Kann man die Milchbildung schon vor der Geburt anregen?

Guten morgen!

Ich muss mal eine Frage für meine Freundin stellen. Sie hat vor 4 Jahren ihr erstes Kind spontan entbunden, das Kolostrum hatte sie damals, nur der Milcheinschuss blieb aus. Da nichts kam hat sie auch kein Medikament gegen eigen möglichen Milcheinschuss bekommen. 4 1/2 Wochen nach der Geburt war der Milcheinschuss dann doch plötzlich da, nur ihr Sohn hat das mit dem trinken an der Brust nicht mehr auf die Reihe bekommen (sie hatte auch eine Stillberaterin).
Es ist ja noch recht früh, sie bekommt Anfang Oktober ihr 2. Kind. Sie will das Thema stillen nicht beim FA ansprechen (warum auch immer #kratz) und eine Hebamme hat sie noch nicht. Also fragt sie mich (ich kenn mich ja aus #augen).

Also ... kann man die Milchbildung schon in der SS anregen mit Tees, Medikamenten etc.?

LG und Danke

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Stillvorbereitung während der Schwangerschaft

Häufig wird Schwangeren geraten, ihre Brustwarzen abzuhärten, um sich so auf das Stillen vorzubereiten. Maßnahmen zur Vorbereitung der Brustwarzen z.B. durch Abschrubben mit Frottierhandtüchern sind jedoch sinnlos und überflüssig. Studien konnten keinerlei positiven Effekte dieser Manipulation im Hinblick auf die Entstehung wunder Brustwarzen feststellen, ganz im Gegenteil: eine agressive Behandlung der Brustwarzen kann sogar zu Verletzungen führen. Die einzig sinnvolle "Vorbereitung" der Brustwarzen besteht höchstens darin, sie möglichst in Ruhe zu lassen, d.h. nicht mit Seife, sondern nur mit Wasser zu waschen und keine Kosmetika aufzutragen.

Viele Schwangere erzählen, dass sie sich bei der Vorbereitung auf das Baby für alle Fälle eine Notration industrieller Säuglingsmilch und Saugflaschen anlegen. Auch Schnuller werden "rechtzeitig" besorgt. Mitunter sind es die sorgenden Großeltern oder Ehemänner, die schon mal alle Säuglingsnahrungsprodukte und Saugflaschen unter die Lupe nehmen, Qualität und Preise vergleichen. Diese Einstellung untergräbt jedoch das Durchhaltevermögen beim Stillen. Die Schwelle, bei Unsicherheiten und bei eventuellen Stillproblemen zur Flasche zu greifen, wird deutlich niedriger. Sie können gut gemeinte Unterstützung solcher Art ruhig ablehnen und einen großen Bogen um die Regale mit Säuglingsnahrung machen. Sie können allen deutlich machen:

"Ich werde mein Kind stillen!"

Ein weiterer Punkt, den man sich gut überlegen sollte, ist das Einrichten des Kinderzimmers. Heute gilt es praktisch als elterliche Pflicht, das Baby mit einem komplett eingerichteten Kinderzimmer samt Gitterbettchen zu erwarten. Aber warum muss ein Baby von seinen Eltern separiert werden? Warum soll man Unmengen von Geld in ein extra Kinderzimmer investieren, wenn ein Baby doch rund um die Uhr bei seinen Eltern sein will? Ist es nicht viel praktischer, im elterlichen Schlaf- und Wohnzimmer ein sicheres Plätzchen für das Kind einzurichten? Die meisten Mütter, die ihre Kinder lange und erfolgreich stillen, schlafen in der direkten Nähe ihrer Kinder (s. auch Familienbett oder nicht?). Das Bedürfnis nach einem eigenen Zimmer oder Eck entwickelt sich frühestens im Kindergartenalter.

Am meisten können Mütter zum Gelingen der Stillbeziehung beitragen, indem sie sich schon während der Schwangerschaft aus guten Stillbüchern und durch persönliche Kontakte informieren und richtige Entscheidungen treffen. Es ist außerdem sehr hilfreich, schon während der Schwangerschaft Stilltreffen zu besuchen. Wenn man anderen Müttern beim Stillen zugeschaut und das richtige Anlegen gezeigt bekommen hat, wird man von Anfang an viel selbstsicherer mit dem Stillen umgehen. Bei der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen und der La Leche Liga ist außerdem ein Video oder DVD erhältlich, auf dem natürliches Stillen gezeigt wird. Bei Schwangeren, die sich auf Komplikationen einstellen müssen, z.B. wegen besonderen Brustwarzenformen, Erkrankungen der Mutter oder des Kindes, Früh- oder Zwillingsgeburten usw., ist es empfehlenwert, bei den verschiedenen Organisationen zusätzliche Literatur zu besorgen und Spezialisten zu suchen, die auf dem Gebiet erfahren sind (siehe: Wo bekommt man Unterstützung? und Kontaktadressen ).

