urbia-Autorin brachte ihr Kind "unter Palmen" auf die Welt

Eine Hausgeburt auf Mallorca

"Schon wieder ein Winterkind", dachte sich urbia-Autorin Nicola Schmidt und beschloss, daran etwas zu ändern. Ihr zweites Kind wollte sie ganz entspannt unter südlichem Himmel zur Welt bringen. Und was zunächst wie eine verrückte Idee klang, wurde Wirklichkeit: Eine Hausgeburt auf Mallorca.

Autor: Nicola Schmidt

Geburt in der Sonne - ein verrückter Traum?

Geburt auf Mallorca
Die Autorin am Jachthafen von Palma de Mallorca
Foto: © Nicola Schmidt

Alles begann mit einem Scherz. Der Mann, unser Sohn und ich saßen an einem Strand auf Mallorca und ich schwadronierte: Ach, wenn wir doch nur in der Sonne unser zweites Kind zur Welt bringen könnten und nicht im kalten Deutschland! Zu diesem Zeitpunkt war ich schon ziemlich schwanger und wir hatten mal wieder einen Geburtstermin im Januar - nicht gerade die schönste Zeit, um mit einem Neugeborenen durch die Straßen Berlins zu laufen.

Wir sind zwar keine Millionäre wie Geburtentouristin Angelina Jolie, aber bei genauem Hinsehen sprach gar nicht mehr so viel gegen eine Geburt im Ausland. Es kamen ja aus verschiedenen Gründen nur Europa, die USA oder Südafrika in Frage. Man müsste halt vorher ein paar Sachen klären. Ich rief meine Krankenkasse an und siehe da: Ja, sie würden grundsätzlich die Kosten einer Geburt im Ausland übernehmen. Aber sie bräuchten einen detaillierten Kostenvoranschlag, um uns zu sagen, in welcher Höhe. Na, das ging ja gut los.

Wir beschlossen, erst einmal einen Ort und eine Hebamme zu finden, bevor wir weiter das Kostenthema verfolgten. Elena Tonetti-Vladimirova zeigt in ihrem Dokumentarfilm Birth as we know it (Geburt, wie wir sie kennen) Geburten in Geburtscamps am schwarzen Meer. Die Frauen gebären alle im Kreise Gleichgesinnter offensichtlich ziemlich entspannt ihre Kinder. Aber ich konnte weder über das Internet, noch andere Kontakte diese Camps finden. Mein zweiter Anlauf: Ich hatte im Buch "Geburt" von Birgit Baader gelesen, dass es Hebammen rund um die Welt gibt, die Wassergeburten im offenen Meer anbieten. Das klang spannend. Ich kontaktierte also weise Frauen rund um den Globus: Hawaii, Teneriffa, Neuseeland. Aber entweder führten sie schon lange keine solchen Geburten mehr durch oder hatten keine Zeit. Auf Teneriffa wurden wir freundlich von einer deutschsprachigen Hebamme zur anderen gereicht, aber immer gab es mit unserem Geburtstermin so kurz nach den Feiertagen Probleme. Was nun?

Die erste Hebamme hielt uns für verrückt

Mallorca wurde zunehmend attraktiver: mehr als 300.000 Deutsche, deutschsprachige Ärzte, angenehmes Klima, europäisches Ausland nur zweieinhalb Flugstunden von zu Hause entfernt. Wir fanden über das Internet zwei deutschsprachige Hebammen. Die erste hielt uns für total verrückt: "Normalerweise fliegen die Leute von hier nach Deutschland für eine Geburt, nicht umgekehrt." In Spanien sei die alternative Geburtsmedizin quasi unbekannt, sie rate daher eher ab und sei auch sowieso im Januar nicht da. Verflixt. Die andere Hebamme war immerhin bereit, sich mit uns zu treffen.

