Wechsel von Haupt- zur Realschule

Der Sohn meines Mannes (14; 8. Klasse) ist nach der 5. Klasse von der Real- auf die Hauptschule gewechselt. Die Lehrer haben damals der KM dazu geraten, da der Junge mit der Realschule total überfordert sei. Jetzt ist er wie gesagt in der 8.Klasse und totunglücklich. Er will unbedingt und zwar sofort wieder zurück in die Realschule. Er hält sich für total unterfordert. Zu den Osterferien war er wieder mal bei uns ( kommt in den Ferien nach Lust und Laune) und hat die ganze Zeit gemosert, dass er es nicht länger da aushält. Die seien doch alle doof und blöd. Bis auf einen Freund, den er da hat und der auch unbedingt weg will. Er sei viel schlauer. Ich finde es ja klasse das er von allein mehr aus seinem Leben machen will und ihm die Schule wichtig ist, aber ich denke da steckt was anderes hinter. Er hatte jetzt sein erstes Praktikum und musste feststellen, dass die Berufe die ihm so vorschweben mit einem Hauptschulabschluss nicht erreicht werden können. Er hat mir dann seine Praktikumsberichte ( Versicherungskaufmann) zum Lesen gegeben und die strotzen von Rechtschreib- und Grammatikfehlern. In Mathe hat er auch mit Hängen und Würgen eine 3 bekommen und das hängt nicht damit zusammen, dass er unterfordert ist und abschaltet. Also ich denke das er erst mal seinen Hauptschulabschluss machen soll und dann weiter den Realschulabschluss. Ich habe Angst, dass er mit dem Wechsel und der relativ kurzen Zeit, die ihm dann zum eingewöhnen auf Real bleibt überfordert ist. Da herrscht dann ja doch ein anderes Lerntempo.
Er hält sich für was Besseres und seine Freunde bestärken ihn in der Ansicht, dass auf eine Hauptschule nur Idioten und sowas gehen. Seine Mama hat bei einem Telefonat mit dem Papa gesagt, sie will sich da nicht einmischen, der Junge wird schon wissen was er tut und kann das sehr gut allein regeln. Ich halte diese Einstellung für falsch und gefährlich, aber es ist ja garnicht mein Kind.
Würdet ihr auch denken das er jetzt gleich nach der 8. Klasse schnell noch wechseln soll ( falls das überhaupt geht) oder so wie ich das für besser halte erst mal einen Abschluss machen und dann Schritt für Schritt weiter?
LG

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Ich glaub nicht das er einfach so hin und her wechseln kann. Informiert Euch erst mal in der Schule, meines Wissens geht es nicht. Ich glaub auch nicht das die Realschule ihn wieder nimmt.

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Danke für deine Antwort. Das Problem ist das mein Mann vor 12 Jahren das Sorgerecht für seinen Sohn verloren hat. Auch heute noch ´muss er sich sehr oft von der KM anhören, dass es ja nur ihr guter Wille ist das er seinen Sohn überhaupt sehen darf. Auch wenn sie nicht verstanden hat, dass sie keinen Einfluss hat, weil der Junge schon sehr lange nicht mehr auf sie hört und seine Entscheidungen ( egal welcher Bereich) ganz allein trifft, da fragt er schon lange nicht mehr. Das ist sehr traurig und wenn mein Mann ihm nicht noch positiv beeinflussen würde und ihm immer wieder klar machen würde, dass er seiner Mama gegenüber Respekt haben muss, wir wüssten nicht wie es dann wäre.
Kurz gesagt er bekommt in der Schule keine Auskünfte, leider.

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Aber der Sohn kann sich erkundigen, wenn schon nicht der Papa. Er kann doch den Lehrer fragen, welchen Notendurchschnitt man braucht für die Real...
Ich weiß nicht, ob das bundeslandabhängig ist, aber bei uns ist das ohne entsprechenden Notendurchschnitt nicht möglich. Und je höher die Klassenstufe, je besser muss der Durchschnitt sein.

