Fühlt ihr euch auch manchmal wie Erziehungs-Versager?

Eigentlich sollte die komplette Überschrift lauten: Geht es euch auch manchmal so dass ihr euch als komplette Versager in der Erziehung eurer Kinder fühlt? Na ja, ist ja trotzdem in etwa das Gleiche.

Irgendwie komme ich nach jeder Vorsorge-Untersuchung total geknickt nach Hause. Nichts Dramatisches ist passiert, aber z.B. hat der Fünfjährige eine leichte Schiefstellung der Wirbelsäule und soll ins Kinderturnen bzw. irgendeine Sportart betreiben. Tja - das versuche ich seit einem Jahr an mein Kind heranzubringen, welches sich immer noch beharrlich weigert ohne mich zu irgendeiner Veranstaltung zu gehen. Wir machen seit einem Jahr damit rum, und ich habe alles probiert, um ihn zu motivieren, ins Turnen zu gehen oder in die Musikschule. Ohne mich geht er nicht hin.

Versuche, ihn mehr oder weniger dazu zu zwingen endeten in einem furchtbaren Tränenanfall und der Konsequenz, dass er erst mal gar nicht mehr dazu bewegen war irgendwo Fremdes hinzugehen, auch nicht wenn ich dabei war. Ansonsten ist er ein absolut unproblematisches Kind, normal entwickelt, hat auch Kontakte zu anderen Kindern, aber er weigert sich irgendwo ohne mich hinzugehen. Und jetzt kommt das vom Kinderarzt ... ich fühle mich so mies und so hilflos. Irgendwie bin ich auch superwütend, weil ich ja für mein Kind und seine Gesundheit verantwortlich bin und ich habe doch wirklich alles probiert und mir deshalb mega-Gedanken gemacht, wie ich ihn dazu bringe dass er z.B. ins Turnen geht. Ich dachte (nach einem Jahr Kampf, Tränen und Frustrationen) dass ich es einfach entspannter sehen muss und ihm Zeit lassen muss, bis er von sich aus so weit ist dass er alleine hingeht. Aber anscheinend ist das auch wieder nicht richtig, denn wenn man seine Gesundheit bedenkt dann muss ich ihn ja doch irgendwie dazu bringen dass er ins Turnen geht!

Und mein kleiner Sohn, gerade zwei geworden, hat sich nach einer längeren Phase mit Schlafproblemen eigentlich ganz gut gemacht - ist zwar sehr lebhaft aber fröhlich, neugierig, einigermaßen ausgeglichen und man kann mit seinen Trotzanfällen ganz gut umgehen; im Gegensatz zu davor wo er wirklich heftig und lange getrotzt hat bekommt man sie jetzt leicht in den Griff. Aber ich hab mich wohl auch da zu früh gefreut. Der Kinderarzt sagte dass er so ein Bauchgefühl habe dass mein Kleiner vielleicht mal auffällig in Richtung Hyperaktivität werden würde. Er hat betont dass es nur ein Bauchgefühl sei und dass er nicht von Hyperaktivität sprechen würde, aber es lief schon darauf hinaus, wenn er es auch vorsichtig formuliert hat. Er betonte wie wichtig es sei dass man ihm klare Regeln setzen müsse und auf die Einhaltung bestehen müsse.

Ich fühle mich wie eine komplette Versagerin. Ich mache mir wirklich viele Gedanken um Erziehung und überlege genau, wie ich mit meinen Kindern umgehe und was mir wichtig ist, was ich ihnen vermitteln will und alles - und jetzt komme ich mir vor wie die komplette Versagerin, weil ich es einfach nicht schaffe meinen Sohn dazu zu bringen alleine ins Turnen zu gehen und bei dem Kleinen habe ich wirklich Angst, dass er mal hyperaktiv wird weil ich ihn nicht richtig erziehen kann.

Ich hab es so satt - bei uns im Kindergarten dreht sich unter den Müttern alles darum, wie wichtig die richtige Förderung ist und es ist ganz klar wer eine gute Mutter ist und wer nicht - wichtig ist, dass die Kinder in möglichst viele Kurse gehen und dass sie sich an alle Regeln halten die die Mütter aufstellen.