Sachen gepackt und ab in den Flieger! Wir planten eine "Organisationswoche". In sieben Tagen würden wir es wissen. Zu finden waren: Hebamme, eine hausgeburtstaugliche Unterkunft, ein Krankenhaus für den Notfall und eine Kita für unseren großen Sohn.  Wir hatten erwartet, dass es in der Winterzeit kein Problem wäre, für drei Monate eine ohnehin leerstehende Ferienfinca zu mieten. Doch laut spanischem Gesetz fällt das nicht mehr unter Ferienvermietung und wird damit für die Besitzer unattraktiv. Zwei Wochen - kein Problem! Zwölf Monate - kein Problem! Aber drei Monate? Alle winkten ab. Nur durch einen Zufall fanden wir einen Makler, der uns zumindest drei Besichtigungstermine verschaffte. An einem sonnigen, warmen Freitag fuhren wir in den Norden der Insel ins kleinste und älteste Dorf von Mallorca und fanden sie. Inmitten von Mandelgärten und Olivenhainen stand eine neuerbaute Sandsteinfinca mit Orangenbäumen im Garten und Enten hinterm Haus. Die Sonne wärmte die Terrasse, von der aus man im Westen die Berge sah und im Osten das Meer. Ein Kamin im Hauptraum versprach gemütliche Abende, im Obergeschoß lagen drei geräumige Schlafzimmer - genug Platz für uns, Gäste und ein Geburtsteam. Perfekt! Ich machte einen Haken auf meiner inneren Liste.

Während Kitaplätze in Berlin quasi nur unter der Hand weggehen, war auf Mallorca die Kitasuche überhaupt kein Problem, wenn man von den Kosten mal absieht: Frau Fritsch vom Eurocampus gab uns sofort einen Termin, nahm unsere Daten auf und gegen Einschreibgebühr und Kitakosten von 400 Euro pro Monat könne unser Großer jederzeit in der deutschsprachigen Gruppe mitbetreut werden. Nächster Punkt abgehakt.

Eine männliche Hebamme?

Nun zur Hebamme. Beim ersten Treffen wurde klar: Mit der vorher kontaktierten Deutschen würde es nicht gehen. Sie war just zu unserem Geburtstermin gar nicht auf der Insel, "nur ein paar Tage", aber das war mir zu heikel. Wir saßen im Hotelzimmer und waren frustriert. Alles war geregelt und jetzt das! Plötzlich fiel mir ein, dass ich von einem männlichen Geburtshelfer gelesen hatte, der auf Mallorca schon über 700 Hausgeburten betreut habe. Ich fand ihn: Miguel Mantxola von der Group Neixer. Ein Mann? Naja... warum sollte ein Mann das nicht auch können? Seine Website gefiel mir, sie informierte ausführlich über seine Arbeitsweise und seine Ansichten zur interventionsfreien, sanften Geburt nach Leboyer.

Schon am nächsten Tag fuhren der Mann, der Große, der dicke Bauch und ich in ein kleines Dorf nördlich von Palma, Santa Maria. An einer winzigen Holztür weist allein eine kleine goldene Tafel auf die Praxis hin. Das kleine Dorfhaus hat niedrige Decken, dicke Balken und kleine Fenster.  Wir warteten auf einem der beiden Sofas im Vorraum zwischen Kinderspielzeug, Hausgeburtsfotos und Tragehilfenwerbung auf unseren Termin. Aus dem Nebenraum drangen Geräusche eines Abendessens mit Kindern, zwischendurch schlurfte ein älterer Herr an uns vorbei über eine schmale Treppe in den ersten Stock. Die Sprechstundenhilfe saß an einem winzigen Tisch in einer Ecke neben uns und telefonierte. Sie sprach Mallorquin und ich verstand kein Wort. Doch plötzlich kam eine freundliche Frau herein: "Ah, Du bist Nicola, richtig?" - sie sprach Deutsch mit hinreißendem mallorquinischem Akzent. Antonia! Sie helfe Miguel bei den Geburten, erfuhren wir, habe deutsche Eltern und würde uns mit der Übersetzung helfen, wenn ich ihn nicht verstehen sollte. Sprachproblem gelöst, hakte ich meine Liste ab.

