Kinderwelten

Welcher Elterntyp sind Sie?

Legen Sie Wert auf Gehorsam und gute Schulnoten oder eher darauf, dass Ihr Kind das "Nein"-Sagen lernt? Die RTL-Studie "Kinderwelten 2002" beschrieb sieben Elterntypen.

Viele "distanzierte" Eltern

Familie Fruehstueck
Foto: © panthermedia.net/ Robert Kneschke

Viele Kinder in Deutschland leben bei Eltern, die sich wenig für deren Freuden, Sorgen und Nöte interessieren. Das war eines der Ergebnisse der Studie "Kinderwelten 2002", die Medienforschung Super RTL und IP Deutschland Ende 2001 mit rund tausend Kindern zwischen sechs und 13 Jahren und deren Eltern durchführte. Darin heißt es, dass 31 Prozent der Kinder bei distanzierten Eltern zu Hause sind.

Die interessieren sich wenig für den Freundeskreis ihrer Kinder, kümmern sich kaum um deren schulische Leistungen, geben den Kindern selten Anregungen durch Basteln, Bücher oder interessante Spielsachen und legen auch am Wochenende nicht viel Wert auf gemeinsame Aktivitäten. Beim Fernsehkonsum setzen sie kaum Grenzen und gebrauchen die Glotze auch gerne als "Babysitter".

Sieben Elterntypen

RTL hat im Rahmen der Studie "Kinderwelten 2002" sieben Elterntypen ermittelt

  • Die Aufpasser (bei ihnen leben sieben Prozent der befragten Kinder): Dieser Elterntyp will über die Freunde seiner Kinder Bescheid wissen, erwartet sehr gute schulische Leistungen und schätzt statt Fernsehen eher Bücher und Zeitschriften. Er ist meist berufstätig und das Wochenende ist durch gemeinsame Aktivitäten geprägt – wie Basteln, Handwerken, Ausflüge.
  • Die Behütenden (bei ihnen leben 16 Prozent): Die Mütter dieses Elterntyps sind selten berufstätig, bei Spielen und Fernsehkonsum steht für sie das Lernen im Mittelpunkt und sie unterstützen ihre Kinder bei den Hausaufgaben. Sie haben ein Auge auf den Freundeskreis ihrer Kinder und mischen sich auch in deren Freundschaften ein. Am Wochenende wollen sie gemeinsam etwas unternehmen oder es sich zu Hause gemütlich machen.
  • Die Widersprüchlichen (bei ihnen leben elf Prozent): Dieser Elterntyp wünscht sich gute Manieren und Fleiß, ohne seine Kinder jedoch in ihrer freien Entfaltung behindern zu wollen. Zugleich helfen sie ihren Kindern gerne bei schulischen Belangen, möchten jedoch andererseits, dass diese ihre schulischen Aufgaben selbstständig zu lösen lernen. Am liebsten sehen es die "Widersprüchlichen", wenn ihr Kind in seinem Zimmer spielt und am Wochenende bleiben sie gerne zu Hause oder fahren mit dem Auto spazieren.
  • Die Aufgeschlossenen (bei ihnen leben 17 Prozent): Diesen Eltern ist die freie Entfaltung ihrer Kinder am wichtigsten. Anpassung und Fleiß stehen daher im Hintergrund, gute Manieren sind ebenfalls zweitrangig. Wichtiger ist es ihnen, ihre Kinder so zu stärken, dass sie es wagen, auch mal "Nein" zu sagen. Gerne geben sie ihren Kindern Anregungen, ohne sie zu zwingen, mit diesen etwas anzufangen. Auch das Wochenende wird zwanglos gestaltet.
  • Die Großzügigen (hier leben 18 Prozent): Sie haben ein offenes Haus für die Freunde ihrer Kinder und interessieren sich für deren schulische Belange. Beim Fernsehen lassen sie ihren Kindern eine lange Leine, aber sehen es auch sehr gerne, wenn ihre Kinder lesen. Am Wochenende wird lange geschlafen und gemeinsam ferngesehen.
  • Die wenig Familiären (bei ihnen leben zwölf Prozent): Diese Eltern haben wenig Interesse am Freundeskreis ihrer Kinder, und es stört sie teilweise, wenn diese Freunde mit nach Hause bringen. Sie sehen es gerne, wenn ihr Kind in seinem Zimmer spielt, legen aber Wert auf Mithilfe im Haushalt sowie auf Fleiß und Gehorsam. Um die schulischen Angelegenheiten ihrer Kinder kümmern sie sich wenig und am Wochenende gibt es kaum gemeinsame Aktivitäten.
  • Die Gleichgültigen (bei ihnen leben 19 Prozent): Diese Eltern finden es sehr störend, wenn ihre Kinder Freunde mit nach Hause bringen, sie interessieren sich kaum für die schulischen Leistungen ihrer Kinder und geben ihnen eher selten Anregungen. Auch auf gute Umgangsformen oder ordentliche Kleidung legen sie wenig Wert. Beim Fernsehen lassen sie ihren Kindern freie Hand und am Wochenende macht jeder, was er will.