Selbständiges Lernen gefragt

Fürs Gymnasium geeignet?

"Ohne Abitur ist man doch heutzutage aufgeschmissen." Das glauben viele Eltern und schicken ihr Kind aufs Gymnasium. Ein Schulleiter sagt, wer geeignet ist.

Autor: Constanze Nieder

Ohne Abitur aufgeschmissen?

Hand melden Schule panther Yuri Arcurs
Foto: © panthermedia, Yuri Arcurs

Mit der zu Ende gehenden Grundschulzeit stellt sich für die Eltern die brennende Frage: Auf welche weiterführende Schule sollen wir unser Kind schicken? Viele Eltern sind unsicher – sie möchten die Weichen für die künftige Schullaufbahn ihres Sprösslings richtig stellen. Hieran geknüpft sind Hoffnungen und Erwartungen, aber auch Ängste, das ihr Kind scheitern könnte. Sollen sie ihren Sohn aufs Gymnasium schicken, obwohl die Grundschullehrer eher zum Besuch der Realschule geraten haben?

Ohne Abitur ist man doch später aufgeschmissen – das glauben jedenfalls viele Eltern und melden ihr Kind trotz anderslautender Empfehlung aufs Gymnasium an. urbia sprach mit Hans-Joachim Claas, Leiter des Konrad-Adenauer Gymnasiums im rheinischen Langenfeld, welche Jungen und Mädchen tatsächlich fürs Gymnasium geeignet sind.

Selbstständiges Arbeiten gefragt

"Ein Kind, das auf der Grundschule in den schriftlichen Fächern Lesen, Schreiben, Rechnen und Sachkunde ein ausreichend hat, hätte es auf dem Gymnasium sehr schwer", meint Hans-Joachim Claas. Doch die Noten alleine seien nicht ausschlaggebend, ob für ein Kind das Gymnasium in Frage kommt.

"Schüler die bereit sind, sich mit neuem Lernstoff auseinander zu setzen und sich auf neue Sachen einzulassen, die sind im Gymnasium richtig aufgehoben", erläutert der Schulleiter und führt aus: "In den Gesprächen mit den Eltern frage ich immer, wie das Kind seine Hausaufgaben macht. Wenn es sagt, das kann ich nicht, das hat der Lehrer uns heute nicht erklärt, dann sollte das Kind nicht aufs Gymnasium gehen." Kinder, die selbstständig arbeiten und sich in neue Stoffe "reinverbeißen" könnten, die seien richtig fürs Gymnasium.

Wohl des Kindes entscheidend

"Uns ist es wichtig, dass die Eltern auf das Wohl des Kindes gucken und sich nicht von dem Gedanken leiten lassen, dass ihr Kind mit einem Gymnasialabschluss später bessere Ausbildungs-Chancen hätte", betont Claas.