Ich erziehe nach dem Prinzig dass ich meinen Kindern viele Freiheiten lasse; es gibt natürlich Regeln und ich bestehe auch darauf dass diese eingehalten werden, aber ich bin niemand der jeden Schritt der Kinder kommentiert mit "Lass das - mach das nicht " etc. Bisher dachte ich immer dass Kinder damit am besten klarkommen und am ehsten zu einem selbständigen Menschen erzogen werden wenn sie sich an wenige, klare Regeln halten müssen und man als Eltern genau überlegt welche Regeln sinnvoll sind und welche nicht.

Meine Kinder dürfen z.B. hinter der Wohnzimmergardine Verstecken spielen, während sie das bei den meisten Bekannten nicht dürfen da die Gardine ja dreckig werden könnte. Ich erkläre meinen Kindern dass sie vorsichtig damit umgehen müssen (und was das konkret bedeutet, nicht daran ziehen etc.), und dann dürfen sie aber schon damit spielen, solange sie sich so verhalten wie wir es ausgemacht haben.

Jetzt zweifel ich aber total an mir selbst und denke, ich bin vielleicht zu "lasch" gewesen. Vielleicht hätte ich meinen Sohn zum Turnen zwingen müssen, so wie er ja auch als er in den Kindergarten kam eine Woche lang geweint hat und wieder mit heimkommen wollte; und nach der Woche hatte er sich daran gewöhnt. Aber ich habe selbst als Kind ins Turnen gehen müssen weil mein Vater im Sportverein Trainer war, und ich habe es gehasst und Jahre gebraucht, bis ich von mir aus wieder gerne Sport gemacht habe. Und das wollte ich meinem Sohn ersparen bzw. ich dachte, er braucht einfach noch eine Weile bis er dazu bereit ist, und diese Zeit gebe ich ihm.

Und bei dem Kleinen habe ich gemerkt, dass er immer besser darauf reagiert wenn man ihm erklärt dass er etwas nicht haben kann, er weint dann zwar kurz aber im Großen und Ganzen kann er es dann sehr schnell akzeptieren, das ist viel besser geworden, weil er im Gegensatz zu früher auch "kapiert", was man von ihm will.

Na ja, ich dachte halt, ich hätte einen guten Weg gefunden, mit meinen Kindern umzugehen und sie zu erziehen, und jetzt habe ich das Gefühl es ist doch falsch wie ich es mache.

Ich hätte gerne ausführlich mit dem Kinderarzt darüber gesprochen, aber die Zeit hat er ja nicht dass man eine halbe Stunde ausführlich mit ihm reden kann. So bin ich nur total durcheinander und komme mir vor wie die absolute Versagerin.

Ich überlege sogar ob es überhaupt richtig war, Kinder zu bekommen, wenn ich doch nur das Gefühl habe ich mache alles falsch.

Wer kennt das auch? Bin ich die Einzige die sich so fühlt?

K.

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Hallo,
die Antwort auf Deine Überschrift: O jaaaaaaa - und immer häufiger.
Liebe Grüße
Linda

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meine beiden mädchen sind jeweils mit 5 eingeschult worden.......da mussten sie allein hin...traust du ihm nichts zu und er merkt es unterschwellig???
mit 7 ist die kleine allein in ein karatezeltlager für 2 wochen gefahren....... wo ist das problem???

es ist eine sache seine kinder zu lieben und eine andere sie unteschwellig an sich zu fesseln..... lass ihn laufen dann geht es besser.

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Tja, ich habe mir diese Gedanken auch schon gemacht, allerdings hat mich dieses Verhalten von ihm schon immer extrem gestört (er war schon als Baby so dass er immer jemanden bei sich brauchte, ebenso dann als Krabbelgruppenkind immer bei mir sein wollte und ihm die Gegenwart der anderen Kinder eher unangenehm war). Ich war dann mehr als froh als er kurz vor seinem fünften Geburtstag im Kindergarten endlich mal mehr mit anderen Kindern gespielt hat und begann, sich zu öffnen. Die Erzieherin sagte mir dass er die anderen Kinder einfach nicht braucht, er ist sehr zufrieden mit sich allein - die anderen Kinder mögen ihn sehr und wollen mit ihm spielen, aber er möchte nicht. Für ihn ist es am Schönsten wenn ich alleine mit ihm etwas unternehme, da ist er superglücklich.
Zum Glück hat sich das jetzt geändert, ich denke er ist in der Beziehung wohl ein Spätzünder.

