Was muss ich wissen?

Schwangerschaftstest

Schwanger oder nicht? Ein Schwangerschaftstest sorgt schnell und einfach für Klarheit. Wie er funktioniert und wann er zuverlässig ist, erklärt urbia.

So funktioniert der Schwangerschaftstest

Bin ich schwanger? Wer vermutet schwanger zu sein, möchte so schnell wie möglich Gewissheit. Ein Schwangerschaftstest hilft weiter. Er ist günstig und rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich und kann ohne ärztliche Anleitung zu Hause durchgeführt werden. urbia verrät, welche Arten von Tests es gibt, wie sie funktionieren und was zu beachten ist.

Wenn die Periode ausbleibt und sich die ersten  typischen Schwangerschaftsanzeichen häufen, kann das je nach Lebenssituation sowohl ein Grund zur Freude als auch zur Sorge sein. Doch ganz unabhängig davon, ob ein Kinderwunsch besteht oder ob die Schwangerschaft gerade eher nicht in den Lebensplan passt – ein Schwangerschaftstest bringt Klarheit. Die Anwendung ist denkbar einfach. Alle Schwangerschaftstests, die zu Hause durchgeführt werden können, funktionieren nach dem gleichen Prinzip: Es sind Urintests, die auf das Hormon HCG (Human Chorion Gonadotropin), auch Schwangerschaftshormon genannt, reagieren. Für eine Reaktion wird das Teststäbchen, welches Antikörper gegen HCG enthält, entweder direkt unter den Urinstrahl oder für mehrere Sekunden in einen Behälter mit dem darin aufgefangenen Urin gehalten. Empfehlenswert ist es, den Morgenurin zu verwenden, da er die höchste Konzentration von HCG aufweist. Heutige Tests sind jedoch so empfindlich, dass sie zu jeder Tageszeit ein relativ zuverlässiges Ergebnis liefern.

Den Schwangerschaftstest richtig auswerten

Bereits nach wenigen Sekunden kann auf dem Teststäbchen ein Ergebnis abgelesen werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten jedoch einige Minuten vergehen, bevor das endgültige Resultat ausgewertet wird. Die meisten Schwangerschaftstests verfügen über zwei Anzeigefelder: das Kontroll- und das Ergebnisfeld. Das erste zeigt an, ob der Test funktioniert, das zweite verrät, ob schwanger oder nicht. Je nach Test erscheinen als Ergebnis ein (nicht schwanger) bzw. zwei Striche (schwanger) oder ein einfaches Plus- oder Minuszeichen. Ein digitaler Schwangerschaftstest kommuniziert das Resultat sogar noch unmissverständlicher in Textform mit den simplen Worten „schwanger“ oder „nicht schwanger“. Neuste Modelle zeigen die genaue Schwangerschaftswoche an. Derartige Unterschiede bei den Schwangerschaftstests äußern sich nicht zuletzt auch in den Preisen, die zwischen zwei Euro für Papierteststreifen und etwa 20 Euro für die digitalen Geräte liegen. Im Übrigen kann ein Schwangerschaftstest nur dann als solcher bezeichnet werden, wenn tatsächlich Urin oder Blut auf den HCG-Gehalt getestet werden. Ein Schwangerschaftstest, der online durch die Abfrage von Schwangerschaftssymptomen durchgeführt wird, ist kein richtiger Schwangerschaftstest, auch wenn er im Internet als solcher beworben wird. Die Symptome können immer auch andere Ursachen haben. Eine  Scheinschwangerschaft lässt sich nur durch den selbst durchgeführten Urintest oder durch den Bluttest beim Gynäkologen ausschließen.

Ab wann kann ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden?

Eine Schwangerschaft ist durch einen Urin- oder Bluttest nachweisbar, wenn die HCG-Konzentration hoch genug ist. Der weibliche Körper produziert das Schwangerschaftshormon, sobald sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutter eingenistet hat, was etwa eine Woche nach der Befruchtung geschieht. Das Hormon sorgt dafür, dass die Schwangerschaft aufrechterhalten wird. Es bildet sich über die äußere Zellschicht der Gebärmutter und später über die Plazenta. Zu Beginn der Schwangerschaft ist es die äußere Zellschicht, die den Eierstöcken und Hirnanhangdrüsen vermittelt, dass in den folgenden Monaten kein Eisprung stattfinden wird.

Die Menge des HCG Hormons im Körper einer Schwangeren verdoppelt sich alle zwei bis drei Tage. Liegt der Hormonspiegel in der  3. Schwangerschaftswoche noch zwischen 10 und 50, erreicht er in der  9. Schwangerschaftswoche einen Wert von bis zu 205.000. Es wird vermutet, dass der steigende HCG-Wert auch der Auslöser für die schwangerschaftstypische Übelkeit ist. Nach der 20. Schwangerschaftswoche sinkt der HCG-Wert wieder ab. Bezogen auf den besten Zeitpunkt für einen Schwangerschaftstest bedeutet das: Je später im ersten Schwangerschaftstrimester der Test durchgeführt wird, desto eindeutiger ist er. Generell ist HCG etwa 14 Tage nach der Befruchtung im Urin nachweisbar. Dies entspricht bei einer durchschnittlichen Zykluslänge von 28 Tagen in etwa dem Zeitpunkt, an dem normalerweise die Periode eintreten würde. Ein sicherer Schwangerschaftstest empfiehlt sich also erst einige Tage nach Ausbleiben der Periode. Im Blut kann das Schwangerschaftshormon schon sechs bis neun Tage nach der Befruchtung nachgewiesen werden. Sechs Wochen nach dem Ausbleiben der Periode lässt sich die Schwangerschaft schließlich auch durch eine Ultraschalluntersuchung feststellen. Die Ungeduldigen, die den Nicht-Mens-Tag (NMT) gar nicht abwarten können, haben die Möglichkeit, auf einen Schwangerschaftsfrühtest zurückzugreifen.

