An alle Ferber-Gegner: Was hätten wir für Alternativen?!

Hallo zusammen,

meine Frau und ich sehen uns aufgrund der Gesamtumstände gezwungen, in diesen Tagen unsere Kleine (7 Monate) zu ferbern. Da ja hier im Forum offenbar viele Total-Gegner dieser Methode unterwegs sind, hätte ich gerne mal gewusst, was wir statt dessen machen sollen.
Hier zunächst also mal ein kurzer Abriss unserer Geschichte:

Unsere Maus war von Beginn an ein sog. Schrei-Baby, ständig quengelig und schlecht drauf. Sie hatte mit den bekannten Koliken zu kämpfen, gegen die nichts geholfen hat und wurde von uns praktisch den ganzen Tag umher getragen, im Tuch oder auf dem Arm. Sie ist abends nur auf dem Arm oder beim Stillen eingeschlafen und konnte dann meist hingelegt werden. Im Abstand von ca. 1.5 - 2.0 Std. wurde sie nachts wach und gestillt.
Nach ca. 4 Monaten hörten die Krämpfe auf, sie blieb jedoch bis heute sehr weinerlich, fremdelte viel, schrie häufig ohne erkennbaren Grund, schlief tagsüber insgesamt nur eine gute Stunde und konnte selbst für wenige Minuten nicht mal "abgelegt" werden. Meine Frau und ich haben alles klaglos hingenommen, selbst dann noch, als nachts die Schlafperioden sogar nochmal schlechter wurden und sie meistens nur eine Stunde am Stück geschafft hat, ehe sie schreiend aufgewacht ist und nur noch brust-nuckelnd (einzige Chance) weitergeschlafen hat. Wir haben mehrfach Ostheopathen und Heilpraktiker aufgesucht, sie vom Kinderarzt durchchecken lassen und waren in unserer Not sogar in einer Schreibaby-Ambulanz, was ein Scherz schlechthin war, aber das ist eine andere Geschichte.
Seit einem Monat bekommt sie nun Gläschen und Brei, was sie auch gut verträgt und meine Frau versucht abzustillen. Nach wie vor schläft sie abends jedoch nur an der Brust ein und hat sich das Nuckeln (Schnuller lehnt sie total ab) so angewöhnt, dass sie extrem schreit, wenn wir nur versuchen, sie mal wach hinzulegen.
Seit gut drei Wochen hat sich die Situation nochmals verschärft, denn sie wacht jetzt nachts in Etappen zwischen 10 und 30 min. auf, selten schafft sie mal 45 min.! Wir kommen damit ständig auf über 20 Wachzeiten pro Nacht, was meine Frau (ich schlafe seit Monaten im Gästezimmer, weil meine Bettseite vom Kind belegt ist) nunmehr an den Rand ihrer Kräfte gebracht hat. Sie hat über Monate klaglos alles ertragen, aber jetzt steht sie vor einem Nervenzusammenbruch und kann weder psychisch noch physisch diesen nächtlichen Psychoterror ertragen. Wir haben zum Glück familiäre Hilfe, die es uns ermöglicht, dass sie tagsüber mal zwei Stunden vom Kind entlastet wird, aber das ersetzt natürlich nicht mal ansatzweise den Nachtschlaf.

Wir stehen und standen Ferber auch immer kritisch gegenüber, weil unser Kind sich so in Rage schreit, wenn man sie nicht auf den Arm nimmt (und auch das hilft oft nur bedingt), dass es kaum zu ertragen ist, haben aber mit unserem Kinderarzt gestern besprochen, dass es nur auf diese Weise eine Chance für uns auf ein erträgliches Familienleben gibt, zumal der Kleinen tagsüber der fehlende Schlaf auch anzumerken ist. Unser Kinderarzt ist gleichzeitig Kinder- und Jugendpsychologe und hat uns versichert, dass die kleine Maus keinen Schaden davon trägt, wenn wir sie ferbern. Wenn wir es nicht tun, bricht allerdings meine Frau über kurz oder lang endgültig zusammen!

