Die Jenaplan Schule Würzburg - Stellt sie eine gute Alternative da?

Jenaplan-Schule Würzburg
von heibo-12 - heute - 12:04h
Mein Brief bezieht sich auf einen Antwortbeitrag von Mamaß vom 27.01.11.in der Diskussion um eine Anfrage einer Mutter aus 2010 die JPS Würzburg betreffend.

Guten Morgen! Es mag sein, dass Kinder, die die Untergruppen der JPS Würzburg besuchen, sich dort noch wohlfühlen, liebe Mamaß - dennoch: Explizit diese JPS sollte sehr kritisch betrachtet werden!
Unsere Tochter besuchte 1 Jahr lang eine Mittelgruppe. Unbestritten ist, dass sie in diesem Zeitraum Selbstvertrauen gewann und damit wieder eine positive Einstellung zu sich und z.B. zum Lernen erhielt! Während des ersten ca. Dreivierteljahres herrschte dort unter Schulleitung und Lehrern eine vertrauensvolle Atmosphäre, damit war es möglich, sich positiv der Arbeit an dem Kind zu widmen.
Ich persönlich vermisste zwar ein der Reformpädagogik entsprechendes Bildungskonzept und deren Umsetzung, wie es die JPS Jena, die "Urschule" hier in Deutschland, in ihrer Internetseite vorstellt! Schließlich strebt Würzburg an, den Schülern neben dem Qualifizierten Haupt-schulabschluss auch die Mittlere Reife bis hin zur Fachhochschulreife anzubieten. Aber: Die Schule ist ja noch in der Entwicklung...
Viel Irritierender aber wurden - vornehmlich gegen Ende des zweiten Schulhalbjahres, Situationen, die "gelebte Demokratie" an der Schule betreffend. Elternmitarbeit wurde/wird zwar groß geschrieben, allerdings wurde innerhalb der Gremien mit Hinweis auf ein früher stattgefundenes aber nicht näher beschriebenes Ereignis z.B. davon abgeraten, sich mit Infos bspw. das Sommerfest betreffend, an die Presse zu wenden. Öffentlichkeitsarbeit wäre allein dem Träger vorbehalten! Hm?! Auch das Angebot einer Journalistin, sich als Fachfrau gerne auch gemeinsam mit dem Träger für eine positive Öffentlichkeitsarbeit einzusetzen, um die JPS Würzburg einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen, wurde abgelehnt.
Die Atmosphäre hatte sich schleichend zu verändern begonnen, und es gab keinen konkreten Anhaltspunkt für das "Warum?". Auf dem zweiten öffentlichen Elternabend wurde z.B. die Frage nach der finanziellen Situation der Schule gestellt. Eigentlich schon in dem Moment der Fragestellung wurde klar, dass diese Frage nicht gestellt werden sollte. Erst nach einigem Zögern wurde sie lapidar mit den Worten, dass wir uns keine Sorgen zu machen brauchten, beantwortet.
Es gab noch andere Befremdlichkeiten wie das unerwartete und nicht kommentierte Ausscheiden von Mitarbeitern und die immer negativer werdende Kommunikation! Über mehrere Ecken hörte man davon, dass diese Veränderungen der Schulleitung zugeschrieben wurden - wobei ich mich auch heute noch gegen diesen Vorwurf ausspreche: Eine Schulleitung einer wie immer wieder betont wurde und wird - "im Aufbau befindlichen Schule" wie die JPS Würzburg, die neben der Schulleitung auch noch Unterrichten soll/muss, kann in einer solchen speziellen Situation nicht beide Aufgabenbereiche erfüllen, ohne das nicht neben der Qualität letztendlich auch das persönliche Engagement darunter leidet! Dazu fehlt es, so meine ich, ganz einfach noch an Routine.
Unter die Freude über eine zusätzliche Alternative zu den Regelschulen, über engagiert wirkende Eltern, Lehrer, Schulbegleiter, Sozialpädagogen, Schulleitung und nicht zuletzt auch Schüler, mischten sich vermehrt Fragen, die nur unbefriedigend beantwortet wurden bis hin zum Schneiden derjenigen, die anscheinend nicht (mehr) in das Konzept Jenaplan Würzburg zu passen schienen. Misstrauen, gegenseitige Vorurteile - sehr negative Stimmung. Wie schnell sich diese Stimmung auch auf die Schüler und deren Verhalten zueinander auswirkt, scheint sich, wie ich erfuhr, ganz besonders in den letzten Wochen gezeigt zu haben!

