Streicheleinheiten

Massage fürs Baby

Massage tut Babys gut. Sie fördert das Wohlbefinden, stärkt die Gesundheit und löst Verspannungen. Zudem unterstützt sie die Eltern-Kind-Einheit. Erfahre hier mehr über einen Babymassage-Kurs.

Autor: Andrea Grüten

Babymassage: "Nahrung von außen"

Baby Massage
Foto: © panthermedia.net/ Monkeybusiness Images

Babys könnte man den ganzen Tag knuddeln und liebkosen. Aber Mütter und Väter können noch mehr für das Wohlbefinden ihrer Kleinen tun: mit einer Babymassage. Sie unterstützt mehr als nur den Hautkontakt. Sie löst Verkrampfungen und fördert die Durchblutung. Kurz: "Sie ist Nahrung von außen", sagt die Wuppertaler Säuglings-Krankenschwester Gertrud Dembeck, die seit Jahren Kurse in Babymassage gibt. Auch sogenannten Schreibabys oder unruhigen Babys kann eine Babymassage helfen. Warum genau das so ist, ist zwar noch nicht vollständig wissenschaftlich geklärt, doch die entspannenden Berührungen förden Babys Schlaf und können sowohl beim Elternteil als auch beim Kind Stress verringern. Das zahlt auch insgesamt auf das Wohlbefinden ein – immerhin ist Köperkontakt die grundlegende Verständigung zwischen Eltern und Baby. Massagen können deshalb ein wichtiger Aspekt im Umgang mit Schreibabys sein. 

Baby behutsam an die Massage heranführen

Ein Blick in den Kurs von Gertrud Dembeck beweist, wie wohltuend die Baby-Massage für alle Beteiligten ist. Wir sitzen in ruhiger und gedämpfter Atmosphäre im Kreis. Leise säuselt die Musik. Die Säuglinge schauen sich suchend um, liegen nackt auf den warmen Decken oder auf dem Schoß der Mutter. "Erstmal führen wir die Kinder sanft an die Massage heran", sagt Gertrud Dembeck. "Sie müssen zuerst den Raum kennenlernen. Dann kann man langsam beginnen." Zunächst wird ganz vorsichtig der Bauch massiert, dann alle anderen Gliedmaßen. Das Baby lächelt, fühlt sich wohl. Nur hier und da ist ein Kleines noch unruhig. Zur Unterstützung der Massage sollte man spezielle Öle nehme, die fördern die Wirkung. "Nach Dr. Eva Reich - Tochter des Bio-Energetikers Reich - beginnt die zarte Massage bei Kindern im Alter von sechs bis acht Wochen", erzählt Gertrud Dembeck. Es handelt sich um die "Schmetterlingsmassage". Sie wird mit den Fingerspitzen ausgeführt. Die Bewegungen wiederholen sich ständig. Bei älteren Kindern kann man nach der etwas festeren Methode von Dr. Frederick Leboyer vorgehen. "Die Massage löst zum Beispiel auch Verkrampfungen wie Koliken, die bei Babys in den ersten drei Monaten oft vorkommen", sagt Gertrud Dembeck.

Massage fördert das Selbstvertrauen

"Die Massage sollte uns ein Leben lang begleiten", meint die Fachfrau Gertrud Dembeck. "Wir haben sie nur oft verdrängt." Nachdem sie lange Zeit in Vergessenheit geraten ist, kam sie über Indien wieder in unsere Gefilde. Heute wissen wir, dass sie das körperliche Wohlbefinden enorm fördert. Nicht nur während der Schwangerschaft und während der Geburt kann sie helfen. Auch Körpermassage und Fußreflex-Zonen-Massage beispielweise sind heute medizinisch anerkannte Heilmittel im Kampf gegen Verspannungen, die sich auf den ganzen Körper negativ auswirken können. "Bei Kindern weiß man inzwischen, dass die Massage auch das Selbstvertrauen stärkt. Sie werden zudem liebesfähiger und körperbewußter", so Gertrud Dembeck. Die Baby-Massage intensiviert außerdem die Mutter-Kind-Beziehung. Gleiches gilt natürlich auch für Väter. Sie unterstützt die Schlafzeremonie am Abend und dient der Entspannung des ganzen Körpers. In seinem Buch "Körperkontakt" sagt Ashley Montague, dass bestimmte Jungtiere durch Hautkontakt ein besseres Abwehrsystem aufbauen. Das hat zur Folge, dass sie weniger krankheitsanfällig werden.

Babymassage: Manchmal falsch praktiziert

Nach Erfahrung von Gertrud Dembeck wird die Massage manchmal "leider auch falsch praktiziert". "Man sollte sie am besten in Gruppen und Kursen erlernen und anwenden", rät die Säuglings-Krankenschwester.