Übertreibe ich? Kita :(

Hallo,

ich bin sonst eine stille Leserin, aber ich benötige unbedingt einpaar Meinungen.

Mein Sohn (4) geht seit letzen Sommer in eine katholische Kita.
Ich habe mich für diese Kita entschieden, weil sie klein ist (nur 2 Gruppen) und bei uns in der nähe ist.
Am Anfang war er nur bis 12 Uhr dort und seit 1 Monat kann er auch dort zu Mittag essen.

Da er von Anfang an ein schlechter Esser war, hat er wohl auch dort nicht zu Mittag essen wollen.
An einem Tag hat er keinen Nachtisch bekommen, weil er seine Pizza nicht gegessen hatte.
Als ich ihn abgeholt habe, hat er fürchterlich geweint. Die Erzieherin hat es natürlich runtergespielt.
Ich habe jedoch von einer anderen Erzieherin (heimlich) erfahren, dass es dort so üblich ist.

Natürlich habe ich dann meinen Sohn vom Mittagessen abgemeldet, weil er so den ganzen Tag nichts gegessen hätte.

Jetzt verlangt die Kitaleitung, ich solle noch einen ganzen Monat für das Mittagessen bezahlen, weil der Koch es nicht einrichten kann für ein Kind weniger zu kochen. #kratz

Das 2. Problem ist: ich habe die Kitaleitung gebeten mir an den Tagen, an denen sie mit den Kindern in die Kirche gehen (gleich neben Kita) mir bescheid zu sagen, damit ich selber entscheiden kann, ob ich meinen Sohn dahin schicke oder ihn zu Hause lasse.

Für mich ist das nichts verwerfliches, da wir nicht katholisch sind und ich selber darüber entscheiden möchte, wie oft mein Sohn in die Kirche gehen soll.

Die Leiterin hat gesagt, dass das nicht möglich sei und sie eh nur selten in die Kirche gehen.

Seitdem geht sie mir aus dem Weg. Wenn ich in die Kita reinkomme, verlässt sie ihr Büro und grüsst noch nicht mal (was vor dem Gespräch anders war).
Ist das nicht komisch? Ich war weder unhöflich, noch habe ich ihnen irgendwelche Vorwürfe gemacht.

Ich bin am überlegen, ob ich die Kita wechseln soll.
Nicht nur aus diesen Gründen, sondern auch, weil die Erzieherinnen so unfreundlich und kalt sind. Die Gruppenleiterin meines Sohnes kann noch nicht mal richtig deutsch sprechen und es wird zu wenig gebastelt usw.......

Muss aber dazu sagen, dass mein Sohn gerne in die Kita geht.

Was soll ich tun?#schmoll bin so durcheinander...

LG Lilly

1

Hallo!

Wenn Du nicht willst, das Dein Kind mit in den Gottesdienst geht, darfst Du ihn nicht in einem konfessionellen Kindergarten anmelden nur "weil er bei euch in der Nähe ist".

Dann gehört Dein Kind in einen städtischen Kindergarten.

So blockierst Du einen Platz der bei einer anderen Familie, die Kirche mit in ihr Leben einbezieht wahrscheinlich willkommener wäre.

Melde Dein Kind um.

Es ist nicht machbar, für jeden Eltern-Sonderwunsch anzurufen.

Gruß

misses_b

2

Bei uns müssen die Kinder wenigstens probieren - und wenn es nur eine Gabel voll ist.

Keinen Nachtisch- geht gar nicht. Dann müßte sie ihn dir mit nach Hause geben- schlielich bezahlst du ja dafür, oder?

Unsere Kinder gehen auch ab und zu in die Kirche. Junior ist nichtgetauft und wir gehen nicht zur Kirche. Aber nur, weil ICH nichts von der Kirche halte,muß ich siemeinem Kind ja nicht vorenthalten, oder? ;-)


Ach ja- sprich doch mal den Elternbeirat auf die "Mißstände" an ( zu wenig basteln etc.)


sparrow

3

Hallo

wenn du dich nicht wohl fühlst - dann schau dir Kindergärten in der Umgebung an.
Die Gründe die du nennst, wären für mich zu wenig - aber ich denke dir gefällt es nicht und du fühlst dich nicht aufgehoben.