Wir überlegten lange und meldeten unsere Tochter schließlich ab. Heute besucht sie sehr zufrieden eine Regelschule und ist gute Schülerin. Die Schulleitung dieser Schule kümmert sich ebenfalls um die Kollegen und auch die Schüler. Es gibt auch dort gute und weniger gute Tage, aber es hält sich in Grenzen. Und es gibt für die Eltern eine Anlaufstelle, an die sie sich wenden können, wenn es vielleicht auch einmal weder mit der Lehrern noch mit der Schulleitung klappt: Das Schulamt.

Wohin aber können sich Eltern wenden, wenn es an der JPS Würzburg nicht mehr so richtig klappt? Das Schulamt gibt dazu folgende Information: Die beiden anderen Privatschulformen in Würzburg, Montessori und Walddorf, haben für Sorgen und Fragen der Eltern eine sog. Trägerverein als (interne) Anlaufstelle.
Die JPS Würzburg hat einen Träger, der sich aus einer Einzelperson ergibt. Meine Erfahrung aus jahrelanger Mitarbeit im Vorstand eines Kindergarten - Trägerverein - ist, dass es ausgesprochen sinnvoll und wichtig ist, dass mehrere Personen anfallende Prozesse erarbeiten, abstimmen und erst dann auch mitbestimmen. Demokratisch eben!

Es wurde bereits deutlich: Ich habe noch Verbindungen zu Eltern, deren Kinder auch in 2011 die JPS Würzburg besuchen. Eltern, die sich in den unterschiedlichen Gremien engagieren, die davon überzeugt sind, dass das Jenaplanschulen-Konzept ein gutes Konzept ist, wenn es als solches auch umgesetzt wird! Richtig, das kann es sein - siehe Internetauftritt der JPS Jena!!!
Nur: Sie erzählen für Würzburg auch von Kindern, die ihre Eltern darum bitten, sie einfach auf eine ganz normale Regelschule zu geben. Von Kindern, die sich gegenseitig moppen, denen schlecht morgens wird, weil sie zur Schule müssen. Ups? Ist das nicht eher der Tenor, der von den Regelschulen erwartet wird??? Von Lehrern und Mitarbeitern, die abermals während des Schuljahres die Schule verlassen. Auch von Menschen, denen Nahe gelegt wurde, dieses zu tun. Von ratlosen Eltern, die das Gefühl haben, nicht mehr ein noch aus zu wissen...! ...von Menschen, die Angst haben, wohl nicht nur um die Zukunft ihrer Kinder. Und über Menschen, die die Schule bereits verlassen haben, und von vielen, die das noch vorhaben...
Eine enorme Traurigkeit und auch Wut, Enttäuschung- das trifft in etwa die Situation - trotzdem wir schon lange nicht mehr auf der JPS Würzburg sind!
Nein, die JPS Würzburg kann ich in dieser Form nicht an interessierte Eltern weiter empfehlen - auch wenn die Kinder der Untergruppen vielleicht eine größere Chance haben, diesen enormen Streß der dort zwischen den Menschen besteht, nicht so zu spüren!