Full-Service-Hausgeburt

Dann war es soweit: "Bitte, er hat jetzt Zeit."  Wir betraten einen noch kleineren Raum, erleuchtet von zwei kleinen Lampen, vollstopft mit einem winzigen Schreibtisch, einer Menge Kinderspielzeug, Büchern, einer mechanischen Waage, hölzernen Stühlen -  und einem hochmodernen Ultraschallgerät. Miguel Mantxola stand von seinem Tischchen auf und begrüßte uns mit einem warmen, festen Händedruck. Er war kaum so groß wie ich und strahlte eine unglaublich angenehme Ruhe aus. Wir erklärten ihm, was wir vorhatten. Er lächelte still vor sich hin und erklärte uns dann seinerseits, wie er arbeitete: Vorsorgetermine wöchentlich ab der 36. Woche, Abendessen mit Geburtsbesprechung vier Wochen vor Termin, Geburt mit zwei Helferinnen (Doulas), eine davon die deutschsprachige Antonia, für die ersten beiden Vorsorgeuntersuchungen des Babys käme er nach der Geburt nochmal ins Haus.

Das Full-Service-Paket für schlappe 2500 Euro - so gemütlich und kuschelig die Praxis war, hier saß jemand, der sein Geschäft verstand. Und es gefiel mir. Er konnte zur Not auch eine Zangen- oder Saugglockengeburt durchführen, einen Dammriss nähen und ein Neugeborenes reanimieren. "Wir kommen mit einem Auto voll Equipment", und ja, natürlich haben sie auch eine Gebärwanne für die Wassergeburt dabei. "Wir brechen etwa 10 Prozent der Geburten ab, weil sich ein Problem abzeichnet. Das merken wir frühzeitig und in so einem Fall fahren wir ganz ruhig ins nächste Krankenhaus" - das war in unserem Fall in Inca und wir hatten uns den Kreissaal schon angesehen. Und die Feiertage? "Ich bin über Weihnachten und Neujahr mit dem Wohnmobil im Norden der Insel. Falls es früher losgeht, ruft ihr bei den kleinsten Anzeichen von Wehen auf dem Handy an und dann komme ich direkt zu euch." Er bat darum, einen Ultraschall vom Baby machen zu dürfen, ließ sich die Eintragungen in meinem Mutterpass übersetzen und war zufrieden. "Ja, das können wir machen, wenn ihr das wollt, meldet euch einfach."

Und ja - wir wollten.

Vorsorge light

Wir hatten also eine Hebamme, einen Kindergarten und eine Finca, um unser Kind im Warmen zur Welt zu bringen. Nach Anruf bei den in Frage kommenden Fluggesellschaften war klar, dass ich als erste auf die Insel fliegen musste. Schwangere werden bis zur 36. Woche mitgenommen, danach nicht mehr. So früh konnte der Mann aber nicht Urlaub nehmen, also packte ich Kind und Oma ein und ab auf die Insel.

Der erste Vorsorge-Termin bei unserem Geburtshelfer war völlig anders als in Deutschland. Meine Hebammen in Deutschland machten stets einen Urintest, einen Abstrich, ich wurde gewogen, gemessen, abgehört, abgetastet, befragt und alles wurde in einem komplizierten Papierwerk festgehalten. Nicht auf Mallorca! Miguel fragte mich, wie es mir ginge, ob sich das Baby viel bewegt, wog mich, machte ein CTG und wollte unbedingt noch einen Ultraschall vom Baby machen. "Der Kopf ist relativ klein, das ist gut!" verkündete er. Er fragte nach meinem Streptokokken-Test (den hatte ich schon in Deutschland gemacht) und ob mein Muttermund noch geschlossen sei, ich erklärte ihm, dass ich das bereits selbst geprüft habe und ja, sei alles noch zu. "Wunderbar" - wir besprachen noch ein paar Geburtsdetails, Händedruck und fertig.

Als nächstes zog ich mit der Einkaufsliste los, die man zur Hausgeburt bekommt. Alles, was sonst im Geburtshaus vorrätig ist, muss ja für einen Privathaushalt erst besorgt werden: Sterile Mullkompressen, Bettschoner, Desinfektionsalkohol und vieles mehr.