Soweit mal in Kurzform unsere Erlebnisse. Gibt es hier ernsthaft Forumsteilnehmer, die es NICHT akzeptieren, dass wir in dieser Situation ferbern?

Viele Grüße,
Kai

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Wollt ihr wirklich "ferbern", d.h. bis zu 30 Minuten das Kind allein lassen, oder nur "Jedes Kind kann schlafen lassen" ausprobieren mit bis zu 5 Minuten?

Bei meiner Tochter war das zum Glück nicht nötig, aber mit meinem Neffen haben mein Bruder und seine Partnerin das auch irgendwann durchgezogen, weil sie auch kurz vor dem Nervenzusammenbruch waren. Meine Schwägerin ist echt tough und geduldig, aber sie meinte, manchmal war sie kurz davor, dem Kind eine zu langen #schwitz, einfach weil sie nicht mehr konnte.

Mein Neffe hat das Alleine-Einschlafen schnell gelernt, schläft jetzt mit zwei Jahren prima und wirkt keineswegs verschreckt oder so :-)

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hallo kai

ich habe bei meinem sohn auch mit 7 monaten angefangen, dass ich ihn ohne stillen abends ins bett bringe.
ich wollte ihn aber auch nicht schreien lassen. ich kann dir nur erzählen, wie es bei uns funktioniert hat. ich hab e nicht an irgendwelche zeiten gehalten oder auf die uhr geschaut. ich habe ihn gestillt, ihn wach ins bett gelegt, leise etwas vorgesungen und bin dann raus. er hat natürlich geweint, ich bin dann wieder rein, hab ihn kurz beruhigt und bin wieder raus. das ging ein paar mal so dahin. ich hab ihn nie lange weinen lassen und ihm immer das gefühl gegeben, ihn nicht alleine zu lassen.
er ist dann schließlich ohne schreien friedlich eingeschlafen. und das bleib auch so, bis jetzt. er ist jetzt 3 jahre.
ich kann mir vorstellen, dass es sehr anstrengend für euch ist aber ein so kleines kind in seinem zimmer alleine schreien zu lassen finde ich persönlich nicht richtig und ist ein vertrauensbruch.
und auch wenn eure kleine dann einschläft, dann aus resignation und nicht deshalb, weil sie es versteht. es werden immer wieder zeiten kommen, auch wenn es nach dieser methode funktionieren sollte, wo euer kind nciht einschlafen will oder kann und man kann dann nicht immer die ferber methode anwenden!

lg und alles gute iris

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Es gibt einen Ratgeber, der gerade für Einschlafstiller geeignet ist: The No-Cry-Sleep-Solution von Elizabeth Pantley.

http://www.amazon.com/No-Cry-Sleep-Solution-Gentle-Through/dp/0071381392

Das Buch gibt es leider nur auf Englisch, aber vielleicht ist es ja was für Euch. Es sind verschiedene Methoden darin beschrieben. Eine besteht zum Beispiel darin, daß die Mutter die Brustwarze beim Einschlafen klaut, und sie immer früher klaut, bis das Kind nach dem Stillen noch wach ist. Eine andere Methode ist, daß die Mutter ein paar Nächte das Schlafzimmer verläßt und das Kind mit dem Vater im Ehebett liegt, der es nachts tröstet und mit einer Flasche Wasser bereitsteht. Es sind verschiedene Methoden ohne starre Regeln beschrieben und man kann sich die heraussuchen, die für die Familie am besten paßt.

Schlafprogramm mit kontrolliertem Weinen würde ich nach wie vor aufgrund der unkontrollierbaren Spätfolgen nicht empfehlen.