heibo-12



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Wir haben zwei Kinder an der Jenaplan-Schule in Würzburg in versch. Gruppenstufen. Obwohl auch wir nicht alles gut finden, sind wir noch dabei. Unsere Kinder lernen gerne, sind neugierig auf vieles und haben gelernt, selbstständig zu arbeiten.
Jedes Kind auf der Jenaplan-Schule hat seine eigene Geschichte. Bei der Schulanfangsfeier sitzen immer die Eltern einer Stammgruppenstufe beieinander, während die Kinder in ihren Stammgruppenzimmern sind. Dabei wird erzählt, warum die Kinder auf dieser Schule sind. Meist gibt es in der Regelschule Probleme oder die Ängste. Auch heibo-12 schreibt, dass seine Tochter im betreffenden Schuljahr wieder eine positive Einstellung zum Lernen erhielt. Wenn dann die Probleme gelöst sind, dann geht es wieder zurück ins Regelschulsystem. Und erstaunlicherweise hört man immer wieder, dass die Schüler dort gut im Unterricht mitkommen. Also kann der Unterricht an der Jenaplan-Schule gar nicht so schlecht sein.
Die Probleme der Schulleitung werden jetzt mit externen Begleitern angegangen. Es ist zwar traurig, dass es soweit gekommen ist, aber ich bin zuversichtlich, dass die Schule auf einem guten Weg ist.

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Hallo armella-12!

... ich habe darüber gesprochen, dass es Probleme an der JPS Würzburg gibt, richtig! Und ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich diese Probleme durchaus nicht an der Schulleitung (möglichst sogar allein!) festgemacht!!!

War es nicht möglich, ersteinmal die betroffenen Personen (Schulleitung, alle Lehrer, Träger) an den großen Tisch zu holen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen? Eine Evaluation also!!

Oder fand eine Evaluation statt, und dann erst wurden diese Berater geholt? Sicherlich handelte es sich bei diesen um neutrale unabhängige Gutachter?!

Ja, wäre es in diesem Zusammenhang nicht eine Überlegung wert, genauer hinzuschauen? Werden da vielleicht Dinge, die (vermeintlich) schlecht laufen/schlecht gelaufen sind an ganz bestimmten Personen festgemacht?

Uns - und auch weiteren (betroffenen) Eltern, stellt/e sich jedenfalls die Frage: Kann an der JPS Würzburg reformpädagogische Pädagogik/Bildungspolitik überhaupt umgesetzt werden?

Warum z.B. unterrichten Pädagogen, die in der Schulleitung eingesetzt sind, gleichzeitig noch Schüler?

Sicher, dass gibt es auch an Regelschulen, z.B. Grundschulen, die mehr oder weniger routinierte Lernprogramme fahren. Aber genau so soll doch laut Peter Petersen nicht unterrichtet werden! Und da die Schule, wir wissen es: im Aufbau begriffen ist, sollte es gerade einer Schulleitung ermöglicht werden, notwendige Konzepte umsetzen zu können - sich vollkommen dieser Aufgabe der Schulleitung widmen zu können! Unterrichten sollten die Lehrer.

Als wir damals gegangen sind, sind außer uns glaube ich noch 3 oder 4 Eltern mit ihren Kindern gegangen. Nach unserer Information sind es bis- her wohl doppelt so viele - und noch deutlich mehr haben vor, die Schule zu verlassen!!! Und dabei handelt es sich bestimmt ebenfalls nicht lediglich um Eltern, die "nicht an die JPS gehören", weil sie im Grunde dem (Schul)Drill gar nicht so abgeneigt sind oder warum auch immer!

Die Situation war im vergangenen Jahr noch nicht so krass, wie sie sich heute darstellt, aber wir haben befürchtet, dass es vielleicht so kommen könnte... Wie dem auch sei: Hätten wir noch 1 Jahr gewartet, wäre eine Aufnahmeprüfung notwendig geworden - zumindest für den Besuch der höheren Schulen.

Für Kinder, die über 1 Jahr keine Regelschule mehr besucht haben, bedeutet das, wenn sie eine höhere Schule besuchen wollen: Aufnahmeprüfung Englisch, Mathe, Deutsch schriftlich/mündlich, Erdkunde, Biologie und Religion mündlich. Das laut Info Realschule Bayern.
Die Wirtschaftsschule Müller verlangt "nur" eine Aufnahmeprüfung in Deutsch und Mathe.