Ein paar Tage später kamen die drei Geburtshelfer, Miguel und zwei Doulas, zum Abendessen zu uns "nach Hause". "Wir wollen vorher wissen, was uns erwartet, wo wir alles finden und wieviel Platz wir haben", erklärte Miguel, "damit wir unter der Geburt nicht mit Fragen stören müssen." Um halb zehn klingelte es und sie standen in der Finca, wir aßen gemütlich und anschließend sahen sie sich die Räume an.

Bei den nächsten zwei Vorsorge-Terminen kam ich nur noch zum CTG in die Praxis zu Miguel. Die Sprechstundenhilfe geleitete mich zu einer weiteren winzigen Außentür, von der aus man in die Garage des Hauses kommt. Dort wiederum führte eine Holztür in einen kleinen Raum, der mit einem Untersuchungsstuhl, einem Sofa und einem bequemen Sessel fürs CTG ausgestattet ist - gemütlich improvisiert.

Luxus Privatgeburt

Weihnachten und Silvester gingen vorbei, nichts passierte. Eine Woche vor Geburtstermin wachte ich morgens mit Wehen auf, alle fünf Minuten. Die Sonne schien gerade über die Ebene, die Vögel sangen vor unserem Fenster. Ich hatte schon an den Tagen zuvor abends immer mal so ein Ziehen im Unterleib: "Uh, es übt". Jetzt fühlt es sich anders an. Da meine erste Geburt schon schnell ging, hatte Miguel mir eingeschärft, sofort anzurufen, wenn ich Wehen habe oder mich auch nur "irgendwie komisch" fühle. Ich sah also auf die Uhr - halb acht. "Ruf auch nachts um drei an, hörst du!", hatte Miguel gesagt. Aber mein Neokortex war schon ausgeschaltet. Halb acht, das fand ich doch zu früh. Er hat ja selbst drei Kinder und war sicher gerade im Morgenstress. Ich stellte mich atmend an den warmen Kamin, sah ins Feuer und beschloss, noch eine Stunde zu warten, ob es wirklich losging oder ob die Wehen eventuell wieder aufhören würden. Um halb neun ging ich in die Wanne - die Wehen wurden stärker. "Schaffe ich es noch, mich anzuziehen, bevor das Kind kommt?", witzelte der Mann. "Ach, keine Hektik, Du kannst sogar noch einkaufen gehen!", antwortete ich.

Die Freunde, die gerade zu Besuch waren, standen auf, er nahm die Kinder mit auf den Spielplatz. Ich rang mich durch und rief unsere deutschsprachige Doula Antonia an. Ich war froh, dass ich nicht Spanisch sprechen musste. Ich fühlte mich wie ein Tier, konnte kaum telefonieren, nur noch Wehen beatmen und im Haus herumtigern. Jede Minute ein Wehe, nur mit Massagehilfe meiner Freundin waren sie noch zu veratmen. "Ich fahr jetzt noch schnell einkaufen, wo ist der Autoschlüssel?", rief der Mann nach oben. "Ich habe keine Ahnung", rief ich zurück, "ich kriege gerade ein Kind!" Wir mussten lachen, aber da kam auch schon die nächste Wehe.

Kurz darauf rief meine Doula Antonia mich zurück - sie würden jetzt kommen. "Jetzt schon?", fragte ich und begriff gar nicht, dass ich häufiger als jede Minute eine heftige Kontraktion hatte. "Ja, JETZT", lachte sie zurück und eine halbe Stunde später waren sie da. Während die Kinder schon draußen auf den Orangenbäumen herumkletterten, machte ich an diesem sonnigen Vormittag die Tür unserer Finca auf und begrüßte unser freundliches und sichtlich gut gelauntes Geburtsteam.