LG und alles Gute :-) Mitzl

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Hallo Kai,

ich stehe dieser Methode zwar auch sehr skeptisch gegenüber, aber in eurem Fall kann ich es verstehen. Meine Maus ist erst 5 Wochen und ich bin zwar auch mehrfach die Nacht wach, aber nicht ansatzweise so wie bei euch.
Ihr habt das ganze ja auch mit dem Arzt besprochen, daher finde ich es für euch ok.
Ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit und natürlich Erfolg.

LG
Moni

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Ähm, ich stecke in der selben Situation, nur dass sie bei uns schon 20 Monate andauert und nicht nur ein lächerliches halbes Jahr, darum kann ich diese Melodramatik nicht verstehen.

Ihr habt jemanden, der euch das Kind mal abnimmt - ich habe niemanden und mein Mann ist nachts auch nicht da um mir zu helfen. Trotzdem sehe ich es nicht ein, dass ich meine Tochter schreien lasse, wenn sie mich braucht.

Nein, ich kann es trotz allem nicht verstehen, wie man sein Kind schreien lassen kann. Ihr seid beide gesund, habt anscheinend nur ein Kind und auch noch familiäre Hilfe, da solltet ihr das auf die Reihe kriegen.

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Hast Du wirklich auch, wie oben beschrieben, nie länger als 30-45 Minuten Schlaf hintereinander? Oder doch eher zwei, drei Stunden?

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Heute nacht waren es glaub ich jeweils 30 Minuten plus einer zweistündigen Wachphase von Mitternacht bis zwei Uhr (obwohl sie seit einer Woche keinen Mittagsschlaf mehr machen muss, weil ich es aufgegeben hab). Natürlich gibt es Phasen in denen es besser war, die fingen mit ungefähr 10 Monaten an. Dann hab ich tatsächlich auch mal zwei Stunden Schlaf am Stück. Aber diese Phasen sind selten.

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Hallo Kai,

Also ich kann euc hsehr gut nachfühlen, mir geht es im Moment genauso. Mein kleiner ist nun 6,5 Monate alt und bis auf ein paar Wochen zu Beginn schläft er seehr schlecht. Seit einigen Wochen so ähnlich ,wie du´s beschreibst, also häufig alle 30 minuten was anders ....
Bin auch wirklich ratlos, war beim Kinderarzt und habe "zappelin" empfohlen bekommen udn das "jedes Kind kann schlafen lernen" Programm.
Bin auch grundsätzlich dagegen ein Kind schreien zu lassen (könnte es ehrlich gesagt auch nicht, weiß also, daß ich as Programm nie durchstehen würde), mich würde es aber sher interessieren, wie ihr es praktizuiert und ob es funktioniert.
Natürlich bin auch auch riesig gespannt, ob es tatsächlich noch gute Tips gibt, vor allem fürs durchschalfen, denn das Einschlafen ist bei uns (auf dem arm schauckelnd versteht sich:) kein Problem...
Liebe Grüße und mein volles Mitgefühl, denn bei uns ist es glücklicherweise so, daß mein Mann mir sehr viel abnehmen kann und wir uns so bei der Betreuung gut abwechseln können und ich so doch noch ab und an zu schlaf komme!
lisasimpson

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Hallo Lisa,
danke für Deine aufmunternden Worte!
Wir werden die abgeschwächte Ferber-Methode anwenden und höchstens fünf Minuten rausgehen, nicht länger. Die Methode ist in der Form auch in dem Buch "Sanfte Wege zum Schlafen" beschrieben.

Ich versuche übrigens meiner Frau auch sehr viel abzunehmen, aber da unsere Maus nachts NUR und AUSSCHLIEßLICH die Brust zur Beruhigung akzeptiert, sind meine Möglichkeiten beschränkt. Meine Zeit ist eher tagsüber, wenn ich mit der Kleinen rausgehe, damit meine Frau ein wenig Schlaf nachholen kann oder sie eben von allem andere entlaste, was so im täglichen Leben anfällt!

Ich berichte mal, wie es bei uns gelaufen ist. Ich hoffe nur, wir halten durch, aber die Verzweiflung ist so groß, dass ich es eigentlich glaube...