Ich denke eher dass er meine Abneigung gegen diesen Wesenszug von ihm gespürt hat und sich deshalb erst recht an mich geklammert hat. Erst als ich begann das alles lockerer zu sehen und mir zu sagen, OK, dann ist er halt noch nicht so weit, er ist dann halt kein Kind das sich in der Gruppe am wohlsten fühlt, erst dann wurde es besser.

Da ich zwei Tage in der Woche arbeite seitdem er ein Jahr alt ist denke ich auch nicht dass ich unterschwellig klammere - wie gesagt mich hat dieses Verhalten von ihm eher gestört, da es mir sehr wichtig ist, dass er selbständig wird; ich kann es absolut nicht leiden wenn Kinder zu sehr klammern und wegen jedem bisschen zu Mama rennen. Und mein jüngster Sohn ist jetzt mit zwei total anders als der Ältere; so wie sich mein jüngster Sohn verhält so hatte ich mir das eigentlich mit einem Kind vorgestellt; dass das Kind natürlich den Kontakt zur Mama hat aber auch in der Lage ist, zufrieden alleine oder mit anderen Kindern zu spielen.

Auch wenn ich das früher nie gedacht hätte, ich glaube aufgrund der Erfahrungen die ich mit meinen beiden Kindern gemacht habe nun wirklich, dass es angeborene Wesenszüge gibt (die man natürlich durch die Erziehung beeinflussen kann).

lg
K.

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Es gibt Kinder, die getrauen sich sehr früh, alleine irgendwo hin zu gehen, andere wiederum brauchen einfach ihre Zeit, bis sie sich das zutrauen.
Meine Tochter war mit 6 in ihrem ersten Ponylager, allerdings wollte sie das unbedingt und es war für sie auch kein Problem.
Mein Sohn ist nun 7 1/2 und war bis jetzt noch nie alleine weg, hängt auch am Rockzipfel und ist einfach sehr viel anhänglicher.
Wir zwingen ihn nicht, da wir überzeugt sind, dass er alleine weiss, wann die Zeit gekommen ist, sich das Alleineweggehen zuzutrauen.

Fraz

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Hallo,

du arme ich glaube ich wäre genauso fertig wie Du.

Ich glaube nicht das Du etwas falsch machst.
Meine Tochter sammt Tageskinder dürfen auch mit den Vorhängen spielen genauso wie Du es beschrieben hast. Ich lasse meiner Tochter auch sehr viele Freiheiten den ich denke nur so kann ich sie zu einem selbständigen Menschen erziehen.
Bei uns im Kiga ist es das gleiche dort scheint irgendwie klar zu sein wer eine gute Mutter ist ich gehöre auf alle Fälle nicht dazu #;-)
Man fühlt sich manchmal etwas "ausgestoßen".

Wen der Kinderarzt es für so wichtig hällt das Dein Sohn Sport macht dann biete ihm doch etwas andres an ? Fussball ? Reiten? Handball ?
Ich würde ihn mit endscheiden lassen und dann aber darauf bestehen das er auch hingeht. Mit oder ohne Tränen. Mit dem Kindergarten hast Du es ja auch hinbekommen. Ich denke manchmal ist ein gewisser Druck nicht zu vermeiden. Manche Kinder brauchen diesen Druck mein Tageskind gehört dazu, ohne Druck wäre sie bis heute nicht trocken oder könnte nicht Radfahren.

Laß Dich nicht endmutigen Du bist bestimmt eine fantastische Mutter!

liebe Grüße dore




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Liebe Dore,

ich danke dir ganz herzlich für deine lieben Worte, genau so etwas Mitfühlendes habe ich gerade in meiner miesen Stimmung gebraucht, es hat sehr gutgetan deine Antwort zu lesen, ganz lieben Dank dafür!!!

Auch das mit dem "ausgestoßen" sein kann ich nachempfinden - normalerweise kann ich auch zu meiner Einstellung stehen, aber wenn man sowieso angeschlagen ist ist es nicht so leicht. Bei den anderen Mamas ist immer alles ganz super und sie sind total überzeugt dass ihre Erziehung für alle Kinder das einzig Richtige ist - aber wenn man dann hinter die Fassade schaut, sieht es bei vielen ganz anders aus(hab ich selbst schon miterlebt - da findet die Kommunikation mit dem Kind dann nur noch durch Anbrüllen statt, weil die entsprechende Mama selbst keine Kraft mehr hat und total am Ende ist; oder aber eine der "perfekten" Mütter ist plötzlich vier Wochen in Kur, weil sie nicht mehr konnte) Ist also auch nicht immer so wie es nach außen hin aussieht ... Es sind ja auch nicht alle so, aber manchmal sieht man nur die "perfekten" Frauen und lässt sich davon verunsichern.