Und selbst wenn er könnte, seine Leistungen sind ja eh nicht die Besten, wie will er auf der Real "überleben"?

Wenn er jetzt in der 8.Klasse ist, dann ist er ja nächstes Jahr schon mit der Schule fertig. Vielleicht ist das für den Sohn deines Mannes ein Trost. Danach kann er sich immer noch weiterbilden und den Realschulabschluss nachholen.

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Hallo,

ein Wechsel in die RS ist nicht so ohne weiteres einfach möglich.

Ersteinmal müssen die Noten stimmen (alle Hauptfächer eine 2 ) und dann muss eine RS gefunden werden, die ihn aufnimmt.

Viel wichter ist: Was sagen denn die Lehrer des Kindes?

Er kann auch einen HS-Abschluss machen und danach einen RS-Abschluss. Mit den richtigen Noten ist nichts verloren. Ich denke, dass dies die bessere Lösung ist, vor allem weil es sich so anhört, als ob sich der Junge selbst ein wenig fasch einschätzt.

Grüße

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In Ba-Wü gilt für einen Wechsel in eine höhere Schulart die multilaterale Versetzungsordnung. Ab Klasse 8 müssen man dafür in allen Hauptfächern eine "2" haben.

Grüße
Luka

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Es ist wahnsinnig schade, dass Hauptschulen seit ein paar Jahren einen derart schlechten Ruf genießen.

Auch mit einem Hauptschulabschluss kann man viel erreichen, wenn man sich sehr anstrengt und viel Unterstützung bekommt.

Der ehemalige Bundeskanzler G. Schröder hat seine Karriere übrigens auch mit einem Hauptschulabschluss gestartet... .

Der Hauptschulabschluss ist DAS Standbein schlechthin. Darauf kann man aufbauen. Ohne ihn kann man fast gar nichts machen!
Man darf sich nur nicht entmutigen lassen, und Eltern sollen unbedingt hinter dem Nachwuchs stehen.

In der 8. Klasse von der HS auf die RS zu wechseln, dürfte sehr, sehr schwer werden. Meist ist ein Wechsel nur in/nach der 5. oder 6. Klasse möglich, zumal auf einer RS ja Französisch gelehrt wird, und HS-Kinder leider nicht die Möglichkeit gegeben wird, diese Sprache an ihrer Schule zu erlernen.

Sucht doch gemeinsam weiterführende Schulen heraus und informiert Euch, welche Aufnahmebedingungen man dafür am besten erfüllen sollte.

Der Junge soll sich dann tüchtig anstrengen, um einen 2er-Notenschnitt zu erreichen, damit er nach der 9. Klasse gute Chancen auf einen Platz an einer weiterführenden Schule hat.

Der Hauptschulabschluss ist nicht das Ende, sondern DER Anfang.

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>> Auch mit einem Hauptschulabschluss kann man viel erreichen, wenn man sich sehr anstrengt und viel Unterstützung bekommt. <<

>> Der Hauptschulabschluss ist nicht das Ende, sondern DER Anfang. <<

Meinst Du das wirklich?? #schock

Also ich mag garnicht lästern, ich war damals selber auf der Hauptschule und hab mich danach durch die Berufsfachschule zur Mittleren Reife geackert aber mal ganz ehrlich, Du meinst echt, dass man mit einem Hauptschulabschluss noch weit kommt?? #kratz

Ich arbeite in einer diakonischen Jugenhilfeeinrichtung als Verwaltungsangestellte und sollte für eine Kollegin (Sozialpädagogin) die eine Jugendliche betreut Ausbildungsplätze suchen. Mit HAUPTSCHULABSCHLUSS.

Gut, ich mich auf die Suche gemacht.

Du kannst heutzutage nicht einmal mehr Schwesternpflegehelferin oder Verkäuferin ohne Mittlere Reife lernen!!! #schock
Und das sind jawohl Berufe, die ganz unten im Verdienst sind.