LG,
Kai

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Hallo Kai,

Ja, ich kann das nachvollziehen, auch wenn ich kein "Fan" der Methode bin.
Ist auch schon ne Weile her, daß ich das Buch gelesen habe, würde euch nur als Tip geben, wenn ihrs Probiert und es nicht funktioniert, bzw. ihr vorher abbrecht, daß ihr dann ne Weile (2 Wochen) wartet, bevor ihrs nochmal versucht, sonst kann es zu ner großen Verwirrung kommen und das Verhalten kann sich noch steigern.
Ich habe nun gestern versucht, ihn zumindest nicht immer rauszunehmen und in den Schlaf zu schauckeln,aber wenn er mal nen "Grad der Erregung" erreicht hat, klappt das streicheln und fethalten,... leider nicht mehr.
Schön, daß du deine Frau unterstützen kannst, das ist echt viel wert, auch wenn das natürlich nicht den Nachtschlaf ersetzt, ganz klar.
Ich drück euch weiterhin die Daumen!
lisasimpson

P.S. Und macht euch nicht verrückt, so wie ich das einschätze, macht ihr das schon gut. Ich habe als Dipl. Pädagogin und angehende Familientherapeutin mit vielen Kindern und Familien mit Bindungsstörungen gearbeitet und da hat es immer mehr dazu gebraucht als euren Weg, eurem Kind das alleine einschlafen zu lernen:)

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Hallo Kai,

unsere Mia war auch ein sehr anstrengendes Baby, aber nicht annähernd so wie eure maus.

Auch wenn ich mir jetzt hier viele Feinde mache kann ich nur sagen, probiert es! Ihr seid bereits am Ende, schlimmer gehts doch gar nicht mehr.

Wir haben auch geferbert, haben zwar nicht starr alles befolgt, wie es im Buch stand, aber im Grunde genommen haben wir es durchgezogen.

Und, einschlafen klappte dann ganz gut, unser Kind hatte trotzdem noch Vertrauen zu uns und ist tagsüber ein total freundliches und fröhliches Kind! Als dann die Zähne kamen haben wir sie natürlich nicht schreien lassen, aber das ist ja auch ne andere Situation.

Die meisten Leute hier im Forum tun immer so, als müssten deren Kinder niemals weinen, weil sie immer gleich hineilen und trösten. Hab ich mitunter auch gemacht, aber wenn ich zu tun hatte (Duschen, Toilette, Kochen etc.) dann hat Mia auch mal weinen müssen. Und was hat sie dabei gelernt? Die Mama kommt immer wieder, schreien lohnt sich nicht immer. Außerdem unterstelle ich einfach mal, dass man auch anhand des Schreiens weiß, ob dem Kind jetzt wirklich was fehlt/wehtut oder ob sie nur Langeweile hat.

Wie gesagt, Mia ist ein ganz lustiges liebes und fröhliches Kind und das trotz ferbern.

Liebe Grüße und Durchhaltevermögen wünschen NAdine und Mia

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Hallo Nadine,

vielen lieben Dank für Deine aufmunternden Worte, das tut wirklich gut!;-)

Wir werden das Ferbern auch nicht so streng durchziehen, sondern ganz oft nach ihr schauen, aber sie eben nicht rausnehmen. Anders scheint es nicht zu gehen, obwohl wir noch vor ca. drei Wochen entschieden hatten, nicht vor dem 1. Geburtstag zu ferbern. Aber zu dieser Zeit konnte meine Frau wenigstens nochmal ab und zu zwei Stunden in der Nacht am Stück schlafen. Danach begann dann der jetzige Psycho-Terror von mind. 20 Wachphasen, oft sogar noch mehr! Ein Alptraum, den leider sehr viele gar nicht nachvollziehen können.

