Der erste Schultag naht

Schultüte in Sicht

Das letzte Jahr im Kindergarten neigt sich dem Ende zu und ein neuer Lebensabschnitt beginnt: Nur noch wenige Wochen bis zur Einschulung der ABC-Schützen.

Autor: Gabriele Reger
Junge mit Schultuete panther Laura Boese
Foto: © panthermedia, Laura Boese

Die bunte Papp-Tüte erleichtert den Übergang

Die Tage als "Kindergartenkind" sind gezählt. Vor ein paar Monaten haben wir unsere Kinder in der Grundschule angemeldet. Die Schuleingangsuntersuchung hat schon stattgefunden. Die Kleinen feiern ihren ersten Abschied: Von den Erzieherinnen, von den jüngeren Kindergartenfreunden, von der gewohnten Umgebung, vom täglich wiederkehrenden, bekannten Tagesablauf, den Kreisspielen, den Liedern, dem freien Spielen in den Spielecken.

Nach den Ferien beginnt etwas Neues: Schulranzen, Schultüte, Lehrerin und Lehrer, Schreiben und Lesen lernen, Mathematik, Hausaufgaben und vieles mehr! Der Wechsel von den "Großen" im Kindergarten zu den "Kleinen", den "i-Dötzchen", in der Schule. Mischt sich bei manchen Kindern noch etwas Skepsis in die freudige Erwartungshaltung auf den neuen Lebensabschnitt, so gibt es doch auf jeden Fall etwas zur Einschulung, auf das sich alle Kinder schon jetzt freuen:

Die Schultüte

Ob sechseckig und mit Tüllverschluss oder rund, ob bunt beklebt mit Zootieren, Fischen, Dalmatinern, Mäusen oder schwarz mit Weltraummotiven und Aliens - die Schultüte gehört zum ersten Schultag wie der Schulranzen auf dem Rücken. Entweder wird sie gekauft, im Design passend zum Schulranzen und Mäppchen, oder als kreative Bastelarbeit im Kindergarten oder zu Hause hergestellt.

Womit soll die Schultüte gefüllt werden?
Man sollte die Schultüte sicher nicht ausschließlich mit Süßigkeiten füllen. Mögliche Ergänzungen wären:

  • CD mit Kinderliedern oder Lieblingsgeschichten
  • Buch
  • Kuscheltier als ersten Schulbegleiter
  • kleine Autos
  • Seifenblasen
  • Bastelbogen
  • Eintrittskarten für Zoo, Kino, Zirkus usw.
  • Mini-Creme-Döschen, Haarspangen, Mini-Seife
  • Kartenspiel
  • Fahrradhandschuhe
  • Lego-Päckchen

Immerhin ist es schon seit 1810 Brauch, den Erstklässlern den Start in den "Ernst des Lebens" mit gefüllten Schultüten zu versüßen. Erich Kästner schrieb: "Sie war bunt wie hundert Ansichtskarten, schwer wie ein Kohleneimer und reichte mir bis zur Nasenspitze. Ich saß vergnügt auf meinem Platz, zwinkerte meiner Mutter zu und kam mir vor wie ein Zuckertütenfürst. Die Eltern, die Kinder und die Zuckertüten stiefelten gesprächig nach Hause. Ich trug meine Tüte wie eine Fahnenstange vor mir her. Manchmal setzte ich sie ächzend aufs Plaster. Manchmal griff meine Mutter zu. Wir schwitzten wie die Möbelträger. Denn auch eine süße Last bleibt eine Last." Eine Schultüte gehört zum "notwendigen Lebensunterhalt" eines Kindes, das eingeschult wird. Das entschied 1992 sogar das Bundesverwaltungsgericht.

Wir feiern den Schulanfang

Die Einschulungsfeier startet oft mit einem ökumenischen Gottesdienst, zu dem sich die ganze Familie zusammen mit den Taufpaten und den Großeltern einfindet. Anschließend gehen alle zur Schule. Ein Fotograf winkt die neuen Erstklässler vor eine Schultafel mit der Aufschrift: "Viel Glück zum Schulanfang!" Die Familien versammeln sich in der Aula oder der Turnhalle, wo sie einige Darbietungen der älteren Schülerinnen und Schüler erwartet. Hier werden Zirkuskunststücke, Rollenspiele, Lieder, Tänze oder Gedichte vorgetragen. Die Schulleiterin stellt die Lehrerinnen vor und teilt die Klassen ein.

Während die Kinder nun ihren ersten Weg in die Klassenräume antreten, bleibt für die Eltern ein wenig Zeit zum Kaffeetrinken und Kennenlernen. Völlig geschafft von den vielen neuen Eindrücken kommen uns die kleinen i-Dötzchen entgegen - jetzt wird es aber Zeit, nach Hause zu gehen um die Schultüte auszupacken.