Die wichtigste Entscheidung für das Etablieren einer erfolgreichen Stillbeziehung ist die Wahl der Geburtsklinik. Am günstigsten ist es, in einem "babyfreundlichen" Krankenhaus mit der Auszeichnung der WHO/UNICEF-Initiative zu entbinden. Zur Zeit (Februar 2009) wurden in Deutschland nur 39 Kliniken ausgezeichnet, weitere 40 Krankenhäuser streben die Auszeichnung an. In 2007 fand nur jede zwanzigste Geburt unter "babyfreundlichen" Bedingungen statt. Daher muss man häufig auch Krankenhäuser, die die Bedingungen der WHO/UNICEF-Initiative nicht erfüllen, in Betracht ziehen. Hierbei kommen insbesondere diejenigen Krankenhäuser in Betracht, die sich um die Auszeichnung bemühen. Auch über die Stillfreundlichkeit der weiteren Kliniken kann man sich z.B. bei einer Informationsveranstaltung des Krankenhauses, im Geburtsvorbereitungskurs oder in einer Stillgruppe im Vorfeld informieren:

* Wird das Baby nach der Geburt in Hautkontakt mit der Mutter gebracht?
* Darf das Baby nach der Geburt in Ruhe an der Brust andocken, bevor es zum Wiegen, Messen, Waschen usw. weggenommen wird?
* Erhalten die Frauen ausreichend Informationen und Unterstützung zum Stillen?
* Kann die Mutter das Baby rund um die Uhr bei sich behalten?
* Wird im Krankenhaus auf Schnuller und Saugflaschen verzichtet?

Sie können an einer Informationsveranstaltung auch fragen, ob die Quote ausschließlich stillender Frauen bei Entlassung dokumentiert wird und wenn ja, wie hoch sie ist (ein Anteil von über 70% ausschließlich stillender Mütter ist schon ein gutes Zeichen, viele babyfreundliche Krankenhäuser erreichen allerdings über 90%). Es ist ein schlechtes Zeichen, wenn das Personal keine Antwort auf diese Frage hat. Die andere Frage, die gestellt werden sollte, ob das Personal der Geburtshilfe und der Wochenstation zum Thema Stillmanagement regelmäßig fortgebildet wird und ob es für das Haus schriftliche Richtlinien zum Stillmanagement gibt. Es existieren in Deutschland immer noch unzählige Krankenhäuser, in denen das Personal noch nie eine Aus- oder Fortbildung zum Stillen absolviert hat. Nicht selten werden den Müttern seit Jahrzehnten überholte Mythen erzählt. Jede Krankenschwester erzählt etwas anderes, das, was sie zu Hause erlebt oder irgendwo gehört hat. Stillfeindliche Routinen, wie z.B. Trennung von Mutter und Kind, Einsammeln der Babys in Säuglingszimmern, routinemäßige Zufütterung, das Austeilen von "Geschenken" und "Informationsmaterialien" der Säuglingsnahrungsindustrie, "Versorgung" der Mütter mit Saugflaschen und Milchpulver, routinemäßiges Einweisen in die Flaschenfütterung usw. können auch Teil der Krankenhauskultur sein.

Die Verwirklichung stillfreundlicher Bedingungen bei der Geburt und im Wochenbett ist entscheidend für ein erfolgreiches Stillen (siehe auch Warum das Stillen häufig nicht klappt). Scheuen Sie sich nicht, im Krankenhaus diese Fragen zu stellen. In unserer Zeit müssen sich die Krankenhäuser nach den Wünschen der Patientinnen richten. Je mehr Frauen sich eine stillfreundliche Umgebung wünschen, umso eher werden diese verwirklicht.

Auch auf die Stillzeit nach der Klinikentlassung ist es ratsam, sich schon während der Schwangerschaft vorzubereiten. Bei einem schmerzhaften Milchstau, einer Brustentzündung mit hohem Fieber oder wunden Brustwarzen ist es sehr mühsam, kompetente Hilfe zu organisieren. Zu diesem Zeitpunkt sollten Sie schon jemanden ausfindig gemacht haben, der sich mit so etwas gut auskennt, jederzeit erreichbar ist und idealerweise zu Ihnen nach Hause kommt. Manche Mütter bekommen nie Milchstau und Brustentzündung, andere wiederum sehr häufig. Es können aber auch andere Probleme auftreten, wo schnelle Hilfe erforderlich sein kann. Z.B. ein Stillstreik, d.h. wenn das Baby konsistent die Brust verweigert, oder wenn es unaufhörlich schreit. In solchen Fällen ist es sehr von Vorteil, wenn Sie bereits wissen, an wen Sie sich wenden können.

lg

3

Du meinst es sicher gut, aber der von Dir herauskopierte Text, für welchen Du aus rechtlichen Gründen eine Quellenangabe vorweisen solltest, ist teilweise völlig veraltet und entbehrt für heutige Verhältnisse in großen Teilen Realitätsnähe.