Das mit dem Mittagessen ist normal - z.b. wird bei uns das Essen schon im vor raus bestellt ........
oft sind solche Wechsel nur immer zum nächsten Monat üblich
in unserem Buchungssystem könnte ich auch immer nur zum nächsten Monat den Vertrag wechseln - hat mit dem Buchungs- und Bezahlsystem zu tun

das mit in die Kirche gehen finde ich schwierig - denn dann würdest du dein Kind ja von Gruppenaktivitäten ausschließen.
Wir hatten auch islamische Eltern die das nicht wollten - aber gerne im kath. Kindergarten sein.
Wir haben die Erfahrung gemacht, daß wenn sie die Kinder bei sowas dann aus der Gruppe holen, nicht mitgehen lassen es echt blöd für die Kinder ist. Die verstehen ja nicht, warum sie von solchen Aktionen ausgegrenzt werden sollten.
Inzwischen gehen alle Kinder mit in die Kirche .......... dort wird ja nur ganz offen über ein Thema erzählt, mit dem Pfarrer geredet, ein Fest gefeiert ......... das prägt doch die Kinder nicht fürs Leben - ist doch nur ein Angebot
Überlege halt ob du dein Kind wirklich ausgrenzen willst, nur weil du vielleicht was anderes vermitteln willst - was du ja trotzdem machen kannst. Du hast mehr Einfluß auf dein Kind als 4 -5 Besuche in der Kirche


Wenn dir die Erzieher nicht gefallen, sie zu hart sind, du dich abgelehnt fühlst würde ich wechseln, denn das Gefühl wirst du auch dem Kind vermitteln
Du wirst nach Fehlern und unguten Situationen suchen .....

überlege doch mal wie das auf die Kindergartenleitung wirkt, wenn du ein Kind bewußt in einer kath. Einrichtung anmeldest, aber dann nicht willst das es die paar Mal mit in die Kirche gehst .......... die denken ja auch, daß du kein Vertrauen in sie hast ................
hast du ja auch nicht


Grüße Silly

4

Ich finde Deine Ansprüche eigenartig, ehrlich gesagt. Essen ist eine soziale Sache, wieso meldest Du Dein Kind da ab, nur weil es mal die Pizza nicht mochte? Gerade bei schlechten Essern wirkt Kindergarten-Mittagessen oft Wunder.

Und bei einem kirchlichen Kindergarten das Kind nicht mit in die Kirche zu lassen, finde ich auch sehr befremdlich.

5

hallo lilly!

zu 1: bei uns gibt's auch keinen nachtisch, wenn nicht auch etwas gegessen worden ist. ob pizza nun SO wichtig ist, wage ich zu bezweifeln - aber pizza kann (!) auch gesund sein. ich finde, der kindergarten entscheidet richtig, den nachtisch vorzuenthalten, wenn das kind kein mittagessen isst.

du hast deinen sohn für den betreffenden monat angemeldet - also musst du auch bezahlen, ist doch klar.

zu 2: dein sohn geht bewusst in einen katholischen kindergarten, da sollte man damit rechnen, dass die kinder christlich erzogen werden (zumindest im kiga) und natürlich auch in die kirche gehen. was sollte es ihm schaden, mit den anderen kindern zu gehen - unabhängig davon, ob du gläubig bist oder nicht? wer nicht hinter dem konzept (in diesem fall ein christliches) steht, das der kiga anbietet, sollte sein kind lieber woanders betreuen lassen.

die gruppenleiterin kann "noch nicht mal" richtig deutsch sprechen? kannst du denn ihre sprache? für mich wäre es ein grund, mein kind extra in diese gruppe zu geben - wie toll, wenn das kind die möglichkeit hat, einen teil des vormittags spanisch / türkisch / russisch oder was weiß ich zu lernen oder zumindest lieder zu singen in der sprache...!

"zu wenig gebastelt" - warum bastelst du nicht am nachmittag mit deinem sohn? ein kindergarten deckt nur einen teil der betreuung ab, die meiste verantwortung liegt in elternhand. "zu wenig draußen" - na dann gehe ich eben nachmittags / am wochenende kräftig raus mit meinen kindern! ist doch logisch, oder?

ich denke, ihr habt euch die wahl des kindergartens sehr einfach ("in der nähe") und euch über das konzept wenig gedanken gemacht.

vg

6

Hallo Lilly,

Ich würde an deiner Stelle wechseln.

Nicht, weil ich die Gründe jetzt ganz schrecklich finde oder sagen würde, um Himmels Willen, was für Zustände....
aber einfach, weil du dich bei dem Gedanken daran, dass dein Kind dort ist, nicht mehr gut fühlst.

Wenn man mit Erziehern kein gutes Verhältnis aufbauen kann, ist in meinen Augen einfach keine gute Grundlage da.

Das mit der Kirche wäre jetzt für mich kein Problem, bin auch konfessionslos und mein Sohn geht in einen katholischen Kindergarten....und ich finde es eigentlich schön wenn sie in die Kirche gehen. Aber das ist ja auch Jedem selbst überlassen.

Ich muss sagen, ich hab mit unserem Kindergarten hier halt auch einen Glücksgriff gemacht....bisher fand ich noch keinen einzigen Punkt der für mich negativ belegt wäre.

