Mit Hauptschulempfehlung an Realschule-Chance?

Hallo!

Mein Sohn hat leider nur eine Hauptschulempfehlung bekommen... Und leider haben wir auch an der Gesamtschule Pech gehabt und keinen Platz bekommen.

Die Hauptschule hier bei uns ist eine typische Problemschule - die Polizei ist jede Woche da. Messerstechereien, etc... Ich möchte natürlich nicht, dass mein Sohn dahin gehen muss...

Nun ist meine Frage: wie stehen die Chancen ihn auf einer Realschule anzumelden?

Vielen Dank!
Neddie

1

Tja- das typische Dilemma vieler Eltern heutzutage. Deshalb sind die Hauptschulen ja auch alle leer. Aber die Gemeinschaftsschule würde diese Probleme natürlich gar nicht kennen.#rofl

Du musst deinen Sohn anschauen und dir die Frage beantworten. Und was will ER? Findest du die Empfehlung gerechtfertigt? Wieviel Hilfestellung könntest du leisten?

Wie groß ist der Andrang auf die Realschule bei euch?
Einen Versuch ist es jedenfalls wert!

2

Ich finde auch, dass nur du, vielleicht noch mit einem Gespräch mit der Klassenlehrerin im Hintergrund, diese Entscheidung treffen kannst.

Natürlich stimmen die Empfehlungen nicht immer mit dem tatsächlichen Potenzial der Kinder überein...

Mein Mann und ich sind auch ein Beispiel dafür-

Ich hatte mich entschlossen, nach meiner Erzieherausbildung mit Fachabitur (2,5 Notendurchschnitt), mein Abitur zu machen und studieren zu gehen.
Mein damaliger Klassenlehrer hat mir "dringend" davon abgeraten. Ich würde das auf KEINEN FALL schaffen.

Ich habe damals mein Abitur mit 1,5 gemacht und auch mein Hochschulstudium erfolgreich abgeschlossen.

Bei meinem Mann war es ähnlich- Realschulempfehlung, bestes Abitur des Jahrganges, Stipendium, jahrgangsbester Student- er hat von der Universität aus direkt eine super Stelle als Ingenieur vermittelt bekommen.

Ich find es immer noch total krass, dass es Lehrer gibt, die sich so wenig für die Zukunft "ihrer" Kinder interessieren und so sehr demotivieren.
Manchmal sind die Empfehlungen natürlich auch gerechtfertigt aber
wenn dein Sohn und du glaubt, ihr könnt es schaffen und bereit seid auch Arbeit zu investieren, würde ich es versuchen!



Ich wünsche euch, dass ihr die richtige Entscheidung trefft.

LG

4

Hallo,

mit deiner Einschätzung gebe ich dir Recht.

Allerdings möchte ich noch ne Lanze für meine Kollegen brechen. Die Empfehlung wird nach dem Notendurchschnitt gegeben, zumindest bei unseren Zeugnisprogrammen kannst du mit einem bestimmten Notendurchschnitt gar keine andere Empfehlung als beispielsweise Hauptschule anklicken, selbst wenn du denkst, dass das Kind es trotz "unpassender" Noten schaffen könnte.

das geht dann erst, wenn zum beispiel bei einer konferenz darüber gesprochen wird, ob ein schüler mit 3,0 statt 2,66 trotzdem in den m-zweig wechseln kann. da haben wir dann die möglichkeit, losgelöst von den noten zu entscheiden. aber bei den übertrittszeugnissen gilt: notendurchschnitt = empfehlung.

das hat nichts damit zu tun, dass wir uns nicht für die zukunft unserer schüler interessieren.

lg,
delfinchen

5

Hallo, mit "dass es Lehrer gibt" habe ich ja nicht alle angesprochen.

Ich bin selbst Lehrerin;-) (Naja `ne Halbe- im Ref.)und nehme mich aus dieser Beschreibung natürlich auch raus :-)

Bei uns entscheidet "gott sei Dank" kein Zeugnisprogramm, sondern die Einschätzung von Lehrern und Eltern.

Schließlich gibt es viele Situationen, welche beeinflussen, dass ein Schüler schlechte Noten hat. Dies hat ja nicht immer mit dem Potenzial zu tun (Kummer, Stress etc.). Das zu berücksichtigen kann kein Programm leisten, Menschen zu bewerten...


LG

weitere Kommentare laden
3

Hallo Neddie,

ich denke, das kommt wohl auch auf das Bundesland an, seid ihr aus Nordrhein Westfalen? Dann ist es so:
"Wollen Eltern ihr Kind an einer Schulform anmelden, für die es nach der Empfehlung der Grundschule nicht und auch nicht mit Einschränkungen geeignet ist, entscheidet ein dreitägiger Prognoseunterricht, ob es zum Besuch der gewählten Schulform zugelassen wird. Vorher bietet die gewünschte weiterführende Schule den Eltern eine Beratung an. Das Schulamt informiert die Eltern mit der Einladung des Kindes zum Prognoseunterricht über dessen Ablauf ..." http://www.schulministerium.nrw.de/BP/Schulrecht/APOen/AO_GS.pdf §8 Absatz 6 da geht es aber noch weiter.

Ich würde mich da schnellsten dahinter machen und am Montag beim Schulamt und bei den in Frage kommenden Realschulen anrufen. Eventuell gibt es ja auch eine Warteliste für die Gesamtschule? Oder wie wäre es mit einer privaten Gesamtschule (konvessionell, Montessori, Waldorf)? Vielleicht gibt es da auch die eine oder andere?

Alles Gute

8

Hallo #winke!

Muss dir da kurz widersprechen - das Gesetz hat sich geändert.
Die Empfehlungen der Grundchullehrer sind nicht mehr bindend, du kannst also auch ohne Prognoseunterricht anmelden, wo du möchtest (ob du genommen wirst, ist natürlich eine andere Frage).
Auch die Kopfnoten gibt es nicht mehr.

LG

9

#huepfstimmt

weitere Kommentare laden
10

Hallo Neddie,

ja, ich kann gut nachvollziehen, dass Du Deinen Sohn nicht auf die Hauptschule geben möchtest - der Ausbau der Plätze an Gesamtschulen kommt für euch leider zu spät.

Frag bei in Frage kommenden Realschulen einfach nach, ob da noch Platz ist - wenn ich es richtig verstanden habe, ist die Empfehlung der Grundschule ja nicht mehr bindend. Ich drück Euch die Daumen dass es doch noch an einer Realschule klappt!

Herzliche Grüße (von der anderen Rheinseite)

Anja

11

HAllo Neddie,

ein Neffe ist mit einer Hauptschulempfehlung ans Gymnasium gegangen (die Eltern haben das durchgesetzt).

Gut, er ist einmal kleben geblieben (6, Klasse), ist aber inzwischen in der 9. Klasse und es klappt alles ganz gut.

Wenn eine Realschule ihn aufnehmen will, würde ich es versuchen. Ansonsten sich eine weiter entfernte Hauptschule suchen, die auch Gastschüler aufnimmt, bzw. das Kind mit Zweitwohnsitz bei Verwandten/Bekannten anmelden und direkt bei der Hauptschule im dortigen Sprengel anmelden, so diese besser sind.


Liebe Grüße

Sarah

13

Welchen Notenschnitt hat er denn? Vor allem in den Hauptfächern?