Jugendliteraturpreis

Gute Bücher gesucht?

Wenn Sie auf der Suche nach guten Büchern für Ihr Kind sind, dann finden Sie unter den dieses Jahr mit dem deutschen Jugendliteraturpeis prämierten Büchern sicher qualitative hochwertige Anregungen.

Autor: Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.
Jugendliteratur Preisverleihung
Bundesministerin Dr. Kristina Schröder und Illustrator Stian Hole
Foto: © José Poblete

Einmal im Jahr werden herausragende Werke der Kinder- und Jugendliteratur auf der Frankfurter Buchmesse mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet. Der einzige Staatspreis für Literatur in Deutschland wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gestiftet und ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Die Preisträger in den Sparten Bilderbuch, Kinderbuch, Jugendbuch und Sachbuch werden von einer Kritikerjury ausgewählt, die sich aus neun erwachsenen Juroren zusammensetzt. Junge Leser vergeben dagegen den "Preis der Jugendjury".

Sonderpreis für das Autoren-Gesamtwerk:

Der Sonderpreis für das Autoren-Gesamtwerk ging an Mirjam Pressler. Bereits 1994 wurde ihr der Sonderpreis Übersetzung zugesprochen. Damit ist die doppelt begabte Autorin und Übersetzerin die erste, die in unterschiedlichen Bereichen mit dieser hohen Auszeichnung geehrt wurde. Die Sonderpreisjury für das Autoren-Gesamtwerk begründet ihre Entscheidung wie folgt: „Mirjam Pressler profilierte sich bereits mit ihrem Debüt Bitterschokolade als wesentliche Stimme einer antiautoritären Jugendliteratur. Es folgten Romane, die heute zu den Klassikern zu zählen sind und deren ‚beschädigte Kindheiten‘ ihre Aktualität und Brisanz behalten haben. Mirjam Pressler nutzte Stoffe der Weltliteratur, um sich mit literarischen Mitteln für eine kulturelle Völkerverständigung einzusetzen und für religiöse Toleranz zu werben.“

Preisträger in der Sparte Bilderbuch:

Den Preis für das beste Bilderbuch erhielten der Norweger Stian Hole und seine Übersetzerin Ina Kronenberger für Garmans Sommer (Hanser): „Der Illustrator verknüpft die Themen Zukunftsangst und Vergänglichkeit. Seine Montagen aus Fotos, Röntgenaufnahme, Zeichnung und Gemaltem geben eine skurrile, immer wieder zum genauen Hinschauen einladende Kulisse ab. Dieses sensible Buch animiert in der gelungenen Übersetzung von Ina Kronenberger Kinder nicht nur zum Philosophieren, sondern macht ihnen Mut, sich ihrer Ängste bewusst zu sein.“

Preisträger in der Sparte Kinderbuch:

Im Kinderbuch zeichnete die Kritikerjury Jean Regnaud (Text), Émile Bravo (Illustration), Kai Wilksen (Übersetzung) und Michael Hau (Lettering) für Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen (Carlsen) aus: „Das an Deutungsspielräumen reiche Buch überzeugt in seiner Mischung von Text und Bild besonders auch da, wo Illustrationen in versiert gewählten Passagen den erzählten Text ersetzen. Die eigene literarische Sprache des Originals verstand Kai Wilksen sehr gut ins Deutsche zu übertragen. Diese reichhaltige Graphic Novel wird ihren Leser einige Zeit begleiten, um ihn immer wieder etwas Neues entdecken zu lassen.“

Preisträger in der Sparte Jugendbuch:

Siegerin in der Sparte Jugendbuch wurde die deutsche Illustratorin und Autorin Nadia Budde mit ihrer Graphic Novel Such dir was aus, aber beeil dich! (Fischer): „Der Frage nach dem Wesen der Kindheit geht Nadia Budde auf allen Sinneskanälen nach – es geht um Gerüche der Kindheit, Klänge, haptische Erlebnisse sowie visuelle Eindrücke und immer wieder um die sonderbaren Erwachsenen. Sie versteht es, den typischen Kindheitsblick auf die Geheimnisse der Erwachsenenwelt für den Leser anschaulich in Text und Bild zu bannen.“

Preisträger in der Sparte Sachbuch:

Mit Mutige Menschen – Widerstand im Dritten Reich (Gabriel) konnte Christian Nürnberger überzeugen. Das prämierte Sachbuch „verbindet auf überzeugende Weise fundierte historische Informationen mit politischem Engagement auf sprachlich hohem Niveau. Es gelingt dem Autor, durch einen gekonnt schlichten, fast schon mündlichen Erzählduktus, eine Spannung aufzubauen, die vom ersten bis zum letzten Satz zu fesseln vermag. Die herausragende literarische Qualität zeigt sich in dem individuellen Zuschnitt der einzelnen Porträts. Das lässt die Lektüre dieses Sachbuchs nicht zuletzt auch zu einem ästhetischen Genuss werden.“

Preisträger der Jugendjury:

Der Preis der Jugendjury ging an die Autorin Suzanne Collins und das Übersetzer-Duo Sylke Hachmeister und Peter Klöss für Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele (Oetinger). Nach Meinung der jugendlichen Experten „schafft es der packend erzählte Roman, brandaktuelle Fragen im Kopf des Lesers zu entflammen: Wie abhängig bin ich in der Mediengesellschaft von meinem Bild in der Öffentlichkeit? Welche Auswirkungen werden die Medien auf unsere Zukunft haben?“

Die prämierten Bücher im Überblick:

  • Bilderbuch: Stian Hole, Garmans Sommer (Aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger), Carl Hanser Verlag, ISBN 978-3-446-23314-0, € 14,90 (D), € 15,40 (A), sFr 26,90 UVP.
  • Kinderbuch: Jean Regnaud (Text) - Émile Bravo (Illustration), Meine Mutter ist in Amerika und hat Buffalo Bill getroffen (Aus dem Französischen von Kai Wilksen, Lettering von Michael Hau), Carlsen Verlag, ISBN 978-3-551-77790-4, € 17,90 (D), € 18,40 (A), sFr 32,90 UVP.
  • Jugendbuch: Nadia Budde, Such dir was aus, aber beeil dich! Kindheit in zehn Kapiteln, Fischer Schatzinsel, ISBN 978-3-596-80832-8, € 12,95 (D), € 13,40 (A), sFr 23,90 UVP.
  • Sachbuch: Christian Nürnberger, Mutige Menschen - Widerstand im Dritten Reich, Gabriel Verlag, ISBN 978-3-522-30166-4, € 14,90 (D), € 15,40 (A), sFr 23,90 UVP.
  • Jugendjury: Suzanne Collins, Die Tribute von Panem - Tödliche Spiele (Aus dem Englischen von Sylke Hachmeister und Peter Klöss), Verlag Friedrich Oetinger, ISBN 978-3-7891-3218-6, € 17,90 (D), € 18,40 (A), sFr 32,00 UVP.

Weitere Informationen zum Deutschen Jugendliteraturpreis gibt es unter: www.djlp.jugendliteratur.org