Aber wie gesagt....wenn du dich nicht mehr gut dabei fühlst....dann schau dich nach etwas Anderem um.

LG

7

hallo,

das mit dem nachtisch ist dumm. dumme ansicht von erziehung. ich würde die erzieher ernsthaft darum bitten deinem kind kein essen aufzuzwingen und ihm dementprechend auch keins vorenthalten. du bist gegen diese art der erziehung und bittest sie das zu respektieren.

zur kirche: du hast dein kind in einen katholischen kiga gegeben. also muss dir doch klar gewesen sein, dass dort auch religiöse dinge eingebracht werden. jetzt dein kind davon ausnehmen zu wollen finde ich albern. ihr hattet ja offenbar die wahl bei der kigaauswahl und das hättest du da beachten können.

das mittagessen so lange weiterzahlen zu müssen ist unfair, allerdings könnte ich es verstehen, wenn es darum geht, dass der koch ja in der planung dein kind mitbedacht hat. sorich: er hat bereits eingekauft und beliebt auf den waren sitzen.

generell fühlt sich dein kind wohl, also würde ich nun keine veränderung vornehmen und mich speziell da einbringen, wo es nötig ist, siehe oben, und andere dinge einfach mal ruhen lassen.

lg

8

Hallo Lilly,

ja, ich finde Du übertreibst - in allen Dingen, die Du hier schilderst.

1. melde ich mein Kind nicht einer kirchlichen Einrichtung an, wenn ich mit der Kirche nichts am Hut habe - es sei denn, ich kann mit den Gepflogenheiten gut leben, es akzeptieren. Das wäre dann nur ehrlich. Sie aber zu wählen, weil es so hübsch bequem ist, sich dann aber aufzuregen, wenn kirchliche Dinge gemacht werden ist - schlicht - frech - entschuldige! Das wäre ja so, als wäre z. B. die Türkei mit Lieblingsurlaubsziel, mich die vielen Türken, die dort wohnen, aber unheimlich stören.

2. sagt die Anzahl der Basteleien, die mein Kind mit nach Hause bringt, nichts - rein gar nichts - über die Güte einer Einrichtung aus. Du schickst ihn doch nicht arbeiten...

3. finde ich es in Ordnung, wenn Du diesen Monat noch das Essen bezahlen musst, aus dem einfachen Grund, dass es nicht immer Hü und Hott gehen kann.

Meiner Meinung nach muss nicht nur Dein Sohn lernen (wenn nicht vernünftig gegessen wird, gibt es keinen Nachtisch - mache ich auch so) sondern auch Du. Ein wenig mehr Geduld, ein etwas längerer Atem - ich denke, das fehlt Dir. Nichts klappt auf Anhieb. Gerade nicht mit Kindern.

Du gibst zu schnell auf - jedenfalls habe ich durch Deinen Text diesen Eindruck gewonnen.

Viele Grüße,
Claudia

10

"Meiner Meinung nach muss nicht nur Dein Sohn lernen (wenn nicht vernünftig gegessen wird, gibt es keinen Nachtisch - mache ich auch so)"

das ist der punkt, den ich im kiga auch nicht akzeptieren würde.
mein kind wird nicht zum essen gezwungen, es kann selber entscheiden ob udn wieviel es ist. und dann unter erpressung zu essen finde ich absolut kontraproduktiv.
wenn es mal bei uns dessert gibt, dann für alle. egal wer wieviel gegessen hat. und wir haben keinerlei probleme beim essen.

lg

13

Hallo

das ist echt Ansichtssache

meine Tochter ißt z.B. fast gar nix
und schon gar nichts gesundes

die würde nur auf die Nachspeise warten und nichts, aber auch gar nichts anrühren vom normalen Essen und das täglich

da fänd ich es nicht gut, wenn sie quasi damit durch käme, denn ich finde wenn sie Hunger hat, muß sie auch mal was normales Essen
Ich hätte kein Problem damit, wenn sie nur Nachspeise bekommt wenn sie sich wenigstens irgendwas genommen hat.
Das Essen besteht im Kiga meist aus 3 Teilen und wenn sie davon gar nix findet - und das täglich - braucht sie auch keine Nachspeise



Grüße Silly

weitere Kommentare laden
9

Hallo

hier noch ein Denkanstoß

nochmals ich - da wir ja mit manchen Eltern ähnliche Probleme hatten - mit religiösen Hintergrund eines Festes erklären, in die Kirche gehen ect.
müssen die Eltern tatsächlich inzwischen unterschreiben, daß sie mit einer christlichen Glaubensrichtung und dementsprechenden Aktivitäten einverstanden sind

eben wegen solchen Eltern wie Dir

Grüße Silly