Ich finde deine Idee prima und werde bestimmt eine Lösung finden.

Dir nochmals ganz lieben Dank für deine mitfühlenden Worte, du hast mir riesig geholfen!!!

Ganz liebe Grüße!
K.

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:-)

bitte gern geschehen weist Du bei diesen "perfekten Mamis! muss ich immer an eine gute Freundin von mir denken.

Immer wen wir uns getroffen haben war bei ihr Aufgeräumt alles blitze blank...
also habe ich immer auch extra den Putzlappen geschwungen wen wir verabredet waren.

Irgendwann komme ich zu ihr rein und es sieht aus als wäre das gesammte Haus expoldiert.
Ich gebe zu ich war in der ersten Sekunde total geschockt. Meine Freundin hat meinen Blick natürlich gesehen und meinte nur ganz trocken: Süße nach über einem Jahr Freundschaft, dachte ich, ich könnte dich daran gewöhnen das ich ne schlampige Hausfrau bin !!!!!

Wir haben herzlich gelacht und seit dem putze ich auch nicht mehr extra.
Also es ist nicht alles so perfekt wie es aussieht.

liebe Grüße dore




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Hallo,
ich kann sehr gut nachempfinden, wie es dir geht! Auch ich mache mir ständig Gedanken um die ERziehung meines Sohnes und gebe mir immer die Schuld, wenn etwas nicht ganz glatt läuft.

Auch bei der u9 in unserem Fall lief es nicht ganz so gut. Unser Sohn muss ebenfalls zum Sport, die Ärztin sagte das in einer Art und Weise, dass ich mich echt mies fühlte. Und dabei ging unser Jan da schon zum Schwimmen, wir fahren auch viel Fahrrad, aber es scheint nicht genug zu sein...

Auch seine Feinmotorik lässt zu wünschen übrig, der Kommentar der Ärztin war da: na ja, ein Picasso ist er nicht. Aber muss er denn einer sein? Wenn er nicht so schön malen kann, ist das doch wohl nicht so schlimm!!! Aber all das gibt uns Müttern immer wieder das Gefühl, alles, aber auch alles falsch zu machen!

Glaube bloß nicht an all die perfekten Muttis! Irgendein Haken ist immer dabei! Außerdem - wer will schon perfekt sein!

Übrigens, auch wenn dein Sohn hyperaktiv sein sollte - das liegt nicht an dir!!! Oder an deiner Erziehung! Und ich drücke dir die DAumen, dass dem nicht so ist.

Und alleine die Tatsache, dass du dir so viele Gedanken machst ist ein Beweis dafür, dass du deine Kinder liebst und das Beste für sie willst. Also weiter so und lass dich nicht verrückt machen.

Alles Liebe
Ismena

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Hallo Ismena,

es tut echt gut zu hören dass ich nicht die Einzige bin der es so geht. Man fühlt sich als Mutter immer für alles verantwortlich, und bei uns ist das gerade besonders schlimm weil die "Förderwut" im Kindergarten grassiert - das ist echt extrem, wenn dein Kind nicht mindestens einen Fremdsprachenkurs, einen musikalischen Kurs und einen Sportkurs besucht wirst du schief angeguckt. Nicht von der Erzieherin, die schüttelt auch nur den Kopf und versteht es nicht, aber die Mütter sind echt gnadenlos.

Ich halte eigentlich viel von unserem Kinderarzt, aber wenn man den Eltern etwas sagt sollte man es entweder vorsichtig formulieren oder sich dann ganz viel Zeit nehmen um die "Hintergründe" anzuhören. Es ist ja nicht so dass man seine Kinder bewusst vernachlässigen möchte, man hat ja immer seine Gründe warum man so und so agiert.

Die Aussage eurer Ärztin finde ich extrem flapsig um nicht zu sagen unverschämt! Sie sollte sich bewusst sein, dass man als Eltern natürlich jedes Wort auf die Goldwaage legt, schließlich ist einem doch extrem wichtig wie es seinem Kind geht!