LG,
Kai

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Hallo Kai,

gern geschehen. Noch was, es gibt auch Familien mit mehreren Kindern oder Mütter mit Zwillingen, Drillingen oder sogar noch schlimmer ;-) Da muss uch mal ein Kind schreien weil Mama sich gerade um`s Brüder- oder Schwesterlein kümmern muss.

Wenn ihr eure Maus ferbert heisst das ja schliesslich nicht dass ihr sie total allein lasst, ihr seid da und könnt mit ihr sprechen. Nur nicht aus dem Bett nehmen. Manchmal hab ich mich einfach mit einer Zeitung in die Nähe von Mias Bett gesetzt, allein gelassen hab ich sie nie. Sie schrie minutenlang, irgendwann erreichte sie so etwas wie einen Höhepunkt beim Schreien und dann war plötzlich Ruhe. Das ist hart, aber es wird irgendwann besser! Nur Mut!

Liebe Grüße von Nadine und Mia

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Hallo Kai,

bitte lasst es mit dem Febern #herzlich.

Emanuel war auch ein Schrei + Kolikbaby und ich habe 15 Monate nie durchgeschlafen. Ich habe mich gefühlt wie ein Junkie. Ich war nervös, hatte kein Appetit, schlechte Laune etc.pp.

Das Zauberwort ist wirklich Geduld.

Versucht eine Routine zu bekommen. Abendritual und sowas


Bitte tut es eurer Maus nicht an.

PR

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Hallo PR,
ich denke, wir sind schon extrem geduldig gewesen in den letzten Monaten, aber wenn es derart an die Substanz geht, dass ich ernsthaft um die Gesundheit meiner Frau fürchten muss (und das ist Fakt, keine Alibi-Ausrede o.ä.), dann geht es eben nicht mehr weiter. Routine, Rituale u.ä. haben wir alles erfolglos probiert!

Wie soll man sich in Geduld üben, wenn man regelrecht krank ist und kurz vorm Kollaps steht?!

LG,
Kai

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Hallo Kai !
Ich kann Eure Situation gut nachvollziehen, da Nevio ähnlich war und immer noch nicht eine Nacht durchgeschlafen hat, trotzdem würde ich meine Kinder nie alleine schreien lassen !
Vor allem im Alter Eurer Tochter, in dem die Trennungs- oder 8-Monatsangst einsetzt ist das schlicht unverantwortlich.
Ich bin selber Ärztin und kann nicht verstehen, daß ein Kinder- und Jugendpsychologe in diesem Alter dazu rät #schock
Mit ungefähr 7/8 Monaten haben die Kinder langsam eine Vorstellung davon, daß die Eltern beliebig weggehen können, sie aber noch nicht wissen, wann und ob diese wiederkommen. Wenn Ihr sie also schreien lasst, fügt sie sich zwar irgendwann, denn ihr wird nichts anderes übrig bleiben, aber ob das eine gute Methode ist, wage ich stark zu bezweifeln.
Nevio ist bis zum 8.Monat stündlich aufgewacht und wollte gestillt werden, von Geburt an. Nach 8 Monaten war ich kurz vor einem Zusammenbruch und ich habe noch ein Kleinkind zusätzlich und keinerlei Unterstützung ! Es gibt kaum jemanden, der mir die Große mal für ein paar Stunden abnimmt, vor Nevios Geburt hatte das mal eine Freundin gemacht, die aber nun selber zwei kleine Kinder hat.
Ich hatte keine Lust mehr auf das ständige Stillen, also habe ich Nevio einfach in die Arme genommen, sobald er anfing zu brüllen, und habe ihn im Arm gehalten, solange ich konnte.
Sobald mir die Nerven und die Energie ausgingen, habe ich ihn gestillt, daraufhin schlief er dann auch 2-3 Stunden am Stück.
Das habe ich immer weiter herausgezögert, nun mit einem Jahr habe ich ihn gänzlich nachts abgestillt, nur am Abend lasse ich ihm das Einschlafstillen, da er das wirklich braucht.
Ich kann es nicht verstehen, daß man ein Kind das man doch von Herzen liebt, alleine lässt mit seinen Problemen (und sie scheint ja welche zu haben), egal wie fertig man ist - und ich weiß wirklich, wovon ich rede !
Als ich gar nicht mehr konnte, hat mein Mann ihn nachts genommen, eine Woche lang, das hat mir enorm gut getan.
Wieso springst Du nicht mal zwischendurch in der Nacht ein ?
Wir haben sogar die Erfahrung gemacht, daß Nevio dann weniger häufig wach wurde, weil er wußte, daß es keine Brust gab !
Wieso war eigentlich die Schreiambulanz ein Scherz ? Das würde mich sehr interessieren, da meine Tochter ebenfalls ein Schreibaby war und ich mich damals umfassend darüber informiert hatte ...
Hier noch eine Seite, die ich Euch ans Herz legen möchte: www.geburtskanal.de - schaut mal unter Schreien/Schreibaby, ich finde die Texte sehr informativ und passend.
Liebe Grüße,

