Trauern und die Nerven behalten....?!?!

Hallo Mädels!

Ich hab hier meine ganze Geschichte bisher nicht gepostet, weil ich dachte, ich komm irgendwie klar - tu ich aber nicht.
Wir haben 1 Jahr geübt, dann hat es endlich geklappt und in der 8.SSW war Schluß - Fruchthöhle zu klein, keine Embryonalanlagen zu sehen - Ausschabung am 2.2. - leider nicht alles erwischt, also am 11.2. gleich noch eine Ausschabung. :-(
Ich sag euch, das war Nervenkrieg pur - immer wieder haben wir gehofft dass es doch ein Eckenhocker ist und sich erst später zeigt, aber leider fing dann auch das Ei schon an sich abzulösen und dann war es zu spät und alle Hoffnung dahin. Dass ich dann auch noch gleich 2 Mal diese Prozedur über mich ergehen lassen musste, fand ich sehr schlimm und hat mich echt Nerven gekostet. Anfangs hab ich am 30.01. (Tag als ich erfahren habe, dass ich ins Krankenhaus muss zur AS) den ganzen Tag geweint und danach nicht mehr. Ich konnte nicht mehr weinen - selbst wenn ich wollte. Ich hatte gehofft, dass ich das so weit weggeschoben hatte und mit der Trauer umgehen kann, da ja nie ein Embryo zu sehen war. Leider hat sich das ganze Thema mit der Trauer wohl nur verschoben, denn die kommt nun seit gut und gerne 3 Wochen raus - immer mal wieder - mal mehr mal weniger.
Meine Frage an Euch: ist es normal, dass sich 1000 Gedanken im Kreis drehen, ich nicht zur Ruhe komme, schlecht einschlafen kann (letzte Nacht hab ich bis 3.15 Uhr den Wecker angestarrt), ich innerlich sehr unruhig und kribbelig bin und es mir vorkommt als würden in mir Ameisen rumlaufen, mir von jetzt auf gleich ohne akuten Grund die Tränen in die Augen schießen??????????
Wie habt ihr euch beruhigt und ggf eure Sympthome wieder in den Griff bekommen?
Ich habe Angst, dass mich das voll und ganz aus der Bahn wirft.... #zitter

Hoffe auf eure Antworten und eure Unterstützung.

LG,
silverflash

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Liebe Silverflash,

tut mir leid das auch du hier bist.

Ich weiß bei mir hilft nur sehr viel reden. Beim ersten Mal habe ich sehr viel geweint. FG war in der 7. SSW aber ich habe auch kein Embryo gesehen. Ich habe auch sehr viel geweint. Das schien mir etwas zu helfen.

Leider ist es wieder passiert. Dieses Mal in de 14. SSW. Und jetzt werde ich mir Hilfe holen. Ich will nicht wieder so tief fallen. Was mir allerdings bis jetzt viel hilft ist mein Mann. Ich rede viel mit ihm. Auch wenn er gar nicht das empfinde was ich fühle, er nimmt mich sehr oft im Arm und zeigt mir das er mich liebt. Und wenn ich weinen muß, dann lass ich es raus.

Ich kann es nur irgendwie verkraften in dem ich diesen Verlust und tiefe Trauer zu lasse. Auch wenn es bedeutet das ich am Anfang 1 Tag gar nicht aufgestanden bin.

Lg Shani

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Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Trost und dass Du die richtige Hilfe für Dich findest. Ich denke es ist normal, dass die Gedanken so kreisen und die Gefühle so heftig kommen. Aber ich denke du solltest aufpassen, dass Du nicht in eine Depression rutscht (kann schon durch die Hormonumstellung passieren). Mir hat ganz viel reden geholfen und etwas kreatives tun. Wenn Du gar nicht mehr zur Ruhe kommst und auch nicht mehr schlafen kannst, solltest du vielleicht mit deinem Arzt über ein Schlafmittel reden. Denn wenn du nicht einmal Nachts zur Ruhe kommst, wie willst Du dann am Tag Kraft zum Trauern haben? Ich denke viele unterschätzen, dass Trauern echt harte Arbeit ist.

wertvoll (die ihren kleinen Kämpfer im Sept. 2010 verloren hat)

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Hallo Silverflash,

ich habe vor vielen Jahren mal eine gute Erfahrung mit Johanneskraut gemacht (damit man einfach mal innerlich zur Ruhe kommt).
Diesmal (ich hatte eine FG in der 13. Woche) bin ich in eine Homöopathische Apotheke gegangen, und die haben mit Neurodoron von Weleda empfohlen. Ich konnte tatsächlich nach 4 Tagen einfach mal durchschlafen und das schöne ist, es sind keine Schlaftabletten.

Das kann die übrigens jede Apotheke bestellen.

Liebe Grüße,
Sandra

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Hallo Silver,

ich hatte am 28.01. eine AS wg Windei in der 10.SSW. Es geht mir seitdem immer mal wieder gut, und dann wieder besch***.
Was mir sehr geholfen hat, war erstens der Austausch hier und mit anderen Betroffenen (unser KH hat da einen Gesprächskreis) und vor allem ... zur Sammelbestattung zu gehen. Die war letzten Freitag, acht Wochen nach der AS. Und seit dem geht es mir langsam dauerhaft besser. Schlaflose Nächte habe ich immer noch, da helfen mir Baldrian Tropfen aus der Apo.
Sprich mal deinen FA/ HA/ HP an...
Es braucht einfach Zeit.

GLG
Singa