Es galt also abzuwägen. Und das haben wir getan, auch mit Blick auf die wirklich guten Ergebnisse den Qualifizierten Hauptschulabschluss betreffend. (Was mit Sicherheit auch einem fähigen Pädagogen und Menschen zu verdanken ist, der mit Herzblut in erster Linie für seine Schüler da ist, und mit den Kindern die das wünschten die vergangenen Osterferien dazu nutze, Stoff zu üben. Doch wie lange bleibt ein Lehrer, der bereits etliche Jahre pensioniert ist, den Schülern noch erhalten - auch in Bezug auf die interne Stimmung an der JPS Würzburg?!)

Niemand sollte übersehen: Da es in erster Linie um Schicksale von Kindern und deren ganz eigene persönlicher Zukunft geht - und sicherlich auch um Eltern, deren Engagement für diese Schule wirklich super ist. Aus dem Grund fühle mich dazu verpflichetet, auch über die Schattenseite der JPS Würzburg zu sprechen!

Denn:

Eine Schule ist so gut, und kann notwendige Prozesse demokratisch so gut umsetzen, wie sie geleitet

aber auch getragen wird!!!


Unser Kind bekam übrigens noch während der JPS Würzburg-Zeit Nachhilfe in 2 Hauptfächern. Ich weiß von einem anderen Kind, dass über ein halbes Jahr Nachhilfe bekam. So hat es dann die Aufnahmeprüfung an eine Wirtschaftsschule geschafft.
Außerdem wurde es freiwillig ein Jahr zurückgestuft, wie auch ein anderes Kind, dass mit uns die Schule verließ. Denn zwar war der Englischunter- richt an der JPS gut, aber zeitlich versetzt: D.h. Kinder der 6. Kl. lernten Englisch der 5. Klasse. (Anmerkung: In den Hauptfächern werden die Kinder nicht nach Stammgruppen, sondern nach Klassenzugehörigkeit unterrichtet).

Einen schönen Sonntag wünscht HeiBo-12

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Hallo Heibo,

mit erschrecken stelle ich immer mehr fest, dass genau die letzten Zeilen in deinem Kommentar richtig sind - das Konzept Jenaplan ist von Grundgedanken her sehr gut - aber in Wuerzburg - fast nicht - wieder zu erkennen.

Ich habe noch Kinder in dieser "EINRICHTUNG" - leider kann ich das nur noch so bezeichnen - unseren Kindern geht es dort noch gut - was ich von anderen nicht behaupten kann. Die Paedagogen sind teilweise sehr engagiert und versuchen im Rahmen der ihnen gegebenen Moeglichkeiten alles zu tun, dass es den Kindern weder an Bildung noch an individueller Foerderung mangelt.

Meine persoenliche Meinung ist, dass ein Traeger immer den Dialog suchen muss, um die entstehenden Konflikte auszudiskutieren. Der Dialog ist die einzige Moeglichkeit Reformpaedagogische Konzepte erfolgreich voranzutreiben. Ich sehe diesen Dialog nicht mehr.

Man hat sich von der ehemaligen Schulleitung "getrennt" ohne offizielle Verabschiedung unter mitwirken des Traegers.

Was fuer ein Armutszeugnis.

Zumindest konnte der Leiter des Staatlichen Schulamtes Wuerzburg ein klares Bild davon gewinnen, dass das Miteinander von Schuelern, Eltern, Paedagogen und vorallem dem Elternbeirat aktiv gelebt wird und positiv fuer die noch existierende Schulgemeinschaft ist, auch wenn die Verabschiedung nicht einmal auf dem Schulgelaende stattfinden konnte.
Es war eine sehr bewegende Feier - bei der die positive arbeit der ehemaligen Schulleitung von allen Seiten gewuerdigt wurde.

Ich kann nur fuer mich sprechen - meine subjektiven Gedanken formulieren - ich suche nach alternativen - zeitnah - klar, damit spielt man dem Autokraten in die Haende, da so nicht mehr kontrovers Diskutiert wird. Das geht solange weiter bis am Ende des Tages kein Dialog mehr existiert und die dann neu entstandene Gemeinschaft ohne "disonanzen" nach dem "Wohl und Weh" des Fuehrers existieren kann.

