TÜV Rheinland-Tipp

Fahrrad-Kindersitze und -Anhänger

Kleine Kinder zu haben muss kein Grund sein, um auf das Fahrradfahren zu verzichten. Hier gibt es Informationen zu Fahrrad-Kindersitzen und Anhängern, die Eltern vor dem Kauf beachten sollten.

Autor: TÜV Rheinland

Im Fahrrad-Kindersitz oder -Anhänger kommt auch der Nachwuchs auf Touren

Fahrradanhaenger Tuev Rheinland
Foto: © TÜV Rheinland

Kleine Kinder sind kein Grund, aufs Radeln zu verzichten. Im Gegenteil: Viele Touren machen mit ihnen doppelten Spaß. Sobald die Kleinen sicher alleine sitzen können, dürfen sie im Fahrrad-Kindersitz mitfahren. Die meisten Sitze sind für ein Gewicht von 9 bis 22 Kilogramm geeignet – das entspricht etwa einem Alter zwischen 9 Monaten und 5 Jahren. „Eltern sollten beim Kauf aber nicht nur auf die Gewichtsklasse des Sitzes achten, sondern auch auf die Gewichts-Höchstbelastung ihres Fahrrades. Die ist in der Gebrauchsanweisung zu finden“, erklärt Wilhelm Sonntag, Sicherheitsexperte bei TÜV Rheinland. Fahrrad-Kindersitze lassen sich hinter dem Fahrer oder vor ihm – aber hinter dem Lenker montieren. „Zwei Kindersitze anzubringen ist zwar erlaubt, aber riskant“, so Wilhelm Sonntag.

Vorsicht: Sitzt ein Kind hinter dem Fahrer, müssen offene Sattelspiralen oder -federn abgedeckt sein. Sonst können sich die Kleinen ihre Finger einklemmen. TÜV-Experte Wilhelm Sonntag rät vor der ersten Ausfahrt zum Rundum-Check: Bremsen prüfen, weil sich die Fahreigenschaften und das Manövrieren des Bikes mit dem Kindersitz verändern. Gurte beim Kind gut anziehen und nach ein paar Minuten Radeln prüfen, ob sie noch fest sitzen. Ein Fahrradhelm fürs Kind und den Fahrer nicht vergessen – und schon kann’s losgehen.

Von wegen lästiges Anhängsel – gute Fahrrad-Anhänger bieten Komfort, Sicherheit und Fahrspaß. Ihre Vorteile gegenüber Fahrrad-Kindersitzen: Die kleinen Mitfahrer sitzen bei Ausflügen komfortabler und sind vor Wind und Wetter geschützt. Bei einem Unfall fallen sie nicht herunter und sind im Innenraum geschützt – sofern der Anhänger einen Überrollbügel hat, die Kinder angeschnallt sind und Helme tragen. Allerdings ist das Fahren mit Anhänger wegen des längeren Bremsweges und des schwierigen Manövrierens am Anfang gewöhnungsbedürftig.

Wichtig beim Kauf: Eltern sollten das eigene Rad mit zum Händler nehmen. So lassen sich die verschiedenen Kupplungen gleich ausprobieren. Fast alle Anhänger werden im unteren Bereich des Fahrradrahmens angekuppelt. Wegen der größeren Stabilität beim Bremsen. Zweiteilige Kupplungs-Systeme, am besten mit Abreißsicherung, werden an Fahrrad und Hänger befestigt, sind praktisch und sicher. Hat der Anhänger einen niedrigen Schwerpunkt, ist das gut für die Kippsicherheit. Allerdings bedingt das eine feste Bodenwanne: Denn wenn zwischen Kinderfüßen und Untergrund nur eine flexible Textilbespannung hängt, steigt die Verletzungsgefahr durch Steine oder Unebenheiten.

Thema Licht: Eltern sollten sich für ein vom Fahrraddynamo versorgtes Rücklicht entscheiden – oder zumindest für fest montierte Batterie-Rücklichter. Nur so ist sicher, dass der Anhänger im Straßenverkehr auch gesehen wird.

Weitere Informationen unter: TÜV-Verbrauchertipps für Kinder