Medizinisches Equipment auf antikem Mobiliar

Da sie die Räumlichkeiten schon kannten und ich bereits starke Wehen hatte, zögerten sie nicht lange. Christina baute in unserem Schlafzimmer auf einem antiken, mallorquinischen Tisch die Reanimationseinheit auf, Antonia saß auf dem Balkon in der Sonne und desinfizierte die Instrumente. Miguel war wie immer die Ruhe selbst, summte vor sich hin und organisierte alles. Ich kniete vor unserem Bett, fühlte mich dort auf dem Boden sehr wohl und sehr sicher, die Sonne schien mir auf den Rücken und ich beatmetet meine Wehen. Bald wartete ich nur noch eine Wehe nach der anderen ab und nahm um mich herum nicht mehr viel wahr. Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass das Kind es eilig hatte. Ich checkte kurz zwischen zwei Wehen den Muttermund und ja:  "Miguel, der Kopf ist schon im Becken!" Miguel schaute mich fragend an: "Seguro...?" Es war das erste und einzige Mal, dass er sich selbst überzeugen wollte. Anschließend sagte er:  "Ruft den Vater vom Einkaufen zurück, sonst verpasst er die Geburt."

Und er behielt recht - kaum war mein Mann wieder da, wurden die Wehen noch einmal stärker, ich fluchte und schwor mir, dass dies das letzte Mal war, dass ich ein Kind gebären würde. Miguel sagte irgendwas, aber es kam nicht bei mir an, obwohl er direkt hinter mir war. Ich konnte ihn weder hören noch verstehen - "Antonia? Was sagt er?", rief ich, leicht panisch. "Nicht pressen, jetzt noch nicht pressen", kam die Antwort. Dios mio - das war einfacher gesagt als getan. Die erste Presswehe konnte ich noch wegatmen, bei der zweiten hatte ich das Gefühl, ich müsste gleich platzen. "Jetzt darfst Du, jetzt pressen", kam endlich die erlösende Aufforderung. Der Druck war so stark, dass ich gar nichts machen musste, außer die Wehe nicht wegzuatmen. Ich schrie einmal kurz auf und da war sie auch schon geboren, unsere Tochter! Ich war etwas erschrocken - das war jetzt aber wirklich etwas schnell und heftig gegangen! Aber alle um mich herum jubelten. "Sie ist da!", schallte es hinter mir und da wurde mir auch schon das nackte, warme Baby gereicht.

Champagner und Bonding

Sofort waren alle Schmerzen vergessen. Nackt und warm zugedeckt lag das kleine Wesen auf meinem Bauch. Sanft und freundlich hatten Miguel und die anderen sie empfangen, ruhig und aufmerksam schaute sie uns an. Auch beim zweiten Mal ist dieser erste Blick einfach ein magischer Moment. Sie lag auf meinem Bauch und blickte uns an. Dort blieb sie auch für den APGAR-Test. Wir warteten auf die Plazenta, schnitten die Nabelschnur durch und machten eine Flasche Champagner auf. Es war wunderbar, so hatte ich mir eine Hausgeburt vorgestellt: Die Sonne schien mittlerweile strahlend über die Ebene, das Baby lag warm auf meiner Haut, um mich herum trank das Geburtsteam Champagner.

In den nächsten zwei Tagen kam Miguel noch jeweils ein Mal, um nach dem Baby und mir zu sehen - das war es dann aber auch an Wochenbettbetreuung auf Mallorca. Ich war froh, dass ich vom ersten Kind schon alles übers Wickeln (in unserem Falle auch: Abhalten) und vor allem übers Stillen wusste. In Berlin war die Hebamme damals mehrmals gekommen, hatte mir beim Stillen und beim Binden des Tragetuches geholfen. Hier kam niemand mehr, wir hätten allerdings unsere Doulas anfragen können, wenn es Probleme gegeben hätte. Aber so konnten wir einen leichten Milchstau und auch das Tragen alleine bewältigen. Und freuten uns diebisch, dass wir unser Baby gegen die Neugeborenengelbsucht draußen nackig unter blauem Himmel halten konnten. Rückbildung machte ich mit der DVD "Mamas Milch"  zu Hause, als ich fit genug war. Jeden Morgen 20 Minuten Cantienica Yoga wirkten Wunder, ich war viel schneller wieder fit als nach der ersten Geburt. Die Kosten der Geburt allerdings, die blieben zur Hälfte bei uns hängen. Nach wochenlangem Papierkrieg konnte sich die Techniker Krankenkasse (TK) gerade mal zu einer Rückzahlung von 1200 Euro durchringen. Luxus Privatgeburt  eben...