Ehrlich und altersgerecht informieren

Geschwisterkind im Krankenhaus

Kommt ein Kind ins Krankenhaus, sollten Eltern trotz aller Sorge um den kleinen Patienten bedenken, dass diese Situation auch für Geschwisterkinder eine Belastung darstellen kann. Wie Sie Ihr gesundes Kind auf den Besuch in der Klinik vorbereiten können, lesen Sie hier.

Autor: Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich
Geschwisterkind Krankenhaus
Foto: © iStockphoto.com/ thelinke

Muss der Bruder oder die Schwester ins Krankenhaus, sind daheimgebliebene Kinder verunsichert. Sie haben möglicherweise Angst, dass sie vielleicht Schuld an der Erkrankung ihrer Schwester oder ihres Bruders sein könnten oder dass es etwas Ansteckendes ist. In manchen Fällen traut sich das Kind nichts zu sagen, da es die Eltern nicht zusätzlich belasten möchte. „Ermutigen Sie Ihr Kind zu fragen und erklären Sie ihm altersentsprechend, warum das Geschwisterkind ins Krankenhaus muss. Dabei dürfen Eltern auch ehrlich zugeben, dass sie etwas nicht wissen“, rät Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie Kinder- und Jugendarzt mit langjähriger Klinikerfahrung.

Auf den Besuch vorbereiten

Steht der Besuch im Krankenhaus an, so sollten Eltern das Kind darauf vorbereiten und eventuell mit Hilfe von Bildern beschreiben, was Infusionen sind. Auch dass jemand nach einer Operation noch schläfrig und erschöpft sein kann, sollte das Kind wissen. „Lassen Sie Ihr Kind aktiv mithelfen, indem es zum Beispiel etwas aussucht, was den Kranken freuen könnte, wie ein gemaltes Bild, ein Lieblingsspielzeug, ein Buch oder ein MP3-Player mit Musik oder Hörspielen, eine Karte mit den Unterschriften der Freunde. Zeigen Sie Ihrem gesunden Kind die Umgebung des Krankenzimmers und stellen es vielleicht auch dem Krankenhauspersonal vor, sodass es nicht das Gefühl hat, nicht mehr wichtig zu sein“, schlägt Prof. Nentwich vor.

Hat ein Geschwisterkind plötzlich Albträume, Schulprobleme, verändert sich sein Schlaf- und Essverhalten, verhält es sich ungewöhnlich ruhig, anhänglich und weinerlich, oder aber reagiert es unverhältnismäßig aggressiv und streitsüchtig, können dies Anzeichen dafür sein, dass das Kind möglicherweise Hilfe braucht.

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