Süße Wartezeitverkürzer für Kinder (und Eltern)

Adventskalender: 15 Ideen für jeden Geschmack

Weihnachtsvorfreude ohne Adventskalender? Undenkbar für Kinder! Seit über 100 Jahren öffnen sie vom 1. bis 24. Dezember voller Spannung allmorgendlich ein Türchen und zählen dabei die Tage bis zur Bescherung runter. Hier gibt es 15 Anregungen für schöne Adventskalender.

Autor: Kathrin Wittwer

Mama, wie lang ist es noch bis Weihnachten?

Adventskalender Varianten Teaser
Foto: © fotolia.com/ contrastwerkstatt

Natürlich war es ein liebendes Mutterherz, dem wir offiziell den ersten gedruckten, 24-teiligen Adventskalender der Welt zu verdanken haben: Die Mama des kleinen Gerhard konnte es einst nicht mit ansehen, wie sehr sich ihr Junge nach dem Christkind verzehrte und dessen Ankunft kaum erwarten konnte. Um ihm die Wartezeit zu versüßen, befestigt die Pfarrersfrau 24 Gebäckstücke an einem Karton, von denen er sich jeden Tag eins nehmen durfte. Später wurde aus dem kleinen Gerhard der Verleger Gerhard Lang, und der brachte Anfang des 20. Jahrhunderts in seliger Erinnerung an die weihnachtliche Vorfreude seiner Kindheit einen Weihnachtskalender namens „Im Lande des Christkinds" mit 24 Bildchen zum Ausschneiden und Aufkleben auf den Markt. Später entwarf Lang wohl auch den ersten mit Schokolade befüllbaren Kalender. Richtig in Mode kamen die aber erst um 1960.

So erzählt es die Geschichte. Völlig neu erfunden hat Mutter Lang die Sache mit dem Wartezeitverkürzer aber sicher nicht: Spätestens Mitte des 19. Jahrhunderts (als man nicht mehr „nur" auf die Ankunft Jesu wartete, sondern die Kinder an Heiligabend auch bescherte) gab es bereits einfache Adventszeitmesser, unter anderem in Form von 24 Kreidestrichen, welche die kleinen Hibbel nach und nach abwischen durften, oder (skandinavisch inspiriert) Adventskerzen.

Advent heute: Warten aufs Christkind mit Darth Vader

Auch heute gibt es sie natürlich noch, die traditionellen Kalender, die an 24 Tagen ab dem 1. Dezember in Bildern und Worten Winter-Weihnachts-Stimmung verbreiten oder die Weihnachtsgeschichte erzählen. Doch darüber hinaus scheint inzwischen keine Branche mehr zu existieren, die den Adventskalender nicht als Verkaufsschlager für sich entdeckt hätte, und das Geschäft treibt statt christlichen auch reichlich rein kommerzielle Blüten: Spielzeughersteller verpacken ganze Welten rund um Drachenschätze, Feuerwehreinsätze, Einhorngeburtstage oder Einkaufszentren (letzteres für schlappe 80 Euro), Fußballfans fiebern mit ihren Vereinen, Zeichentrick- und Filmfans mit nur jedem erdenklichen Helden (ist es nicht überaus besinnlich, mit Darth Vader aufs Christkind zu warten?), es gibt DVDs, Parfüm, Kosmetik, Tee, Gewürze, Vitaminpillen, Badezusätze, Rätsel, Rezepte, spezielle Bio- und Vegan-Kalender. Auch Bello und Minka werden nicht vergessen, und selbst für Ostern hat man die florierende Tradition schon entdeckt. Statt nur Zeitmesser bis zur Bescherung sind Kalender selbst zu nicht unerheblichen Geschenken geworden, und viele Kinder wühlen sich dank gut meinender Verwandtschaft sogar gleich durch mehrere Exemplare.

Wann ist ein Kind alt genug für einen Adventskalender?

Jedes Jahr aufs Neue kommt da auch die Frage auf: Ab welchem Alter soll ein Kind überhaupt einen Adventskalender bekommen? Von den Herstellern werden die meisten Kalender erst ab 3 Jahren empfohlen, sicherheitshalber, wegen der Verpackung und der Kleinteile. Auch rein vom Verständnis her, was das Türchenöffnen eigentlich bedeutet, ist es bei noch jüngeren Kindern kaum sinnvoll. Mit den Zahlen können sie ebenso wenig was anfangen, und obendrein braucht es doch auch ein wenig Selbstbeherrschung, sich jeden Tag mit nur einem einzigen Türchen zufrieden zu geben.

Doch bis dahin wollen Eltern nicht warten: „Meine hat ihren 1. bereits mit 10 Monaten bekommen. Aber wenn man ganz ehrlich ist – für solch ein Alter noch völliger Blödsinn und mehr was für sentimentale Mamas", schreibt eine Mutter augenzwinkernd im Forum. Auch wenn ältere Geschwister im Haus sind, werden die Kleinen recht früh mit bedacht. Die meisten Kinder dürfen mit 2 Jahren einen ersten Adventskalender ihr Eigen nennen. Für sie sind Bilderkalender oder Geschichten angebrachter als kleinteiliges Spielzeug.

Wer sich ganz sicher ist, welcher Adventskalender seinem Kind auch im nächsten Jahr noch gefallen wird, kann rund um Weihnachten im Ausverkauf günstig vorsorgen – natürlich nur bei unverderblichen Inhalten.

15 Adventskalender für jedes Alter und jeden Geschmack

In unserer Bilderstrecke zeigen wir eine Auswahl von 15 Adventskalendern für jeden Geschmack: nostalgisch bis modern, zum Kaufen und Selbermachen, bebildert und gefüllt, zum Naschen und Spielen, zum Anschauen und Hören, für die Kleinsten und die Großen (die Preise verstehen sich alle rein fürs Produkt, zzgl. Versand).

  

Service

Bücher

  • Sandra Binder: Wann ist denn endlich Weihnachten? Die Geschichte des ersten Adventskalenders. (SCM Hänssler; nur gebraucht)
  • Marion Dawidowski: Adventskalender für die ganze Familie. (Christophorus Verlag)
  • Sabine Seyffert: Selbst gemachte Adventskalender. Kreative Bastelideen für Groß und Klein. (Verlag Eugen Ulmer)

Bastel- und Näh-Sets

Videoanleitungen fürs Selbermachen

Komplett-Sets zum Befüllen von eigenen Kalendern

  • Z.B. Thema Piraten für 9,99 Euro, inkl. u.a. Tattoos, Fensterbilder, Zauberblock, Brausepulver (Gibt's beim gleichen Anbieter auch für Prinzessinnen und Feuerwehrfans).
  • Spielzeug-Mix für 19,99 Euro inkl. u.a. Ballons, Sticker, Flummi, Zauberbilder