starke Unruhe nach Umgang - wer kennt das?

Guten Morgen, Runde.

Ich habe (mal wieder) eine fürchterliche Nacht hinter mir und kaum geschlafen.

Meine Tochter (6) hat das WoE beim Papa verbracht, sie war von Fr auf Sa bei seinen Eltern und von Sa auf So bei ihm. Nun kam sie gestern abend wieder nach Hause, wir haben mit unseren Ritualen den Abend ausklingen lassen, und dann trat das gleiche Problem wie nach jedem Umgang auf: Sie kann nicht einschlafen, kommt immer wieder aus dem Zimmer, ist unruhig. Erst, wenn ich sie in mein Bett lege, schlummert sie nach wenigen Minuten ein. Aber beim ruhigen Schlaf bleibt es nicht: Sie schlägt im Schlaf um sich, wimmert, bricht in Tränen aus, spricht (aber ich verstehe nichts) und schreckt hoch. Meistens klammert sie sich im Schlaf ganz fest an mich, so dass ich eigentlich selbst nicht zum Schlafen komme. Dieses Verhalten tritt nur nach den Umgangswochenenden auf, dauert 1-3 Nächte, dann ist alles wieder ganz normal: Sie geht gerne schlafen, schläft ohne Probleme durch, schläft alleine ein. Schlafwandeln und Co. ist bei uns überhaupt kein Thema und noch nie eins gewesen.

Heute Nacht war dieses Verhalten sehr extrem, zumal sie sich kaum beruhigen ließ und ich sie mehrmals richtiggehend wecken musste, damit sie aus ihren "Kämpfen" herauskam.

Eigentlich geht sie sehr gerne zu ihrem Papa, freut sich auf ihre Großeltern, freut sich aber genauso, wenn sie mich wiedersieht. DAs Verhältnis zu meinen Exmann ist sehr schlecht; er muss letzte Woche Post von meiner Anwältin gekriegt haben (weil er wieder mal den Unterhalt von sich aus kürzte), denn wenn Blicke töten könnten, wäre ich gestern bei der Übergabe mausetot umgefallen. Er grüßt nicht, er schaut mich nicht mal an. Nun, mir ist das wurscht. Wenigstens motzt er mich nicht mehr vor dem Kind an.

Ich will nun auch nichts überbewerten was das Schlafverhalten angeht, da sie ja an sich gerne zum Papa geht und ich unterstütze sie in all ihren Wünschen. Ihr Papa ist auch kein Mensch, der stundenlang vor dem Fernseher verbringt. Er unternimmt recht viel mit ihr, seinem Stiefsohn und seiner Partnerin.

Eigentlich alles recht positiv.

Aber heute Nacht - das geht mir nicht aus dem Kopf. Sie war heute morgen richtig gerädert. Wer kennt diese Symptome? Es gibt demnächst sowieso ein Gespräch beim Jugendamt, da werde ich das mal vortragen. Aber ich möchte jetzt auch keine Pferde scheu machen, deshalb wende ich mich hier an Euch.

Danke fürs Lesen.

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Das ganze ist glaub noch frisch oder? Die Kinder meines Mannes mussten sich auch erst dran gewöhnen das wird, solange es dort gut läuft und es nur die Umstellung ist mach dir keinen Kopf #winke

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Hallo redrose,

sie übernachtet jetzt seit genau einem Jahr beim Papa. Anfangs waren diese Symptome nicht so ausgeprägt. Das ist erst seit etwa November so.

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Ist was neues dazugekommen? Das sie länger bei Oma und Opa und Papa ist? Frag mal nach, die Kinder meines Mannes schlafen bei uns auch unruhig wenn wir z.b. zuviel Programm hatten, sind anfangs manchmal den ganzen Tag in einem Indoor Spielplatz gewessen als wir merkten das sie zu unruhig sind Abends haben wir das eingestellt.....

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Hallo,

du schreibst, dass Verhältnis zwischen dir und deinem Ex ist sehr schlecht. Auch wenn ihr nicht vor dem Kind streitet, bekommt ein Kinid das mit. Für deine Tochter ist das sicherlich sehr schwer. Sie geht gerne zum Papa aber weiß, dass Du ihn nicht magst.

Und "wurscht" sollte dir das auch nicht sein. Versetz dich mal in die Lage deiner Tochter. Es ist Übergabe und die Eltern Grüßen sich nicht mal. Überlege mal wie sich deine Tochter fühlen muss. Egal bei wem sie ist, sie ist immer "zwischen den Stühlen".

LG janamausi

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Hallo Janamausi.

Ich mache diese Eskapaden jetzt seit 2006 mit. Angebote, die ich mache, werden abgelehnt. Schildere ich, wie es der Kleinen geht, kommt nur die Antwort: "Bei mir ist alles in Ordnung, das muss wohl an Dir liegen."

Ich bin ihm mehrmals in Sachen Unterhalt entgegen gekommen, er hat mich jedes Mal über den Tisch gezogen.

Beispiel: Nach unserer Trennung haben wir den Unterhalt mit einer notariellen Vereinbarung geregelt und er sollte weit weniger zahlen, als es die Tabelle es vorsah. Ich wollte, dass er das Haus behalten kann, und mit dem Grund-Unterhalt wäre ich ja auch ausgekommen, da ich selbst verdiente. Er hat ein paar Monate den vereinbarten Betrag gezahlt - dann plötzlich nur noch einen Bruchteil, ohne Ankündigung. Das Problem: Die notarielle Vereinbarung war nicht vollstreckbar, ich konnte also nicht pfänden und war von heute auf morgen nicht mehr in der Lage, meine Miete zu zahlen. Das Kind war damals zwei Jahre alt, und er hat in Kauf genommen, dass ich aus meiner Wohnung ausziehen und ins Gästezimmer meiner Mutter einziehen muss.

