Deperssive Entwicklung, akute psychische Dekompensation und Borderline

das war mein Diagnoseschlüssel heute bei meinem Hausarzt mit der Überweisung zum Neurologen...

Hallo ihr lieben,

Nun mal kurz zu mir, ich bin 26 jahre alt, seit 4 Jahren verheiratet und habe 2 kinder von 1 und 3. Ich habe in den letzten Jahren sehr viele Schicksalsschläge mit gemacht aber das letzte Jahr war das schlimmste..
Krankheit meines Mannes (Depressionen), Mein 2 Sohn musste mit 4 wochen opiert werden, Mein Vater ist alkoholiker und begab sich in den entzug, da ich eine behinderte Mutter habe, habe ich da auch mich um alles gekümmert.Mein opa starb ganz unerwartet, zu dem ich einen guten kontakt hatte. ich hatte vor 2 monaten eine Fehlgeburt, obwohl ich die Pille nahm bin ich Schwanger geworden.. Wenn ich schwangere sehe oder ich babys sehe bekomme ich die krise, ich komme damit einfach nicht zurecht.. Schlage mich durch bis zu hause , fange dann bitterlich anzuweinen...

Ich habe ein starkes Helfersyndrom was mir dann auch noch zum verhängiss wurde, da ich mich dann auch noch um eine Freundin gekümmert habe, sie aß hier, schlief hier etc... ohne mal ein dank oder etwas zuzusteuern und als sie dann einen Platz in einer Einrichtung kam, habe nix mehr von hier gehört.

Seit knapp 8 monaten habe ich bei Stress und auch bei Situationen bei denen mir unrecht getan wird bekomme ich einen innerlichen Druck den ich nur durch selbstverletzendes verhalten weg bekomme.. ICh schneide mich nicht, aber ich kratze mir arme und beine auf und reiße mir haare aus. Schlage mich selbst... ohne das jemand etwas mitbekam.
Nach langen hin und her bin ich heute zu meinem Hausarzt und er stellte diese Diagnose.. Er meinte ich soll mich einweisen lassen, nur das problem ist, dass ich meine 2 kids nicht alleine lassen kann, da mein mann auch noch nicht wirklich "geheilt" ist... er bat mir an eine Mutter kind kur oder eine TK...

Ich bin hin und her gerissen und weiß garnicht damit um zu gehen...
Wie würdet ihr reagieren

Lg
Selig

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hallo Selig
ich sag dir das was ich meinem Freund auch immer sage: nicht jeder Borderliner verletzt sich selber und nciht jeder selbstverletzer ist Borderliner!!!
Ich rate dir dringend zu einem psychiater zu gehen. Ein Hausarzt hat bei weitem nicht die kompetenz so eine schwerwiegende Diagnose zu stellen.
Dennoch, die Idee mit der Kur, bzw Therapie find ich gut.
Ich habe oben genannte Diagnose, und könnt brechen wenn ich höre wie schnell man als Borderliner das Ärztezimmer verlässt.
Deswegen hab ich für mich beschlossen, dass Diagnosen etwas ist, was die Krankenkassen brauchen um für Therapien zu zahlen.
Bitte deinen Hausarzt dich an einen Facharzt für Neurologie und psychiatrie zu überweisen und bespreche die nächsten Schritte mit ihm.
er wird dir dann auch raten können welche Klinik für dich in Frage kommt.

und bitte versuch liebevoll zu dir zu sein.
Ich fing damals vor ich weiß nicht 16 jahren? auch nicht mit schneiden an, dennoch hab ich inzwischen mehr Narbengewebe an den Armen als "gesunde" Haut. also mach diesen nächsten Schritt mit Therapie und Klinikaufenthalt. SVV lässt sich nciht so einfach ambulant abfangen!

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Hallo,

Hausärzte sind Mediziner und kennen sich mit psychiatrischen Erkrankungen nicht aus. Sie müssen aber auf ihre Überweisungen eine Diagnose schreiben und gut. Ich war letztens z.B. beim Hautarzt und ich habe neben Verletzungen von einem Unfall auch 3-4 Narben durch SVV am Arm. Diese entstanden nach einem traumatischen Ereignis vor 10 Jahren. Die Hautärztin untersuchte meine Leberflecken und sagte dann nur: Na, Sie hatten aber auch mal ein bisschen Borderline!

Ich hätte ausflippen können! Ich bin selbst aus dem pädagogisch-psychologischen Berufsbereich und habe lange mit Borderlinern gearbeitet. Es gibt nicht "ein bisschen Borderline" und wie schon geschrieben wurde, es verletzen sich auch viele BLer gar nicht. SVV (Selbstverletzung) kann bei sovielem auftreten, als Folge von Anorexie, Traumata, Stressreduktion bei Überlastung...

Ich möchte dir raten, geh zum Psychiater oder such dir einen Therapeuten. Es ist viel passiert in der letzten Zeit und das du sowas mal verarbeiten mußt ist klar.
Ob da gleich ein klinikaufenthalt sein muß, oder ob es ambulant geht oder teilstationär (Tagesklinik) kann man im Laufe der Therapie sehen. Eine stationäre Therapie ist nach meinen beruflichen Erfahrungen oft sehr sinnvoll um aus dem Alltag raus zu kommen, ich selbst war 2001 mal zur Kur und es hat mir viel gebracht.
Es kann sein, dass du Medikamente brauchst um runterzukommen oder gegen die Depressivität, aber wichtiger ist, dass du jemanden an deiner Seite hast, der dir professionell hilft. Die Diagnose ist nur für die Abrechnung bei der Krankenkasse wichtig, für dich sollte es am wichtigsten sein, DICH selbst wiederzufinden und damit wieder für dich und deine Familie liebevoll da sein zu können!

Ich wünsche dir alles, alles Gute, falls du Fragen hast, stell sie gerne

Haruka

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Kümemr dich nicht darum was auf der Überweisung steht, der Weg zum Nervenarzt ist richtig!
Er wird deine Symptome richtig deuten udn dir helfen können.
Ich denke schon, dass ein stationärer Aufenthalt gut ist, da dann deine Kinder tagsüber betreut sind und du dich auf dich und deine Therapie konzentrieren kannst. Zudem fällt der Haushalt weg und du kannst einen "Neuanfang" starten.
ich wünsche dir alles Gute und drücke die Daumen fest für ein Gelingen deiner Therpaie in welcher Form auch immer!.
dm