Der Pfusch an Yasmin und mir

Der Ärger mit Ärzten fing bei mir schon während meiner ersten Schwangerschaft an. Mein Frauenarzt war aus irgendwelchen Gründen (vielleicht Redefaulheit???) der Meinung, trotz Null Erfahrung müsste ich von mir aus alles wissen. Ich erhielt ein Dokument nicht, was ich der Krankenkasse hätte vorlegen sollen, weswegen ich drei Monate auf mein Mutterschutzgeld warten musste. Als ich bei der Nachuntersuchung darauf ansprach, fragte mein Arzt, wieso ich nicht während der Schwangerschaft danach gefragt hätte. Außerdem erhielt ich keine Ultraschallbilder, meine Freundin, die kurz nach mir schwanger wurde, hat aber drei. Ich erhielt weder einen Tipp zum Thema Hebamme (ich wusste noch nicht mal, dass ich eine bezahlen kann und die dann mit zur Geburt kommt. Ich hab mich leider zu sehr auf den Arzt verlassen) noch über die Schwangerschaft allgemein. Dass es nicht schlecht wäre, einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen, erfuhr ich auch nicht vom Arzt, sondern von meiner Freundin. Die leistete letztendlich mehr Aufklärungsarbeit als der Arzt. Immerhin habe ich dann noch zwei Bücher gelesen, um wenigstens ein bisschen zu wissen. Ich wusste so wenig über Schwangerschaft und Geburt, weil meine Tochter eigentlich nicht geplant war, und ich auch lange nicht akzeptierte dass ich schwanger war.
Schließlich war es dann soweit: Samstag Nachmittag, den 05.02.05 setzten leichte Wehen ein, die ich erst für Rückenschmerzen oder eine Darmerkrankung hielt. Ich war sogar noch mit meinem Mann einkaufen, musste nur während der Wehen stehen bleiben. Abends wurden die Schmerzen dann schlimmer, und wir fuhren vorsichtshalber ins Krankenhaus, nur um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Das CTG schlug schon gewaltig aus, und ich hätte mir in dem Augenblick nicht vorstellen können, dass die Schmerzen NOCH schlimmer würden. -Wurden sie aber. Ich hatte kaum Pausen zwischen den Wehen und glaubte, zu sterben. Hinterher erfuhr ich, dass meine Tochter falsch gelegen war, und mit ihrem Gesicht (nicht mit dem Hinterkopf) auf dem Muttermund drückte, was ihr das Genick gebrochen hätte, wenn sie so auf die Welt gekommen wäre. Die Hebamme hätte merken müssen, dass mein Kind falsch liegt. Das war nämlich auch der Grund für die unerträglichen Schmerzen.
Die Nacht von Yasmins Geburt lief eigentlich so ab, dass wir Abends ins Krankenhaus fuhren, mein Mann nochmal kurz heimging um ein paar Kleinigkeiten zu holen, und ich die ganze Zeit über schrie und bettelte. Statt sich um mich zu kümmern las die Hebamme in ihrem Zimmer ein Buch und sah nur zweimal in der ganzen Nacht nach meinem Muttermund. Irgendwann Ich war die ganze Zeit allein, und mein Mann konnte mir auch nicht helfen. Wenn nicht morgens um 6 Uhr die Ablösung gekommen wäre, die mich richtig untersuchte, wäre mein Kind vielleicht gestorben. Zwei mal hat dieses faule Stück in der ganzen Nacht nach mir gesehen, und wenn mein Kind gestorben wäre, wäre es ihr bestimmt sogar egal gewesen. Als die Ablösung dann sagte, sie müsse alles tun, damit Yasmin sich dreht, sonst Notkaiserschnitt, hielt ich die unerträglichen Schmerzen nicht mehr aus und befand mich in einer Art Dämmerzustand an den ich mich kaum noch erinnere. Die Hebamme hat Yasmin "zurechtgerückt", und prompt ließen die Wehenschmerzen soweit nach, dass ich wenigstens klar denken konnte. Schließlich kam Yasmin um 6.33 Uhr zur Welt. Aber statt dass ich sie halten durfte, wurde sie weggebracht. Sie hat nicht geschrien, ich durfte sie nicht halten, noch nicht mal sehen, und habe eine halbe Stund nur geweint, weil mir niemand sagte, ob sie lebt oder...
Dann brachten sie sie. Sie schlief und sah so wunderschön aus. Trotzdem war es das schlimmste Erlebnis meines Lebens. Ich bin froh, dass ich nicht weiß wo die Nachthebamme wohnt sonst... käm ich vielleicht lebenslänglich in den Knast.
Nach der Geburt und der Wochenbettzeit im Krankenhaus gingen wir heim und ich versuchte, weiterzumachen. Ich wurde aber depressiv, und wendete mich bei der Nachuntersuchung an den Frauenarzt. Er schickte mich weiter zu einer Psychologin, die mir Anti-Depressiva verschrieb, und ich musste das Stillen aufgeben. Nach über eineinhalb Jahren wand ich mich schließlich an meinen Hausarzt weil ich gelesen habe, dass Schilddrüsenunterfunktion Depressionen verursachen kann. Und so war es sann auch.