Mein Sohn hatte auch lange Probleme mit der Feinmotorik, und er weigerte sich zu malen. Durch viel Mühe und mit viel Glück (!) hat sich das geändert. Ich habe ins Esszimmer einen Basteltisch gestellt und "verlockende" Materialien (Schere, tolle Filzstifte, Glitzerpapier und was weiß ich noch alles). Und ab und zu neue Sachen dazugestellt, damit es interessant bleibt. Nach und nach hat er dann angefangen sich dort zu beschäftigen, hat zuerst geschnitten (das hatte er davor noch einigermaßen gern gemacht), dann irgendwann auch - endlich - gemalt. Das ist jetzt ein halbes Jahr her. Zeitgleich haben sie im Kindergarten ein Malprojekt durchgeführt, bei dem die Kinder mit verschiedenen Techniken experimentieren konnten, und glücklicherweise kam es nicht auf die Fähigkeit des Kindes an, da bei den Techniken jedes Bild toll aussah, auch wenn das Kind nicht gut malen konnte. Das war, glaube ich, der "Knackpunkt" bei meinem Sohn. Obwohl wir nie etwas Negatives über seine Bilder gesagt hatten hat er ja selbst gemerkt dass seine Bilder verglichen mit denen der anderen Kinder nicht so toll aussehen, Kinder sind ja nicht blöd.

Heute malt er ab und zu ganz gern, er ist immer noch kein Kind das jeden Tag malt, aber ab und zu bastelt oder malt er an seinem Tisch. Ich bin natürlich sehr froh, dass er das macht, aber wenn ich denke welchen immensen Aufwand ich investiert habe (dazu kommt dass mein Zweijähriger den Tisch natürlich auch ganz toll findet, wobei er leider noch nicht ganz kapiert hat - zumindest bis vor einiger Zeit - dass man nur auf dem Papier aber nicht auf der sich daneben befindenden Wand malen darf... wie gesagt, der Tisch befindet sich in unserem Esszimmer, das nun eine bemalte Wand hat) - und wieviel Geld ich investiert habe, um immer noch attraktivere Materialien zu finden, die ihn vielleicht zum Malen/Basteln reizen könnten - tja, dann frage ich mich manchmal, ob es denn wirklich so wichtig ist oder ob man nicht einfach akzeptieren kann dass ihm das keinen großen Spaß macht und er eben andere Interessen hat, und fertig.

Du hast ganz recht damit, dass wir Mütter schnell in der Kritik stehen, wenn es um die Fähigkeiten unserer Kinder geht. Wer das Glück hat, ein superfähiges Kind zu haben, dem geht es ganz gut dabei. Aber wenn man ein Kind hat, das eben so seine "Macken" hat - tja, dann bekommst du zu den Sorgen auch noch die missbilligenden Blicke der anderen und die vielen "gutgemeinten" Rat-schläge (von denen dann der zweite Teil des Wortes eher bei uns ankommt als der erste)!

Dir und deiner Familie wünsche ich auch von Herzen alles Liebe!!! Wir lassen uns nicht unterkriegen! #liebdrück


Kerstin

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Hallo Kerstin,
das mit dem Fördern ist natürlich so eine Sache. Auch ich möchte meinem Kind jede Chance bieten, sich weiter zu entwickeln. Viele vergessen aber dabei, dass auch ein einfaches Spiel wie Matschen, mit Kreide auf der Straße malen oder Seil springen o.ä. die Kinder auch unglaublich fördert. Nicht vergessen darf man dabei die Phantasie der Kleinen, die unter "organisierter Kreativität" nur leiden kann.

Andererseits muss auch ich zugeben, dass ich meinem Sohn die verschiedenen Chancen nicht verwehren möchte. Wir versuchen uns aber nur auf wenige Sachen zu konzentrieren, da er ja auch noch Freunde treffen, Oma besuchen, oder einfach nur mal faulenzen möchte. Und ich möchte auch was von meinem Sohn haben! Ich lasse meinen Sohn Sportarten und andere Aktivitäten ausprobieren und er entscheidet dann, was ihm gefällt. Im Moment geht er also in die musikalische Früherziehung und zum Fußball. Und er möchte unbedingt sein Seepferdchen-Abzeichen machen, nachdem er es vor den Ferien wegen seiner schweren Krankheit (Hirnhautentzündung) leider nicht schaffen konnte.

Ich möchte aber, dass er viel Freizeit hat und nicht ständig von einem Termin zum nächsten rennen muss.