Arzthelferin?
Krankenschwester?
Altenpflegerin?
Bürokauffrau?

HAHA. #rofl

Heutzutage muss man MINDESTENS die Mittlere Reife in der Tassche haben um Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben. Noch besser Abitur.

Sorry aber Deine Ansicht ist leider veraltet.

Hauptschule ist nichts und wer so von der Schule geht, wird im Leben leider nicht viel erreichen.

Traurig aber wahr.

LG

Petra & Joelina 7 :-p

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Das stimmt nicht Petra. Wir haben eine sehr gute Hauptschule mit Werkrealschule und die werden sehr gerne von den Betrieben genommen . Auch mit Hauptschulabschluss. Klar Handwerkberufe, aber durch Praktika kennen sie die Kinder schon sehr gut, wie sie sich praktisch anstellen und haben da gute Chancen auf Ausbildungsplätze.

Und mein Cousin hat Hauptschulabschluss gemacht, Ausbildung und dann Fachabitur gemacht , war ein halbes Jahr in Neuseeland Work &Travel und jetzt läuft die Bewerbung für die Polizei . Und das ist nicht der einzige den ich kenne.

MAN KANN AUCH MIT HAUPTSCHULABSCHLUSS WAS ERREICHEN !

Nicole

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hallo,

also mit hängen und würden eine 3 in Mathe , wie will er denn da die Realschule schaffen?#nanana Da nimmt ihn auch keine REalschule.

Meine Tochter geht auf die Werkrealschule und kann auch nur den REalschulabschluss machen mit mindestens Schnitt 3,0 in den Hauptfächern.


Also soll er sich lieber anstrengen, einen guten Hauptschulabschluss hinzubringen. Und wie ich das gelesen habe hat er auch Probleme in der Rechtschreibung.

Also eindeutig nicht unterfordert.
Ich glaube auch, dass da was anderes dahinter steckt.

Schade , dass die Mutter so wenig Interesse an der Schullaufbahn ihres Sohnes zeigt. Vielleicht merkt er dass. Obwohl er ja für sich lernt, aber für Kinder ist es schön zu wissen, dass die Eltern hinter einem stehen und unterstützen. Vielleicht könnt ihr ihn ja ermuntern mehr zu tun.


Allles Gute für euch

Nicole

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Danke für deine Antwort. Also sein Papa und ich wollen natürlich, dass er den bestmöglichen Schulabschluss macht, damit er einen guten Start ins Berufsleben hat. Heute ist es ohnehin schwer genug einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Vorallem weiss er sehr genau, was er nicht werden will. Nämlich nichts handwerkliches.
Bis vor ca 6 Monaten war die Welt noch halbwegs in Ordnung. Er ist gern in diese Schule gegangen und hat sich auch angestrengt. Jetzt besteht sein Freundeskreis aus älteren Jungen, die alle auf die Realschule bzw. das Gymnasium gehen. Klar will er am liebsten immer mit ihnen zusammen sein, kann ich auch verstehen. Aber er macht sich das Leben unnötig schwer, weil er auch nicht hintern Berg hält mit seinen neuen Ansichten und das macht ihn natürlich auch nicht beliebter bei seinen Mitschülern. Er hält sich für was Besseres. Das geht soweit, dass er sogar seine Lehrer kritisiert, als ob diese genauso dumm seien wie die die sie unterrichten. Wir wissen echt nicht wie wir damit umgehen sollen. Auf der einen Seite ist mein Mann froh, das er ein Ziel vor Augen hat ( Schulabschluss, Ausbildung, arbeiten) auf der anderen Seite will er aber diese Überheblichkeit nicht. Und er bekommt ja auch nur die Infos die er im Zeugnis sieht oder die ihm sein Sohn erzählt. Von der Mutterseite ist es ihm untersagt sich in der Schule selbst zu erkundigen und sie schweigt sich aus. Ist schon sehr kompliziert.