5

stillen ist so alt wie die Menschhein, somit können richtige Tipps zum Stillen nicht veraltern.

2

Im Vorwege kann und sollte man nicht gezielt etwas unternehmen. Wichtig ist, dass sie sich ausgewogen und regelmäßig ernährt und 2 bis 3 Liter am Tag an Flüssigkeit zu sich nimmt.

Zudem sollte sie sich unbedingt um eine Nachsorgehebamme kümmern (oftmals kann man sich eine vom Gynäkologen oder vom bervorzugten Entbindungszentrum empfehlen/vermitteln lassen).

Da nachweislich nicht jede Frau ihr Kind kurze oder lange Zeit über teilweise oder ausschließlich per Brust ernähren kann, darf oder möchte, ist es nicht schlimm, dass es beim ersten Kind nicht geklappt hat, Brusternährung zu betreiben.
Deine Freundin sollte sich deshalb nicht grämen.

Wenn sie versuchen möchte, das zweite Kind per Brust zu ernähren, kann sie Folgendes tun:

- dort entbinden, wo Rooming-in betrieben wird (d. h., das Baby kann den ganzen Tag und die komplette Nacht bei der Mutter im Zimmer verbringen)
- das Kind so schnell wie möglich nach der Geburt an beiden Brüsten anlegen und dann immer wieder an beiden Brüsten anlegen
- sich vom Fachpersonal des Entbindungszentrums die korrekte Anlegetechnik zeigen lassen
- die Milchbildung evtl. mit einer elektrischen Milchpumpe anregen (tagsüber an beiden Brüsten gleichzeitig für 10 bis 20 Minuten alle 2 bis 3 Stunden abpumpen und abends/nachts alle 6 bis 8 Stunden)
- evtl. Brusthütchen verwenden (viele Frauen können nur mithilfe dieser für Ernährung per Brust saugen)
- 2 bis 3 Liter am Tag trinken (davon 5 Tassen Fenchel-, Kümmel-, Anistee am Tag)
- Stress vermeiden, für viel Ruhe sorgen (sich im Haushalt und bei der Kindesbetreuung helfen lassen)
- auf 3 bis 5 ausgewogene und ausreichende Mahlzeiten am Tag achten
- auf Koffein-, Teein- und Kohlensäurehaltiges weitestgehend verzichten
- evtl. aus der Apotheke etwas Bockshornkleesamenhaltiges besorgen
- vor jeder Fütterung per Brust warme/feuchte Wickel auf die Brüste legen
- das Baby immer in der Nähe haben / viel herumtragen



Alles Gute für Deine Freundin, die sich nicht unter Druck setzen (lassen) sollte.
Auch mit Premilch erhält ein Baby alles, was es fürs gute Gedeihen braucht, und auch mit dem Fläschchen würde sie zärtlich und liebevoll füttern können.











4

in der ss sollte man noch nix machen - würd ich auch nicht ... was soll sie denn mit der milch?

funktionieren tuts offensichtlich ...

also: entspannen, entspannen, entspannen ...

und dann eventuell diesen stilltee für die ersten tage:

je 1 el fenchel, kümmel, anis in 2 l kaltes wasser
aufkochen und 5 min kochen lassen
je 1 prise brennessel und geißraute dazu
alles 10 min ziehen lassen
abseihen und mit schlehensirup nach belieben süßen
über den tag verteilt trinken, mindestens 3 tage lang ...

dann müsste sie eigentlich genug milch haben - nen besseren stilltee gibts nicht ...
ich hab damals im 5. monat noch mal dagestanden wie grade frisch nach dem milcheinschuss

und noch was:
nicht nervös werden wenn die ersten tage wenig bis gar nichts kommt. ich hab diesmal zb auch nen schnuller gebraucht für die kleine am anfang, weil sie so unzufrieden war. am 3. tag war die milch dann da - und zwar mehr als sie bewältigen konnte ;-)
leider wirft das kh-personal nämlich immer mal schnell die nerven weg - wenn du da nicht sicher bleibst ist das echt hart. mir haben sie diesmal zb fast stündlich angeboten zuzufüttern #schock

alles gute

lg
me