Ich denke die weitere Zukunft dieser Einrichtung wird nur die Zeit zeigen koennen.

Gruss aus dem Off

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Hallo!

Ich weiss nur, dass es mich ziemlich nervt, dass einige Eltern nichts anderes zu tun haben als in der Öffentlichkeit über diese Schule zu sprechen.

Habt Ihr eigentlich Langeweile? Hört doch bitte einfach auf mit dem Quatsch.

Wer mit der Schule nicht zufrieden ist kann doch einfach gehen - aber bitte dann mit gutem Stil und ohne die Verbleibenden endlos zu beschäftigen und den Ruf einer Schule zu diskreditieren.

Meinem Kind geht es gut in dieser Schule. Ich bin extrem froh, dass wir dort untergekommen sind. Und ich werden jedem, der mich fragt, empfehlen, sein Kind dort anzumelden.

Viele Grüsse,
Mama8

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Liebe Forumsteilnehmer,

ich glaube keine/r von uns will hier die Jenaplan Schule schlecht machen. Viele sind schon einige Zeit an dieser Schule und engagieren sich sehr für den Erhalt und weiteren Ausbau dieser Schule (soweit dies überhaupt machbar ist).

Wir haben unsere Kinder in dieser Schule und waren damals sehr froh, dass wir einen Platz bekommen haben. Aus heutiger Sicht wären wir aber sehr dankbar gewesen, wenn uns die Möglichkeit gegeben worden wäre, auch einmal hinter die Fassade blicken zu dürfen.

Liebe Mama8 ich verstehe durchaus, dass sich ihr Kind in der Unterstufe sehr wohl fühlt. Hier sind zwei sehr nette Lehrerinnen, die dafür sorgen, dass die Kinder sehr behütet und liebevoll unterrichtet werden.

Leider sieht es in den Ober- und Mittelgruppen doch etwas anders auch. Auch hier sind wirklich sehr nette Lehrer. Allerdings sind die Kinder hier doch schon in einem Alter, in dem sie mehr sehen, als nur die eigene Klasse.

Für uns und unsere Kinder ist es durchaus befremdlich, wenn Schulpersonal häufig unter Tränen durch das Schulhaus läuft. Sowohl meine Kinder als auch ich können hier von etlichen Vorfällen berichten, in denen uns Lehrer und sonstige Mitarbeiter weinend begegnet sind.

Eine Mittelgruppe hat in diesem Schuljahr jetzt die 4. Klassenlehrerin, was weder lerntechnisch sinnvoll ist, noch fördernd für das Klassenklima. Ein Vater, der seit Anbeginn der Schule dabei ist, hat mir letzthin berichtet, dass sein Kind jetzt den 9. Klassenlehrer in 5 Schuljahren hat und dass es ihm bzw. ihnen allen jetzt reicht.

Im Laufe dieses Schuljahres haben bereits 18 Kinder diese Schule verlassen und es werden noch mindestens 20 bis 30 weitere Kinder gehen, wovon Mittel- und Obergruppen mehr betroffen sind als die Untergruppen. Dies sorgt definitiv nicht für gute Stimmung unter den Kindern. Hier herrschen extreme Ängste, die Freunde zu verlieren. In den oberen Gruppen äußerst sich dies durch Gewalt und Mopping. Wir haben zwar einen wunderbaren Sozialpädagogen an der Schule, der diesen Problemen entgegenwirkt. Aber dies kann nur funktioniren, wenn es auch von oben her stimmt.

Wir sind alle vom Schulvertrag her zur Zusammenarbeit verpflichtet, was wir und viele liebe, intelligente und in jeder Hinsicht engagierte Eltern hier auch tun. Wir alle geben das, worin wir stark und gut sind. Die einen betreuen die Homepage, andere putzen das ganze Schulhaus und einige Frauen bilden ein wunderebares Organisationsteam, ohne deren Engagement so manches Fest nicht gelungen wäre. Sollten unsere Aktivitäten mal über dieses hinausgehen und wir auch denken, die Schulentwicklung fördern wollen oder gar manch eine Entscheidung kritisch hinterfragen, werden wir schnell mündlich abgemahnt und in unsere Schranken verwiesen.

