurren), Rammeln, Jagen und Fell ausreißen des niederen Tieres.
Das ranghöhere Tier hat auch Vorrang am Futter.

Rangniederes Tier: Ducken, sich Kleinmachen, Ohren anlegen, sich berammeln lassen, Flüchten, kurzes Trommeln mit den Hinterbeinen.

Erst wenn die beiden sich gut verstehen, die Rangordnung geklärt und auch für Dich sichtbar ist, sie zusammen kuscheln und fressen, erst dann dürfen sie in ein gemeinsames Gehege. Das Gehege sollte am besten neu sein oder wenigstens neu gestaltetet sein, damit das alte Tier es nicht sofort wieder als sein Revier erkennt.

Kaninchen sind zu zweit oder zu mehreren am glücklichsten. Es sind Gruppentiere und brauchen die Sicherheit von Artgenossen. Ihm einen Partner zu schenken, war das beste, was Du für ihn tun konntest. Bedenke allerdings, daß sie zu zweit immer genügend Platz brauchen! Kaninchen sind keine Käfigtiere. Ein artgerechtes Gehege kann man mit Gitterelementen gestalten oder selbst bauen. Dabei rechnet man mit mind. 2 qm dauerhaften Platz pro Tier. Dazu kommt natürlich viel Auslauf in der Wohnung oder im abgesicherten Garten. Kaninchenfreundschaften können nur gut gehen, wenn die Tiere genug Platz haben um sich auch aus dem Weg gehen zu können, da es immer mal wieder zu kleineren Auseinandersetzungen oder Spannungen kommen kann.

Ich empfehle Dir die Seite www.diebrain.de. Das ist die ultimative Bibel für Kaninchenhalter. Dort wird auch noch einmal ausführlich beschrieben, wie man eine Zusammenführung richtig gestaltet. Auf meiner HP findest Du alles Wichtige in Kurzform sowie der Bau eines artgerechten Außengeheges.

LG Dominica

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Dank für die Antworten, die haben uns schon sehr geholfen.
Die meisten Tipps haben wir mehr oder weniger durch Zufall schon beachtet. Platzt ist auch vorhanden. Mittlerweile haben sie sich auch beruhigt und liegen auch eng nebeneinander im Käfig.

Danke nochmal

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Du solltest nur kastrierte Hasenböcke zusammen setzen. Bei unkastrierten kann es zu heftigen Beißereien kommen die tödlich enden können. Ich habe da Erfahrung da ich 2 Hasenböcke habe die ich als Weibchen verkauft bekommen habe. Als sie geschlechtsreif waren haben sie sich total geprügelt. Dann habe ich sie kastrieren lassen und mußte noch einige Wochen warten bis die Hormone weg waren bis ich sie wieder zusammen getan habe (am besten in dieser Zeit ein Tier zu Freunden in Pflege geben damit sie sich werder sehen noch riechen können, da sonst die Hormone immer wieder hochkommen). Dann in einem Gebiet das beide Hasen nicht kennen (keiner darf es als sein Gebiet in Anspruch nehmen) zusammenführen. Wundere mich das das Tierheim Dir überhaupt einen unkastrierten Hasen gegeben hat (oder ist der kastriert?) die müssen sich da normal auskennen. Auch 1 kastrierter Hase zu einem unkastrierten klappt nicht dann wird einer immer unterdrückt. Kann nur sagen das sich meine Hasen wieder blendend vertragen aber es war ein langer Weg mit vielen Sorgen und Kosten (Kastration kostet ca. 40 Euro). Hoffe ich konnte Dir weiter helfen. Falls die Hasen kastriert sein sollten kann es durchaus passieren das es zu kleinern Kämpfen kommt wenn sie sich gezieht mit den Hinterfüßen in den Bauch treten solltest Du sie wieder trennen das ist zu gefährlich. Zusammenführung am besten in für beiden Hasen unbekannten Gebiet (Badezimmer oder so)!