Fazit: Meine Tochter kam vor zweieinhalb Jahren nach einer katastrophalen (dank Frauenarzt) Schwangerschaft und einer unerträglichen (dank Hebamme) Geburt zur Welt. Stillen konnte ich auch nicht dank Psychologin. Dank Hausarzt wurde die Schilddrüsenunterfunktion , hervorgerufen in meinem Fall durch die Geburt, viel zu spät erkannt und Jahrelang nahm ich Grundlos die falschen Medikamente.

Und jetzt bin ich wieder schwanger. Und ich habe Angst. Ich hab so schrecklich Angst vor dem, was kommt... Kann mich jemand trösten, bitte? #danke

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Hallo #liebdrueck

1) Unwissenheit schützt vor dummheit nicht, oder wie war das?? #gruebel
Ich persönlich bin der Meinung du hättest (sogar GEMUßT!!) dir das wissen um die schwangerschaft/Geburt selber aneignen sollen...quasi im zeiten des Internet und URBIA ;-) hättest du wissen müssen, was in den 10montaen schwangerschaft so passiert...welche Unterlagen man braucht usw. usw. Bücher gibt´s schließlich auch...#cool...das mal nebenbei

Das du so eine missglückte Geburt hattest, du mir sehr leid #schmoll, denn das sollte iegentlich ein schöner Moment werden.
Wenn du jetzt, bei deinem 2ten Kind Angst vor der Geburt hast, rate ich dir zum KS-aber lass dich vorher gründlich in der Klinik deiner Wahl beraten #pro

Ich wünsche euch alles Gute #klee

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Wahnsinn, wie intensiv man sich damit beschäftigen kann, alles auf andere zu schieben. Ich finde, Du hättest eine gewisse Eigenverantwortung gehabt und Dich selber informieren müssen, schließlich warst DU ja auch schwanger. Und ohne medizinisches Fachwissen zu beurteilen, was Ärzte und Hebammen alles "falsch" gemacht hätten, finde ich reichlich anmaßend. Sind aber leider viele Menschen so.

Andrea

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ohne jetzt böse sein zu wollen. Genau das hab ich auch gerade gedacht.

Simone

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Hallo Sabine,

zuallerst drücke ich dich mal gaaaaanz fest #liebdrueck.
Nachallem was du erlebt hast ist deine Angst nur zu verständlich.

Sicherlich hast du auch einiges aus deinen unschönen Erfahrungen gelernt und kannst nun während deiner neuen Schwangerschaft vieles anders machen :-).

Wahrscheinlich hast du eh schon einen anderen FA oder eine andere FÄ ausgesucht. Wusstest du das auch Hebammen die Schwangerschaftsvorsorgen machen dürfen, wird sogar von der Kasse bezahlt. Vielleicht ist das eine Möglichkeit für dich.
Vielleicht findest du bei dir in der Nähe auch eine Beleghebamme, sie könnte dich während der Schwangershaft, unter der Geburt und im Wochenbett betreuen. Zu den US-Untersuchungen kannst du trotzdem zu einem FA gehen, das geht.

Oder hast du schon mal an eine Geburtshausgeburt oder sogar Hausgeburt gedacht? Das schöne daran ist, dass du jemanden nur für dich hast, d. h. eine Hebamme, die nur für dich da ist und sicherlih keine Zeitung irgendwo liest - es sei den du schickst sie raus ;-).

Außerdem könntest du dich jetzt schon informieren wie es deiner Schilddrüsen-Situation im Verhältnis zu deiner Schwangerschaft aussieht, kenne mich damit ehrlich gesagt gar nicht aus.
Wie wahrscheinlich ist es, dass du erneut eine Depression bekommst?
Auch hier kannst du jetzt schon vorsorgen und dich vorbereiten, schau doch mal hier:

http://www.schatten-und-licht.de/

Nutze auf jeden Fall die Energie, die in deiner Angst steckt, damit du diese Schwangerschaft genießen und auh eine schöne Gebrurt erleben kannst.