Katrin mit Ex-"24-Stunden-Baby" Emilia-Sofie (*05.01.05) und nachtaktivem Nevio (*03.09.06), der zwar nur noch 1-3 Mal pro Nacht aufwacht, aber nach wie vor durchschlafresistent ist #schwitz#gaehn

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Hallo Katrin,

ich greife nur mal ein paar Punkte heraus:

Ich kann die Kleine deshalb nachts nicht nehmen, weil sie nicht zu beruhigen ist, wenn sie aufwacht und keine Brust bekommt. Wir haben alles versucht, sie rumgetragen, den Kinderwagen in die Wohnung geholt usw. Nichts hat geholfen und selbst meine Frau, auf die die Kleine total fixiert ist und die sie tagsüber immer gut beruhigt bekommt, hat nachts keine Chance außer Brust zu geben. Wie soll ich da also helfen und meine Frau entlasten?

Die Schreibaby-Ambulanz war eine private Praxis einer Psychotherapeutin, die in der ersten Stunde mit uns Atemübungen gemacht hat, die uns ruhiger machen sollten. Wir waren allerdings gar nicht aufgeregt oder nervös, sondern wollen lediglich, dass unser Kind besser schläft und weniger schreit. Da hilft es herzlich wenig, wenn meine Frau tagsüber bauchatmet. In der zweiten Stunde sollte ich meine Frau dann massieren und sie mich ebenfalls. Unser Kind kam dabei eher weniger vor. Eine weitere Einheit haben wir uns dann geschenkt, denn das war Perlen vor die Säue werfen. Wir hatten gedacht, es würde etwas mit dem Kind gemacht, aber offenbar war die Therapeutin so sehr von dem Gedanken fixiert, dass eine vermeintliche Unruhe von uns auf das Kind übergeht und es deshalb nachts permanent aufwacht, dass sie uns gar nicht richtig zugehört hat! Insgesamt eine sehr ärgerliche Erfahrung, aber das wurde durch unsere tolle Osteopathin und unsere Heilpraktikerin wieder wett gemacht, die uns immer zur Seite standen mit Rat und Tat und jetzt auch - zumindest im Falle der Osteopathin - akzeptieren, dass wir die kleine Maus ferbern!

Ansonsten vertrauen wir auch unserem Kinderarzt, der - wie gesagt - diese Methode zum jetzigen Zeitpunkt für völlig richtig hält! Das schlechte Gewissen plagt uns natürlich trotzdem, denn bislang konnten weder meine Frau noch ich die Maus mal länger als ein paar Minuten schreien hören, aber unsere Kräfte sind jetzt am Ende.

Vielen Dank für die ausführliche Antwort dennoch und liebe Grüße,
Kai

P.S. Den Link schaue ich mir an, danke!