Ich bin der Meinung, dass zu einer reformpädagogischen Schule für alle auch dazugehört, dass ich meine Meinung auch einmal frei äußern kann und darf. Wenn von mir nur erwartet wird, dass ich die Augen zumache und ab und an mal einen Kuchen backe, dann kann ich auch auf eine Regelschule gehen.

Und jetzt die Aussage zu treffen, dass wir nicht an diese Schule passen, wäre auch ziemlich befremdlich. Denn wenn wir und viele andere auch nicht an eine Schule für alle (so der Slogan der JPS) passen, wo passen wir dann hin?

Wir haben derzeit kriegsähnlich Zustände an dieser Schule, die mich am Fortbestand wirklich zweifeln lassen. Eltern, die kämpfen und an das Jenaplan-System glauben, werden gemobbt und man versucht, sie los zu werden, der Träger verkehrt nur noch schriftlich mit dem Elternbeirat, einige wenige kochen ein dubioses Süppchen etc. Allerdings vergisst man, dass nur die Kämpfer (und die sind vielleicht manchmal auch laut und unbequem) eine Gesellschaft weiterbringen und nicht die, die tatenlos allem Tun, sei es noch so nutzlos, schweigend zusehen.

Hier wird nichts getan, um Eltern, die unsicher sind und zweifeln, die Ängste haben, dass es hier keinen guten Abschluss für ihr Kind gibt und dies auch äußern, zu beruhigen und ihnen die Zuversicht zu geben, dass ihr Kind auf einer guten Schule ist, in der es die Aussicht auf einen ordentlich Schulabschluss hat. Denn hier herrscht leider das schon mehrfach von Schulseiten ausgesprochene Motto: "Es ist um keinen Schade, der geht!" - Irgendwie traurig!

Liebe Grüße

Giladieu

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hallo miteinander!

Bitter finde ich:

Ich habe meine Tochter für die erste Klasse angemeldet.
Jetzt werde ich mehrmals wöchentlich (seit ein paar Wochen) von irgendwelchen Eltern angesprochen, die jemanden kennen, der sein Kind von dieser Schule genommen hat, es gibt Gerüchte, aber eigentlich weiß keiner im Ort genau, warum. Ich soll mir das überlegen... usw.

Und ich kann diesen Leuten nicht mal antworten.

Ich bin nicht sooo naiv, ich weiß, dass ich mich schon grundsätzlich mit dieser jungen und "alternativen" Schule "auf ein Abenteuer einlasse". Ich habe auch keine Angst vor Problemen oder Diskussionen. Aber ich gehöre bald zu den Jenaplan-Eltern und muss mich von Leuten dumm anquatschen lassen, die von Grund auf nur das Regelschulsystem in Betracht ziehen und "Anderes" verachten und jetzt offensichtlich etwas in der Hand haben, ich kann nicht antworten und weiß nicht einmal, worum es geht.

Über Umwege bin ich heute an einige Schreiben geraten (Anhang Elternbrief, Verteiler vom 2.5.), die mir etwas (!) Einblick erlauben.

Wenn es da also Dinge gibt, die auch gerade für die Neuen wichtig sind, sollte man die auch irgendwie einbeziehen.
So ein Start ist wirklich schade. Ich möchte optimistisch bleiben und auf eine gute zeit hoffen.

;-)



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Liebe neue5,

bleib ruhig optimistisch: meine Kinder an der Jenaplan Schule Würzburg anzumelden war sicher eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Das gilt unverändert bis heute und glaub mir: mit dieser Meinung stehe auch ich nicht allein...
In diesem Sinne auf jeden Fall erstmal ein herzliches Willkommen in unserer Schulgemeinschaft!!!!!!

Für alle:
Am 16.07. ist Sommerfest an der Jenaplan Schule. Auch am 28.05. bietet sich im Rahmen des diesjährigen Mozartfestes eine Gelegenheit, die Schule, ihre Schüler und Lehrer hautnah persönlich kennen zu lernen.