Die Kindheit ist ja so schnell vorbei!

Ich denke, dass wir uns so viele Gedanken machen und uns häufig schuldig fühlen, oder wie Versager eben, liegt zum Teil daran, dass wir unsere Kinder ernst nehmen, ihnen gerecht werden wollen und eben nur das Beste geben wollen.

Also - sollen die anderen doch meckern und auch wenn es schwer fällt müssen wir vielleicht ein wenig selbstbewußter werden!

LG
Ismena

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Hallo,

also erst einmal atme tief durch und bleib ganz locker. Jede Mutter und ich bin wirklich davon überzeugt das jede Mutter mal an ihre Grenzen stößt und sich überlegt ob sie alles richtig macht bzw ob es richtig war überhaupt Kinder zu bekommen. Und das ist auch gut so. Weil nur so überlegt man ob man vielleicht einen Fehler gemacht hat und wie man es evt besser machen kann. Zu deinem Kinderarzt fällt mir echt nicht viel ein. Erst verunsichert er dich mit einem Bauchgefühl (was ich eh schon recht merkwürdig finde wenn ein Kinderarzt von einem Bauchgefühl spricht) und dann nimmt er sich noch nicht einmal die Zeit mit dir ausführlich zu reden. Das finde ich echt nicht in Ordnung wenn mein Kinderarzt mal wirklich keine Zeit hat verabredet er einen neuen Termin für uns aber lässt uns nicht dumm sterben. Nunja jetzt zum Kinderturnen, kannst du da nicht einfach mitmachen? Also hier hätte keiner was dagegen ganz im Gegenteil hier wird das eher begrüßt. Zwingen würde ich deinen Sohn nicht dazu dann macht es nämlich eh keinen Spaß mehr. Tja und das mit den vielen Nachmittagsbeschäftigungen der Kinder da gibt es auch zwei Meinungen zu. Ein Teil sagt soviel wie geht damit das Kind gut gefördert wird und der andere Teil sagt ein Kind muss Kind sein können und viel zeit zum spielen haben. Ich bin irgendwo dazwischen und ich denke das muss jeder selber entscheiden letztenEndes ist es auch eine Sache des Geldes.
Seh es nicht zu verkrampft das gibt nur Falten ;-). Eine Arbeitkollegin meinte letztens zu mir sie hat das Gefühl es wäre noch nie so schwer gewesen Mutter zu sein wie heutzutage. Und niemand hackt so gerne aufeinander rum wie Mütter. Man braucht halt manchmal ein dickes Fell. Also Kopf hoch.
Lg Nicole

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Hallo,
Du sprichst mir aus dem Herzen. Ich zweifel momentan auch so oft an mir. Momentan denke ich, dass mein vieles Nachdenken und Zweifeln Schuld an Allem ist... die Kinder spüren doch die Unsicherheit. Ich wäre gerne so eine super selbstbwusste Mama, die fest davon überzeugt ist, dass alles richtig läuft. Aber leider ist das nicht so....

Kopf hoch... wir lieben unsere Kinder. Wir müssen uns nur damit abfinden, dass wir nicht alles perfekt machen können... und wir müssen lernen voll hinter unserer Familie zu stehen, egal was andere sagen. Nur dann können wir wohl glücklich und fröhlich durch den Alltag mit unseren Kindern kommen.

lg
Sonja



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..nein , ich fühle mich nicht wie ein Versarger! Ich mache aber auch Feller, ist doch wohl menschlich!

Nobody is perfect!


LG

Tanja

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Meine Antwort auf Deine Frage: jaein
An manchen Tagen läuft alles super, da könnte ich übertrieben gesagt noch 10 Kinder nebenbei haben, an anderen Tagen könnte ich sie alle auf den Mond schießen, das ist doch total normal.
Aber bei meiner zweiten Tochter beantworte ich die Frage mit ja. Sie ist jetzt fast 2 und ich bin nicht überfordert mit ihr aber ich fühle mich ihr gegenüber teilweise jetzt schon völlig hilflos (sie macht absolut keine Kompromisse und akzeptiert kaum Regel , Strafen interessieren sie nicht wirklich) und mache mir sehr sehr viele Gedanken darüber was mir/uns als Familie mit ihr noch bevorsteht . Bei ihr bin ich mir fast zu 100% sicher, das sie ,genau wie ich ADS hat, deswegen werde ich jetzt auch mit ihr zu einem Kindersychologen gehen und auch mich selber darauf testen lassen (ist bei mir nicht erkannt worden bislang), denn die Syntome treffen komplett zu . Sie war schon immer sehr schwierig, aber es wird immer schlimmer mit den Wutausbrüchen etc. und das sind keine normalen Trotzphasen Wutanfälle, das ist echt heftig und man steht als Eltern hilflos und traurig demgegenüber, weil sich sein Kind durch nichts beruhigen läßt und solange schreit und bockt bis es entweder seinen Willen bekommt oder irgendwann endlich vergessen hat warum es so wütend ist (das dauert aber mindestens eine Stunde oder länger).
Ich möchte nicht das sie so leidet wie ich und ich möchte auch nicht das sie irgendwann "untergeht" unter ihren Geschwistern die diese Krankheit nicht haben.

