Zwei urbia-Buchtipps

Hausaufgaben und Lernen leicht gemacht

Kaum sind die ersten Schultage in erwartungsfroher Stimmung verklungen, beginnen häufig schon die Probleme. Es klappt nicht mit den Hausaufgaben.

Autor: Petra Fleckenstein

Täglich Stress

Junge Hausaufgaben
Foto: © iStockphoto.com/ SteveStone

Kaum sind die ersten Schultage in erwartungsfroher Stimmung vorüber gegangen, beginnen häufig schon die Probleme: Täglich gibt es Stress bei den Hausaufgaben, weil das Kind die Aufgabenstellung nicht versteht, viel zu lange braucht, sich nicht konzentrieren kann oder einfach partout keine Lust hat, sich überhaupt dranzusetzen. Was tun? Oft genügen nur wenige Hinweise, um Lern- und Hausaufgaben-Probleme dauerhaft zu entschärfen. urbia hat sich zwei Bücher zu diesem Thema angesehen.

Marleen Noack: "Schulerfolg leicht gemacht"

Woran zeigen sich Schulprobleme: Nicht allein an guten Noten, ist die Antwort der Autorin, die auf zehn Jahre Unterrichtserfahrung zurück blicken kann. Schlechte Noten müssen keinesfalls bedeuten, dass ein Schüler einfach dumm und faul ist und umgekehrt gute nicht, dass es dem Schüler in der Schule wirklich gut geht.

Ziel dieses Buches ist folglich auch nicht die Notenverbesserung um jeden Preis, sondern "ein Nachdenken über die Stärken und Schwächen im Hinblick auf das Lernen." Die Teile des Buches beleuchten daher das Thema Lernen aus drei Blickwinkeln: Im ersten Abschnitt geht es um Lerntechniken, im zweiten um die Frage, wie man sich motiviert und schließlich um das Ausblenden von Störungen. Denn, um sich erfolgreich Wissen anzueignen, müssen einige äußere und innere Rahmenbedingungen stimmen.

Der geeignete Arbeitsplatz

Das beginnt mit dem rechten Ort für die Erledigung der Hausaufgaben (am Schreibtisch alleine, in der Küche mitten im Familiengetriebe, Blick aufs Fenster oder ein Poster?), der geeigneten Tageszeit (direkt nach dem Unterricht, nach einer Mittagspause, abends?) und einer gewissen Ordnung auf dem Arbeitstisch.

Vokabeln sind eine besonders kniffelige Angelegenheit und bedürfen besonderer Lerntechniken. Spezielle Anforderungen stellen auch die mündlichen und schriftlichen Klassenarbeiten. Wie sich Schüler auf diese Tests ohne großen Stress gründlich vorbereiten, ist ebenfalls Thema des ersten Teils – neben den Fragen, ob es sich vielleicht am PC leichter lernt und wann Nachhilfe etwas nützt.

Motivieren und Störungen ausblenden

Bei der Frage der Motivation rät die Autorin Eltern, ihre Erwartungen an das Kind zu überprüfen. Denn die können geradezu erdrückend sein. Auch das rechte Maß zwischen Arbeit und Freizeit muss gefunden werden, um die Lust am Lernen zu erhalten. Dazu sind Tipps, wie man Durststrecken, Pessimismus und Angst vor Mathe überwindet, nachzulesen.

Sehr hilfreich für Eltern und Kinder können auch die Überlegungen der Autorin "Wie man Störungen ausblendet" sein. Denn Störungen gibt es immer und unsere übliche Haltung ist häufig, sie aus der Welt schaffen zu wollen. Wenn das nicht geht, reagieren Schüler häufig mit Frust. Dabei lässt es sich auch lernen, beispielsweise mit etwas Lärm umzugehen und seine Konzentration dennoch zu erhalten.

"Hausaufgaben – kein Problem"

Die Autorinnen Uta Brückner und Heike Friauf kommen direkt zur Sache - "Dieses Buch hilft Eltern, den täglichen Hausaufgabenproblemen an den Kragen zu gehen" – und versprechen wirklich nicht zu viel. Im ersten Teil werden die typischen täglichen Probleme nach der Schule benannt: Wenn Kinder keine Lust haben zum Beispiel, die Hausaufgaben zu lange dauern, zu schnell Frust aufkommt, wenn etwas nicht klappt oder der Schüler nicht alleine arbeiten möchte. Sind die Probleme erst genau erkannt, werden im nächsten Schritt praktische Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Soforthilfe bei Frust

Zum Beispiel für das Thema Frust: Als Soforthilfeprogramm empfehlen die Autorinnen, sich nicht anstecken zu lassen, Verständnis zu zeigen, für Ablenkung zu sorgen, um daraufhin erneut Starthilfe zu geben. Längerfristig sollten Eltern jedoch unter anderem daran arbeiten, dem Kind Gelassenheit vorzuleben, damit es von ihrem Vorbild lernt, nicht bei jedem Misserfolg mit Wut und Frust zu reagieren.

Eine Frage, die sich fast in jedem Haushalt mit Schulkind stellt, ist die, ob Eltern ihre Kinder bei den Hausaufgaben unterstützen sollten. Die Antwort der Autorinnen: "Helfen Sie Ihrem Kind, selbständig zu werden." Also keine radikale Ablehnung oder Befürwortung von Hilfe, sondern ein Prozess mit dem Ziel, dass das Kind irgendwann (vielleicht am Ende der Grundschulzeit) in der Lage ist, die Aufgaben eigenständig zu bewältigen.

Wieviel Pause muss sein?

Ebenso heiß diskutiert: die Pausenfrage. Auch zu diesem Thema hält der Ratgeber sehr praktikable Vorschläge bereit. Neben klaren Infos, nach welchen Arbeitszeiten Pausen hermüssen, erfährt man auch, wie sie gestaltet werden sollten und vor allem, wie das Kind aus der Pause wieder zur Arbeit zurückfindet.

Neben den genannten Beispielen geben die Autorinnen auch Tipps zum Auswendiglernen, zu Musik bei den Hausaufgaben und Entspannungstechniken für Kinder. Eine Lektüre, die sich rundum lohnt und vielleicht den alten Witz "Geht es Ihnen gut oder haben Sie auch ein Kind auf der Schule?" entkräften kann.

Buchtipps:

U.Brückner, H.Friauf: Hausaufgaben kein Problem{elink}, Herder Spektrum

Marleen Noack: Schulerfolg leicht gemacht, Herder Spektrum