Dies hat den ungemeinen Vorteil, dass man bei beiden Gelegenheiten die Kinder selbst erleben und zu Ihrer Meinung befragen kann und Kinder einem nunmal (bis zu einem gewissen Alter ;-)... ) absolut unverfälscht und unverblümt die Wahrheit um die Ohren klatschen. Dies ist sicher viel aufschlussreicher und authentischer als so mancher Schlagabtausch hier...

Grüßle und bis bald!!!
Olivia06


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Für das Schreiben v. 2.5.11 an die Eltern der Jenaplan-Schule bedanke ich mich bei dem Verfasser.Hat er doch die grundlegenden Probleme erkannt und beim Namen genannt.Hauptproblem ist der Träger.Bezeichnend der Umgang mit dem Elternbeirat-keine Diskussion wird erwünscht.
Es muß doch irgendwie möglich sein,den Träger zu überzegen,dass die Schule anders geführt werden muß.Die Schule geht sonst zu grunde.
Ich habe mein Kind an diese reformpädagogische Schule angemeldet mit der Erwartung,dass auch die äußeren Rahmenbedingungen stimmen.Auch ich werde mitlerweile von Bekannten angesprochen was dort eigentlich los ist.Erschrocken war ich bei einer Frage dahingehend,ob die Schule von einer Sekte getragen würde.
Wir dürfen uns in keiner Art und Weise weder vom Träger noch von einer Gruppevon Eltern mundtot machen lassen.Den Kopf in den Sand stecken und Probleme zu deckeln(was viel zu lange gemacht worden ist) mit der begründung,das könnte ja an die Öffentlichkeit gehen hieße nichts sehen,hören und nichts sagen wollen.
Wie kann man sein Kind an einer Schule belassen,die mit solch einem unmöglichen Verhalten geführt wird?
Wie in diesem Diskussionsforum von einer Mutter "empfohlen" wurde: "Dann nimm doch dein Kind von der Schule" - zeigt die Intolleranz gegenüber Andersdenkenden.Welches Gedankengut weht denn mitlerweile durch diese Schule?Die Schule so zu belassen wie sie sich z.Zt. darstellt kann nicht mehr verantwortet werden.
Daher mein Vorschlag:Der Träger soll sichauf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren und die pädagogische Führung der Schulleitung überlassen.Das beinhaltet auch nicht ständig in der Schulleitung zu sitzen und in sämtliche Abläufe nach eigenem Ermessen einzugreifen.

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Ich als Vorstandsmitglied des Fördervereins der Jenaplan-Schule e.V. kann mich eigentlich nicht über mangelnde Mitwirkungsmöglichkeiten beklagen! Ich habe zusammen mit anderen aktiven Eltern allein in diesem Schuljahr in Kooperation mit Träger, Schulleitung und Pädagogen
- die Begrüßungsmappe für neue Eltern überarbeitet
- das Willkommenfest am 1. Schultag gestaltet
- die Kulturmanege/ Circus Luna veranstaltet
- die Krippe bei der Beantragung besonderer Funktionsmöbel unterstützt, die dann von Herrn Bernegau angeschafft wurden
- eine erste Präsentation der Schule durch Schulleitung, Eltern und Pädagogen für Kindergärten erarbeitet und gehalten
- die Schule bei den Projekttagen mit Thomas Hengelbrock im Rahmen des Mozartfestes/ Mozarttages unterstützt
- die "üblichen" Schulfeste aktiv gestaltet

Heute haben wir als erstes Projekt im Rahmen einer Initiative zur Verschönerung des Pausenhofes/ der Freizeitmöglichkeiten der Kinder mit den Kindern unserer Stammgruppe ein Tipi gebaut, zu sehen bei der Berichterstattung durch TV Touring unter http://www.tvtouring.de/default.aspx?ID=1565&showNews=977058&showSearch=1699#video

Die Idee hierzu entstand nach dem Kindergeburtstag meiner Tochter (Zweitklässlerin), sie selbst war bei Herrn Bernegau, um die Genehmigung für dieses Projekt einzuholen. Allen mitwirkenden Eltern und Kindern sei an dieser Stelle herzlichst gedankt! Das Tipi ist großartig geworden.