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Hallo Kai !
Nun muß ich mich nochmal melden, da mich das einfach nicht zur Ruhe kommen lässt ...
Habt Ihr denn auch schon versucht, sie einfach im Arm zu halten und schreien zu lassen, bis sie von alleine aufhört und einschläft ?
Meine Kinder (vor allem Emilia) kamen oft nur so zur Ruhe, vor allem eben abends und nachts.
Auf der Internetseite, die ich Dir empfohlen habe, steht dazu auch einiges.
Wieso muß es denn plötzlich von 100 auf 0 sein ? Bisher wart Ihr rund um die Uhr für Eure Tochter da, sie wurde stündlich gestillt und plötzlich wollt Ihr sie von einem Tag auf den anderen ins Bett legen und aus dem Zimmer gehen #gruebel ?
Das ist es, was ich nicht verstehe ...
Bleibt doch erstmal bei ihr, haltet sie fest im Arm (so daß sie nicht mit den Armen herumschlagen und zappeln kann) und lasst sie dann ihren Frust herausbrüllen. Das hilft wirklich gut und wirkt sowohl auf die Kinder als auch auf die Eltern befreiend.
So zeigt Ihr ihr wenigstens, daß ihr sie nicht einfach alleine lasst - was soll denn immer dieser Unsinn mit aus dem Zimmer gehen ? Ich lese hier oft, daß Eltern dann 2 Stunden ständig rein und rausgehen, bei uns hat die längste Schreiperiode im Arm 45 Minuten gedauert, dann war für Stunden Ruhe.
BITTE, probiert es doch mal so aus, falls Ihr das noch nicht getan habt. Wichtig ist natürlich, selber ruhig zu bleiben (deshalb wahrscheinlich die Atemübungen der Therapeutin !), dann fühlt sich das Kind geborgen und kann sich in Ruhe "auskotzen".
Ihr habt ihr das angewöhnt mit dem Trösten durch Stillen, dann könnt Ihr den Körperkontakt nicht einfach ersatzlos entziehen. Herumtragen ist sowieso unsinnig, da das Kind dadurch noch aufgeregter wird und erst recht nicht dauerhaft zur Ruhe kommt.
Also nochmal: Setzt Euch mit ihr in einen dunklen, ruhigen Raum, haltet sie fest in den Armen und dann denkt an etwas ganz Schönes #schwitz
Sie wird schreien, wahrscheinlich sehr viel schreien, da sie denke ich durch den Schlafmangel wahnsinnig gestresst und übermüdet ist, aber anschließend wird sie völlig entspannt und zufrieden sein und einschlafen.
Bitte probiert es aus, bevor Ihr dieses entwürdigende "Schlafprogramm" durchzieht.
Falls Ihr noch Lust zum Lesen habt, ich habe hier ein paar interessante Bücher (vielleicht gibt es sie in Eurer Bücherei ?). Z.b. "Das 24-Stunden-Baby" von William Sears, "Auch kleine Kinder haben großen Kummer" von Aletha Solter und dann noch ein paar Bücher von Irina Prekop, die die Festhaltetherapie begründet hat.
Meine Kinder waren/sind wirklich auch keine "pflegeleichten" und einfachen Kinder, mit einfachem Festhalten und da sein haben wir sie aber immer trösten können (natürlich nach einer Runde "Frustbrüllen"), sie schlafen beide ohne Schnuller, ohne Herumtragen und andere Beruhigungsmittel, Nevio zwar noch mit Einschlafstillen und Kuscheln, aber auch er wird irgendwann reif genug sein, alleine einzuschlafen.
Kinder müssen das nicht lernen, sie können es von selber, wenn man sie nur machen lässt.
Unsere Tochter hat mit 18 Monaten beschlossen, daß sie nun alleine einschlafen könnte, trotzdem bekommt sie abends Kuscheleinheiten damit die Nacht einfach gut beginnt, bei unserem Sohn werde ich auch warten, bis er mir das Signal gibt ...
Liebe Grüße und alles Gute,

Katrin

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