Vier Jahre lang wehrte er sich mit Händen und Füßen dagegen, seine Verdienstzahlen ordentlich vorzulegen. Es kam zum Urteil beim Familiengericht - er ging in Berufung. Wir landeten vor dem Oberlandesgericht, da wurde ein Urteil gesprochen. Ich kam ihm sogar da entgegen, trotz allem: Da er nicht in der Lage war, die angelaufenen Unterhaltsschulden auf einmal zu zahlen, willigte ich in Ratenzahlung ein. Und jetzt kürzt er plötzlich wieder den Kindesunterhalt um 10 Euro? Und beleidigt mich gleichzeitig in einer Mail für meine "bescheuerte Art", weil ich nicht so spure, wie er will?

Ich habe vor 5 Wochen Rücksprache mit dem Jugendamt gehalten und all die Vorgänge geschildert, auch dass seine Eltern vor dem Kind schlecht über mich reden.

Spreche ich ihn auf das Verhalten seiner Eltern an, sagt er: "DAs geht mich nichts an". Spreche ich seine Eltern an, dann heißt es: "DAs haben wir nicht gesagt."

WAS bitte, soll man denn tun? Ich grüße beim Umgang - er nicht.

Ich lächle - er guckt bitterbös.

Ich habe ein Mediationsgespräch beim Jugendamt beantragt - er kommt nicht hin.

Wem ist denn nun das Kindeswohl wurscht???

Ich habe jetzt sogar durchgesetzt, dass es eine feste Regelung im Umgang gibt, um eine Regelmäßigkeit und Ruhe reinzukriegen.

Ich weiß manchmal einfach nicht mehr, was ich noch tun soll.

Das nur zur Info.

LG!

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Hi,

ähnliches kenne ich aus meiner eigenen Erfahrung, nur ich war das Kind. Mein Vater wohnte damals nicht in meiner Heimatstadt, sondern außerhalb. An den Umgangswochenenden waren wir dann im Normalfall bei meinen Großeltern, die noch eine Wohnung über ihrer eigenen haben.

Ich war damals 8 Jahre alt, als sie sich trennten. Ich habe dieses Spielchen zwei oder drei Jahre mitgemacht. Nach den Umgangswochenenden war ich im Regelfall zwei bis drei Tage unausstehlich. Wenn meine Mutter meinen Vater angesprochen hat daraufhin, wurde das ganze einfach abgetan.

Das ganze gipfelte dann an einem Wochenende in einem Wutanfall meinerseits, nachdem meine Mutter und mein Stiefvater (ehemals bester Freund meines Vaters) mal wieder massiv runtergemacht wurden, darin, dass ich mich ins Schlafzimmer meiner Großeltern einschloss und mich niemand wieder da raus bekam. Ich habe mich bestimmt zwei Stunden eingeschlossen.

Ich weiß bis heute nicht, warum meine Patentante genau an diesem Tag kam, vielleicht haben die drei sie ja angerufen, aber sie kam. Ich habe ihr dann erzählt, was mal wieder alles gesagt wurde und warum ich mich eingeschlossen habe.

Sie ist dann ziemlich stinksauer in die Küche und hat meine Großeltern und meinen Vater zusammengestaucht, was ihnen den einfiele, so vor mir über meine Mutter und meinen Stiefvater zu reden. Die drei wurden ziemlich kleinlaut und danach ist es nie wieder vorgekommen.

Das Verhältnis zu meinem Vater wurde kurzfristig besser um dann mit seiner neuen Frau schlagartig sich wieder zu verschlechtern bis zu einem "heute kein Kontakt mehr". Mein Vater kennt noch nicht mal mehr die Tageszeit, wenn wir uns mal begegnen.

Fazit: Ich glaube gerade bei dem Problem mit schlecht über die Mutter reden, wirst Du selber wenig erreichen. Nur eine unparteiische oder aber mehr dem Vater zugewandte Seite kann da meines Erachtens klarstellen, dass das Verhalten dem Kind schadet. Alles andere wird wohl eher als Hysterie der Mutter abgetan.

Grüße

Jarmina



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Hallo

ich seh das so wie janamausi, wollte eigentlich ähnliches schreiben... vielleicht versucht du mal mit deinem Ex zu reden, dass ihr versucht wegen dem Kind einen normalen Umgangston zu finden.
Erkläre ihm ohne Vorwürfe wie eure Kleine nach den Besuchswochenenden reagiert und dass sie gerne zum Papa geht und das vielleicht ein Grund sein könnte.

Hast du mit deinem Ex vorher gesprochen, weil er den Unterhalt gekürzt hat oder bist du gleich zum Anwalt gegangen?

Ich finde es immer schlimm für die Kinder, wenn sich Eltern trennen, aber sich noch anzugiften, das sollte auf alle Fälle vermieden werden.

lg bambolina

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Hallo Bambolina,

bitte lese, was ich janamausi geantwortet habe, das erklärt vieles.

Ich mache Angebote, er lehnt ab.

Ich mache ihn auf die Zustände aufmerksam, er wiegelt ab und sagt: "Bei mir gibt es das Problem nicht - das muss an Dir liegen."

Immer sind andere Schuld - nur er nicht.

Und mit so jemandem eine konstruktive Kommunikation zu finden - ich versuche es seit unserer Trennung 2006 - ist schier aussichtslos.

Deshalb habe ich ja vor 5 Wochen das Jugendamt eingeschaltet. Den Mediationstermin lehnt er ab.

Und jetzt?? Ihm geht es nicht ums Kindswohl (war noch nie so), sondern nur um verletzte Eitelkeiten. Und das nervt mich.