Weitere Projekte sind in Arbeit - wir freuen uns auf jeden, der uns dabei unterstützt!
Für Fragen (nach den Pfingstferien, wir sind in Urlaub ;-) ...): 09333/ 903074
Claudia Jahn

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Das soll man nun ja wirklich nicht glauben.Liebe Eltern der JPS, Ihr kennt doch auch die Frau Jahn.Wo hat sie denn geholfen als die großen und entscheidenden Probleme aufgetreten sind ? Unterstützung bei der Kulturmanege ? Wo denn da bitte schön ? Plötzlich zaubert Herr Bernegau seine Abnicker aus dem Hut, und siehe da, wie sie gelaufen kommen.
Ich für meinen Teil werde mich aus diesem Forum (natürlich mit dem Beifall der Abnicker und Kuscher) zurückziehen.Es bekommt jeder die Schule ,die er verdient.Viel Spaß und vor allem Glück !
Für mich steht Folgendes fest:
Es sind die Eltern gegangen,die den Mut und die Zivilcourage hatten,gegen das undemokratische und skandalöse System an dieser Schule zu opponieren.
Es sind die Eltern gegangen,die nicht bereit waren ihre Kinder in einem solchen Umfeld zu belassen.
Es sind die Eltern gegangen, die erkannten, dass die Jenaplan Schule in Wirklichkeit eine Bernegau Schule ist.Eine Ein-Mann Schule mit allen absolutistischen Entscheidungsgewalten.
Es sind die Eltern gegangen,die so gerne dageblieben wären,wenn der Träger seine Macht abgegeben hätte oder zumindestens andere an den Entscheidungsprozessen hätte teilnehemen lassen.
Es sind die Eltern rausgeschmissen worden,die sich für eine Schulentwicklung mit viel Einsatz und Herzblut eingesetzt hatten.

Ich könnte diesen Katalog fortetzen,aber ich erspare mir das.Wer zurückbleibt,muß das mit sich selber ausmachen.Ich glaube nicht mehr an diese Schule mit Herrn Bernegau,Herrn Dr Poimann , Frau Jahn usw .
und wende mich lieber einer neuen ,aber besseren Zukunft ,zu.#winke#winke

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Hallo,

bitte schreiben Sie doch hier nur Sachen die Sie selbst gesehen oder erlebt haben und nicht irgend etwas gehörtes oder erfundenes.
Da nun bekannt ist das es sich um Frau Jahn handelt kann ich in diesem Punkt bezeugen das Sie im Vorfeld, wärend der Aufführungen, beim Abbau und der Nachbearbeitung fast ganztägig da war. Dazu gibt es nicht nur jede Menge Zeugen sondern auch sehr viele Fotos, wo Sie als Helferin zu sehen ist. Oder warum gibt Ihr denn z.B. jeder vor dem Zelt seine Eintrittskarte, an den Verkaufstischen Geld und da Sie sehr großen Hunger hat war Ihr Auto auch täglich Früh mit 10 Kisten Backwaren voll u.s.w.? Es haben vorn und hinten Eltern gefehlt die mit anpacken. Sie, davon bin ich überzeugt, waren nicht mal einen Bruchteil davon als Helfer dort.

Also denkt alle mal drüber nach.


Ich möchte mich für diese Leistung von den vielen Helfern und nicht nur von Frau Jahr noch mal bedanken.

Wenn ich mit selbst erlebten zur Warheitsfindung beitragen kann melde ich mich wieder seit euch sicher.

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An der JPS herrscht durch den Eigentümer Herrn B. kein einfaches Arbeitsklima. Aktuell sollen die Lehrer (sowieso schon schlecht bezahlt), pro Person ca. € 8500.- für ein Jenaplandiplom aufbringen. Um dies zu bewerkstelligen, sollen Urlaubs- und Weihnachtsgeld gestrichen werden. Der Millionär Herr B. zeigt hier wieder einmal sein Menschenbild. Mal sehen, ob es diesmal zu Streiks kommt.