Ich möchte sie nicht abstempeln mit ADS (ist wie gesagt bislang auch noch nicht bestätigt, und ich weiß sie ist auch noch zu jung dazu um das jetzt schon eindeutig zu diagnostizieren ) und ich sehe das auch nicht als Ausrede nur weil sie so schwierig ist aber seiddem ich weiß bzw. vermutet was sie und ich haben fällt es mir leichter mit ihr und ihrem Verhalten umzugehen. Jetzt möchte ich nur noch einen Weg finden wie ich es dauerhaft schaffe sie zu verstehen und entsprechend zu fördern um das Beste für uns als Familie daraus zu machen.
Ich habe große Angst, das sie mir irgendwann völlig entgleitet .
Ein Kind mit dieser Krankheit zu erziehen wird wohl alles andere als einfach werden.

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Hallo K.,

es ist absolut unmöglich, alles richtig zu machen. Was ich bei Dir herauslese, ist, dass Du Dir insgesamt sehr viele Sorgen machst, was alles schief gehen könnte. Dein Kinderarzt mit seinem ominösen "Bauchgefühl" ist da ja mal eine ganz tolle Hilfe ;-)

Also: Ich könnte mir vorstellen, dass Du Deine Ängstlichkeit auf Deinen Sohn überträgst, dass Du ihn insgeheim gar nicht so gerne "abliefern" willst, und er das unterbewusst spürt. Ist es denn nicht möglich, dass er mit einem Freund zusammen in einen Sportverein geht? Vielleicht ist es möglich, dass Du Dich für die ersten Kurse an den Rand setzt, bis er ein bisschen mutiger geworden ist?
Setze Dich doch mal mit ihm hin und frage, warum er solche Angst hat, sage ihm, dass der Sport wichtig für ihn ist, dass er sich eine Sportart aussuchen darf, dass ihm nichts passiert und dass Du ihn hinterher doch wieder abholst.

Was Deinen Kleinen angeht: Du schreibst doch selbst, dass es zur Zeit gut mit ihm läuft. Wenn er tatsächlich ADS hat, dann werdet ihr es schon noch früh genug merken und dann kann man da auch was dagegen tun. Aber solange es Euch allen gut geht, gib nichts auf fremde "Bauchgefühle".

Was Du sicher tun kannst, ist, Deine eigene Ängstlichkeit in den Griff zu bekommen. Ich kenne das von mir selbst und habe eine Gesprächstherapie gemacht, die mir sehr geholfen hat. Du glaubst ja gar nicht, was Du an Lebensqualität gewinnst, wenn Du aufhörst, Dir über alles und jeden Sorgen zu machen (ein bisschen Ängstlichkeit ist gesund und hilfreich, aber zu viel schränkt Dich nur ein).

Und noch etwas: Eine gute Mutter ist nicht daran messbar, wie überfrachtet der Terminkalender ihrer Kinder ist! Wir wurden früher bei Wind und Wetter rausgejagt und haben draußen gespielt. Sportunterricht haben wir da gar nicht extra gebraucht, wir haben uns auch so genug bewegt.
Was Du über Deinen Erziehungsstil schreibst, liest sich für mich sehr liebevoll und einfühlsam und überhaupt nicht "zu lasch". Wenn es Dich z.B. nicht stört, wenn die Kids mit der Gardine spielen, dann kann es Dir doch total wurscht sein, ob andere das dulden oder nicht (Du verlangst ja nicht, dass sie das bei anderen auch dürfen).

Mach Dir nicht so einen Kopf!

Alles Gute
Inga