 

Was leistet der Schwangerschaftstest als Frühtest?

Frauen, die bewusst versuchen, schwanger zu werden, können es am Ende des Monatszyklus manchmal kaum noch abwarten, zu erfahren, ob es dieses Mal geklappt hat. Ein Schwangerschaftsfrühtest bringt noch vor dem Ausbleiben der Periode Gewissheit. Ein solcher Schwangerschaftstest, der als Frühtest angeboten wird, funktioniert genauso wie der klassische Test, nur ist er so empfindlich, dass er bereits auf die kleinsten Mengen von HCG reagiert. Schon etwas über 10 IU (Internationale Einheiten) HCG pro Liter Urin reichen aus, damit der Frühtest anschlägt. Zum Vergleich: Der normale Test reagiert ab einer Konzentration von 25 IU/Liter HCG und einige Tests sogar erst ab einer Konzentration ab 50 IU/Liter.

Während der klassische Schwangerschaftstest somit frühestens zehn Tage nach der Empfängnis oder sogar erst nach dem Ausbleiben der Periode ein zuverlässiges Ergebnis anzeigen kann, erkennt ein Schwangerschaftsfrühtest je nach Hersteller sogar schon bis zu acht Tage vor der ausbleibenden Periode, ob eine Schwangerschaft vorliegt oder nicht. Aufgrund der hohen Fehlerquote sollte der Frühtest allerdings nur als „Vorab-Test“ betrachtet werden. So kann eine Schwangerschaft auch bei einem negativen Ergebnis nicht endgültig ausgeschlossen werden. Einige Tage später könnte der Test bereits anders ausfallen. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, einige Tage später einen zweiten Test zu machen – besonders wenn die Periode tatsächlich ausbleibt. Im Übrigen ist ein Schwangerschaftstest als Frühtest nur dann sinnvoll, wenn man den Zeitpunkt von Eisprung und Einnistung möglichst genau bestimmen kann.

Wie zuverlässig ist ein Schwangerschaftstest?

Handelt es sich nicht gerade um einen Frühtest und wird der Urintest korrekt durchgeführt, ist ein Schwangerschaftstest laut Herstellerangaben zu 99 Prozent sicher. Dennoch kommt es auch zu falschen negativen und positiven Ergebnissen. Der häufigste Grund für ein falsches negatives Ergebnis liegt in der falschen Anwendung. Wurde der Test nicht richtig gelagert, ist sein Haltbarkeitsdatum abgelaufen? Wurde er nicht korrekt oder gar zu früh durchgeführt, kann er das HCG im Urin nicht richtig nachweisen. Gründe für ein falsches positives Ergebnis können weiterhin sein:

  • Der Schwangerschaftstest reagiert positiv auf Hormone, die dem HCG sehr ähnlich sind, wie etwa das folikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH).
  • Es wurden Medikamente eingenommen, die HCG enthalten. So können zum Beispiel bestimmte Antibiotika, Schmerzmittel, Hormontherapien sowie die  Antibabypille oder Alkohol das Testergebnis verfälschen. Häufig tritt eine solches falsches Ergebnis nach einer Kinderwunschbehandlung auf, weil viele der eingesetzten Medikamente gegen Fertilitätsstörungen HCG enthalten.
  • Auch medizinische Ursachen können vorliegen. So führt zum Beispiel eine Eierstockzyste zu einem erhöhten HCG-Spiegel.
  • Falsches Lesen des Tests. In Internetforen ist die Rede von sogenannten Verdunstungslinien auf Schwangerschaftstests, die den Test fälschlicherweise positiv erscheinen lassen.

Wer sich bezüglich des Testergebnisses nicht zu 100 Prozent sicher ist, sollte immer auch einen zweiten Test machen. Oft hilft es schon, vor dem nächsten Test einige Tage vergehen zu lassen. So produziert nicht jede Frau das Schwangerschaftshormon gleich schnell und nur wenige Tage mehr können schon viel ausmachen. Ob der Schwangerschaftstest online bestellt wird oder aus der Apotheke stammt, er ist heute das einfachste Mittel, um eine Schwangerschaft festzustellen oder auszuschließen. Das bedeutet jedoch nicht, dass er auch das sicherste ist. Um wirklich sicher zu sein, ist eine Untersuchung beim Frauenarzt empfehlenswert.

Ab wann ist bei einer Schwangerschaft der HCG-Wert erhöht?

 

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