Apfel, Nuss und Mandelkern

So genießen Allergiker den Advent

Advent, eigentlich die Zeit der Genüsse, ist für Allergiker leider oft die Zeit des Verzichts. Denn viele Zutaten der Weihnachtsbäckerei können Auslöser für Allergien sein. Hier gibt es Tipps, auf was Betroffene achten sollten, damit sie in der Weihnachtszeit unbeschwert genießen können.

Autor: Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (DAAB)
Weihnachtsmarkt Stand
Foto: © iStockphoto.com/ Gorfer

Die Vorweihnachtszeit - eine kulinarische Herausforderung für Allergiker

Überall zieht der Duft von Weihnachten durch die Luft. Doch Allergiker können die Vorweihnachtszeit nicht immer genießen. Gebrannte Mandeln, frisch gebackene Plätzchen, Glühwein und Bratäpfel machen den Verzicht auf unverträgliche Leckereien häufig schwer. Hinzu kommt für viele Allergiker eine unzureichende Kennzeichnung der weihnachtlichen Versuchungen.

In Deutschland reagieren circa acht Prozent der Kinder und vier Prozent der Erwachsenen auf Lebensmittel allergisch. Die Hauptverursacher in der kalten Jahreszeit sind Nüsse, Erdnüsse, Äpfel und typische Weihnachtsgewürze wie Anis, Zimt und Kardamom. „Diese Lebensmittel zu meiden, ist in der vorweihnachtlichen Zeit nicht einfach“, so Sonja Lämmel, Oecotrophologin und Ernährungsexpertin des DAAB. „In jedem Zimtstern und in jedem Schoko-Weihnachtsmann können allergieauslösende Bestandteile enthalten sein, die für den Allergiker nicht immer ersichtlich sind.“

Ein umfangreiches Zutatenverzeichnis ist nur für verpackte Lebensmittel vorgeschrieben. Die Inhaltsstoffe des Glühweins oder die Leckereien auf dem Weihnachtsmarkt bleiben für den Allergiker so im Verborgenen.

Zusätzlich sind für Menschen mit lebensbedrohlichen, so genannten anaphylaktischen,
Reaktionen Schokoweihnachtsmänner, fertiges Weihnachtsgebäck und andere verpackte
Leckereien tabu. Zwar sind bei diesen Lebensmitteln die Inhaltsstoffe gekennzeichnet,
allerdings gibt es in Deutschland noch keine einheitliche Lösung für die Spuren, die durch
die Produktion ungewollt in ein Lebensmittel gelangen können.

'Kann Spuren von ... enthalten', findet der Allergiker auf der Verpackung. Leider nicht auf jeder, so Sonja Lämmel vom DAAB. Die Spurenkennzeichnung wird nicht von allen Herstellern einheitlich durchgeführt. Manche Hersteller verzichten auf den Hinweis, obwohl Spuren nicht ausgeschlossen werden können, andere können Spuren ausschließen und vermerken dies nicht. Der Allergiker, der auf diese Spuren reagiert, muss also das Weihnachtsgebäck im Regal stehen lassen, da kein Lebensmittel für ihn sicher ist.

Tipps für Allergiker zu Weihnachten:

  • Reagieren Sie hochgradig auf kleine Mengen Nüsse oder Erdnüsse verzichten Sie auf abgepackte Leckereien und bereiten Ihre Schokolade oder Gebäck selber zu.
  • Haselnüsse und Erdnüsse können durch Mandeln, Haferflocken, Kokosraspeln oder Amaranth ersetzt werden.
  • Viele Plätzchen schmecken auch ohne Milch. Als Ersatz bieten sich Soja-, Reis- oder Haferdrink an.
  • Als Eiersatz eignet sich eine Mischung aus zwei Esslöffeln Wasser, einem Esslöffel Pflanzenöl und einem halben Teelöffel Backpulver. Einige Firmen bieten extra Eiersatz.

Rezepte für Plätzchen und Ideen für den Weihnachtsteller ohne Milch, Ei, Weizen und
Nüsse erhalten Interessierte unter dem Stichwort Weihnachten beim DAAB.