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute #sonne
Sternenzauberin

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vielleicht zeigst du bei dieser schwangerschaft ein bisschen mehr eigeninitiative und selbstverantwortung - dann werden einige deiner horrorerlebnisse sich nicht wiederholen.

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Es tut mir auch sehr Leid, dass du so Probleme mit den Ärzten hattest.
Aber wie schon jeder sagt, hätte man sich selber auch erkundigen können. Man entwickelt doch im Laufe der Schwangerschaft das Interesse alles zu wissen was so passiert und um was du dich zu kümmern hast.

Desweitern verstehe ich nicht, warum die Ärzte hätten wissen sollen, dass dein baby falsch anhand der Schmerzen??
Jede Frau hat bestimmt Höllenschmerzen bei der Geburt. Das muss nicht sofort heißen, dass das Kind falsch liegt und sterben kann.

Hättest du dir vorher mal ein paar Krankenhäuser angesehen, dann hättest die Hebammen usw. alle kennengelernt und dir ein passendes Krankenhaus ausgesucht. ODer hast du dies vielleicht gemacht? Kann ja sein, dass man in seltenen Fällen trotzdem pech hat.
Aber ich denke, dass ist deine Sicht, dass du den Ärzten die Schuld zu schiebst, weil sie eben nicht so schnell etwas gegen deine Schmerzen gemacht haben.
Die ärzte haben das bestimmt aus einen anderen Blickwinkel gesehen.

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Es war so, dass ich mir natürlich die einzigen beiden Krankenhäuser in meiner Nähe angesehen habe. Alle anderen wären mehr als eine dreiviertelstunde entfernt gewesen, das war mir zu gefährlich. Ich war sogar eine Woche stationiert, wegen Verdacht auf Schwangerschaftsvergiftung. In der Zeit lernte ich einige Hebammen kennen, und war ja auch zufrieden. Dass ich eine der wenigen, die ich nicht kennengelernt habe, bei meiner Geburt erwischt habe, wäre ja nicht so schlimm gewesen, wenn sie ihre Arbeit gemacht hätte. Wie gesagt, sie hat gelesen, während die falsche Lage meiner Tochter beim Ultraschall, sogar durch einfaches Tasten festzustellen gewesen wäre. Ihre Ablösung hat ja auch sofort gemerkt, dass etwas nicht stimmt und mich untersucht. Und die Schmerzen waren alles andere als normal. Ich hab sie auch nicht vergessen im Vergleich zu Anderen. Wie gesagt, kaum hatte Yasmin sich richtig gedreht, waren es "nur noch normale Wehen", an die ich mich auch nicht mehr erinnern kann. Sicher ist es keine Ausrede, dass ich anfangs nicht akzeptiert habe, schwanger zu sein, und mich deshalb um nichts zu kümmern. Aber um der Hebamme die Arbeit abzunehmen, hätte ich studieren müssen. Dafür reichen leider 9 Monate nicht :)

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Hi,
es tut mir auch sehr leid das die Geburt für Dich kein schönes Erlebnis war.
Andererseits hätte man sich auch mit Freunden oder Bekannten ( z. B. Frauen die bereits Mütter sind austauschen können. ) So kann man schon sehr viel Wissenswertes erfahren. Es gibt auch so viele gute Bücher und Zeitschriften mit Infomaterial ( zumal beim Frauenarzt auch jede Menge Infomaterial gibt - kostenlos )
Ich hatte während meiner Schwangerschaft alles Wissenswerte quasi aufgesogen.Durch Zeitschriften - Bücher von Kolleginnen und auch durch das Internet - auch von meinem Arbeitgeber bekam ich Unterlagen - aber das Wissen muss man sich halt selbst aneignen.
Bei mir war die Hebamme auch nicht ständig im Zimmer ( fühlte mich aber in guten Händen da durch die Monitore alles überwacht wurde. ) und auch ich befand mich in einem Dämmerzustand ( die Geburt dauerte 14 Stunden - Schutzfunktion des Körpers. )
LG Daniela


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Ich find es ehrlich ganz schön krass, dass dir jetzt hier die Schuld zugeschoben wird:-[!!!

Na klar KANN man alles nachlesen, aber dafür muss man sich auch erstmal über das Ereignis Schwangerschaft freuen und sie akzeptieren! Und außerdem kann es nicht sein, dass es normal sein soll, dass man von einem Facharzt nicht beraten wird!!! Wo kommen wir denn da hin, wenn jede Schwangere sich eigentständig informieren MUSS??? Wenigstens die grundlegenden Sachenwie Geburtsvorbereitung und Hebammenbegleitung muss doch der Arzt mal anschneiden. Er muss ja nicht gleich ne Liste rausrücken, aber wenigstens mal nachfragen, ob man sich schon mit dem Thema beschäftigt hat. Dann hätte man auch ne Chance zu wissen was man alles nicht weiß!

