Warum wir diesen Tag feiern

Heute ist St. Martin

Als römischer Soldat teilte er seinen Mantel mit einem frierenden Bettler. Kurz darauf ließ er sich taufen und wurde später sogar zum Bischof geweiht. Seine eindrückliche Geste der Nächstenliebe, die wir jeden 11. November feiern, berührt gerade Kinder ganz besonders.

Autor: Sybille Eßer

Was geschah am Stadttor von Amiens?

Sankt Martin Laternen Teaser
Foto: © Panthermedia.net/ foto-gromad

Wir feiern das Martinsfest zu Ehren von Sankt Martin, der vor langer Zeit in Ungarn geboren wurde. Sein Vater war ein römischer Soldat, und so wuchs Martin in Italien auf. Auch Martin wurde mit 15 Jahren Soldat und gehörte zu den Gardereitern des Kaisers Konstantin. Seine Garnison lag in Frankreich.

An einem bitterbitterkalten Abend kehrte er einmal von einem Ausritt in seine Unterkunft zurück. Er erschrak vor einem dunklen Bündel vor dem Stadttor. Es war ein Bettler, der sich frierend zusammengekauert hatte. Der Mann war kaum bekleidet und sah ganz elend und verfroren aus. Martin überlegte nicht lange, zügelte sein Pferd, und riss sich seinen roten warmen Mantel von der Schulter, teilte ihn mit einem Schwertschlag in zwei Teile und übergab dem Bettler einen Teil. Er sorgte sich nicht, dass er wegen des zerrissenen Mantels von seinem Vorgesetzten zur Verantwortung gezogen werden konnte. Das zeigte sein wahres Wesen.

Gänse verrieten sein Versteck

Mit 18 Jahren ließ Martin sich taufen und trat aus dem Heer aus, weil er ganz für seinen Glauben leben wollte. Er schloss sich der Kirche an, und bald schon gründete er ein Kloster, das erste in Gallien. Es folgten noch viele andere. Als Martin zum Bischof von Tours gewählt werden sollte, versteckte er sich, denn er wollte das hohe Amt nicht annehmen. Doch Gänse in der Nähe seines Verstecks schnatterten so laut, dass man ihn bald fand. Nach langem Zögern willigte er schließlich ein und wurde Bischof.

Sein Leben lang blieb Martin bescheiden und half vor allem den Armen. Immer wieder unternahm er weite Reisen, um den Leuten von Christus zu erzählen. Auf einer dieser Reisen starb er im Jahre 397. Mehr als 2000 Mönche trugen ihn zu Grabe. Über seinem Grab wurde eine Kapelle gebaut.

Heute feiern wir am 11. November den Martinstag – und erinnern damit an seine Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft. In einigen Orten wird die Mantelteilung nachgespielt, Brot geteilt und mit den Laternenumzügen an großzügige Spendenbereitschaft erinnert.

Die Geschichte von Sankt Martin zum Nachlesen:

  • Lene März - Rike Janßen, Das ist Sankt Martin, Thienemann Verlag (empfohlenes Alter: 2-4 Jahre)
  • Antonie Schneider - Wasyl Bagdaschwili, Die Geschichte von Sankt Martin, Coppenrath (empfohlenes Alter: 3-5 Jahre).
  • Antonie Schneider - Maja Dusikova, Sankt Martin und der kleine Bär, Nord-Süd Verlag (empfohlenes Alter: 4-5 Jahre).
  • Josef Quadflieg - Julian Jusim, Martin von Tours, Patmos (empfohlenes Alter: 5-7 Jahre).