Ich habe in meiner ersten SS sehr viel gelesen, aber habe mich trotzdem oft uninformiert gefühlt.

Meine Geburt war zwar sehr einfach und schnell, aber auch wie bei dir hat sich die hebamme nicht wirklich gekümmert. Sie konnte nicht glauben, dass bei einer Erstgebärenden der muttermund schon nach 4 Stunden Wehen offen sein soll und hat nur nach heftigstem Drängen meinerseits mal nachgeschaut -ups, schon offen, na dann pressen sie mal...-
Wir waren fast die ganze zeit allein im Kreissaal, meinem Mann wurde lediglich gezeigt, wo der Ausschalter für den Alarm ist, falls das CTG mal wieder ausfällt #schock.

ich weiß, ich werde NIE WIEDER in einem Krankenhaus entbinden, wo eine Geburt nur noch Massenabfertigung ist! Ich habe mir ein geburtshaus rausgesucht, dort macht EINE Hebamme Vorsorge, Geburt (sie bleibt die ganze Zeit, ohne Schichtwechsel) und Nachsorge. Vielleicht wäre das auch für dich eine Alternative!
Eine Hebamme nimmt sich pro Vorsorge auch mind. 1 Stunde Zeit für dich und beantwortet wirklich ALLE Fragen, auch jederzeit per telefon.

Lass dir nicht sagen, du wärst Schuld an deinen schrecklichen Erlebnissen!!!

Ich hoffe du findest diesmal eine tolle Schwangerschaftsbegleitung, wie immer die aussehen mag!

LG von Bea

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Hallo,

hm, ich kann gut nachvollziehen, wie man sich fühlt, wenn die Geburt zu einem Horrorerlebnis wird. Ich hatte einen Plazentariss, der zunächst nicht erkannt wurde. Mein Sohn hätte das fast nicht überlebt. Ich hab lange gebraucht, dass zu verarbeiten und zu akzeptieren, dass alles nunmal ist, wie es ist. Bis dahin habe ich mich, wie Du, auch sehr mit Schuldgefühlen geplagt.

Ich habe übrigens auch eine SD-Unterfunktion mit Depressionen, die lange Zeit nicht erkannt wurde. Sowas kommt häufig vor und dafür kann man niemanden verantwortlich machen.

Für mich klingt es, als hättest Du die ganze Sache überhaupt noch nicht verarbeitet. Ich kann Dir nur raten, Dir nochmal einen guten Psychologen zu suchen, der Dir hilft, alles aufzuarbeiten. Es wird Dir definitiv nicht helfen, weiter nach Schuldigen zu suchen, wo keine sind. Das ist nicht böse gemeint.

LG
Saskia

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hallo du brauchst keine angst zu haben es ist bei jedem kind anderst hoffe du bist nicht wieder bei dem selben artzt man mus schon verdrauen haben zu ihm meine tochter hat am 23.7 ihr erstes baby bekommen sie hatte einen sehr guten artzt und auch im krankenhaus war es sehr schön mit der hebamme sie hat bei der geburt nur vier stunden gebraucht und es war für sie der schönste tag in ihrem leben.sie würde es jeder zeit wieder machen wir wünschen dir viel glück bei der zweiten schwangerschaft:-)

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Hey
Eines kann ich dir versichern, die Wahrscheinlichkeit das alles erneut so furchtbar läuft ist - zum Glück- verdammt gering. Und meiner Meinung nach hast du schon genug Schlimmes durchgemacht, das es für 3 Schwangerschaften reicht!
Und aus eigener Erfahrung weiß ich, jede Schwangerschaft ist anders.
Such dir einen Frauenarzt zu dem du Vertrauen hast und besprich mit ihm deine Sorgen und Ängste. Nur so kann er auf dich eingehen. Oder er (oder sie ist ja egal ob Frau oder Mann) ist nicht der Richtige Doc für dich.
Suche dir frühzeitig eine Hebamme zu der du ebenfalls Vertrauen hast, denn du bist sicher oft unsicher und kannst Rat brauchen.
Schau dir das Krankenhaus/ Geburtshaus genau an, befrage Patientinnen - denn DU musst dich dort wohl fühlen!
Lese Bücher und informiere dich diesmal noch mehr, damit du selbst Wege findest dir selbst Unsicherheiten zu nehmen.
Und zusätzlich würde ich mal an deiner Stelle einen Homöopathen aufsuchen - Bachblüten helfen Ängste zu mindern usw.
Und ich drücke dir fest die Daumen.
Gruß gobiam