Ein Jahr früher einschulen lassen

Hallo ihr Lieben,

ich habe folgende Situation:

Ich war heute mit meiner Tochter zur U9. Sie ist jetzt 5 Jahre und 3 Monate. Sie hat alles super hin bekommen und ich hab schon schon gefreut. Am Ende der Untersuchung meinte die Kinderärztin auf einmal, das sie schon schulreif wäre. Ich glaub ich hab geschaut wie ein Auto. Ich muß es zugeben, ich bin mächtig stolz. Ich sagte dann zur Ärztin, das sie aber eigentlich erst nächstes Jahr dran wäre zur Einschulung. Habe dann als Antwort bekommen, das müsste ich wissen, aber sie könnte ebend auch schon dieses Jahr gehen. Sie will ja schon seit einen Jahr in die Schule, wobei ich schon denke, das sie die Tragweite nicht erkennt, obwohl sie ja einiges von ihrem großen Bruder mitbekommt.

Jetzt überlege ich doch schon irgendwo, weil sich auch noch 2 folgende Problem darstellen. Und zwar kommen dieses Jahr so viele Kinder aus unserem Kindergarten in die Schule, wir sind ein Dorfkindergarten mit nur einer Gruppe, das unsere Kindergarten im Sommer geschlossen wird, weil keine neuen Kinder kommen. Ich müßte dann meine beiden Mädels in einen anderen bringen, falls ich einen Platz bekomme. Das 2. Problem ist, das sie in ihrem Jahrgang hier aus dem Dorf das einzige Mädchen ist. Sie käme nächstes Jahr mit 6 Jungs in die Schule und würde somit kein weiteres Mädchen kennen und sozusagen erstmal "alleine" da stehen.

Jetzt hab ich den Entschluß gefasst, mich einmal rum zu hören und zu lesen und mir mehrer Meinungen dazu anzuhören. Ich will sie nicht aus Stolz schon Einschulen, sondern wegen der U9 und die Probleme mit dem Kindergarten. Allerdings hab ich noch überhaupt keine Ahnung, wie es sich verhaelt und ob es so gut waere. Hab mich damit nie beschäftigt, weil ich nie gedacht hätte, das für mich mal interessant würde.

Kann mir jemand Tips geben oder hab jemand schon das gleiche "durch" und kann mir seine Erfahrungen berichten.

Danke und LG Nadine

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Wende dich doch mal an die zuständige " Schulpsychologische Beratungsstelle " in der nächsten Stadt. Dort können Profis dir helfen und dein Kind auch ganz gut einschätzen.

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Danke für den Tip, werd mich nächste Woche gleich mal erkundigen. Super, danke dir.

LG Nadine

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Ich weiß ja nicht, wann bei Euch Einschulung ist, aber mal angenommen Ihr wohnt im Sueden: bis September ist sie ja dann auch schon fast sechs.
Wenn sie selbst will, Ihr ihr das zutraut und wg. Kindergarten und Freunden einiges dafür spricht: ich wuerde sie anmelden. Und falls Ihr im Sommer dann doch anderer Meinung sein solltet, koennt Ihr sie immer noch abmelden.
lg, doremi

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Bei uns ist Einschulung im August und sie würde im November 6 werden.

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Eigentlich sind das immer dieselben Diskussionen hier bei urbia - frühe Einschulung ja oder nein? Viele, deren Beiträge ich verfolge (ich auch) verneinen. Auch, wenn ich mich gebetsmühlenartig wiederhole: zu einem Schulkind gehört weit mehr als die geistige oder auch die soziale Schulreife. Natürlich ist es toll, daß die U9 so gut lief und Du darfst mit Recht stolz auf Deine Kleine sein. Andererseits würde ich die Worte der Ärztin nicht ZU hoch hängen. Viele Kinder die ich kenne (vor allem Mädchen) sind mit 5 Jahren schon flott dabei, beginnen bereits ein wenig zu lesen oder zu rechnen und MÖCHTEN gerne zur Schule gehen.....aber weiß Deine Kleine, was da wirklich auf sie zukommt? Kann sie sich wirklich 5 Tage die Woche jeden Vormittag über mehrere Stunden konzentrieren, still sitzen, lernen, am Nachmittag Hausaufgaben erledigen...? Wird sie mit dem manchmal rauen Schulhofklima zurecht kommen? Aus eigener Erfahrung (und mein Sohn geht NICHT in eine sogenannte Brennpunktschule) ist der Sprung vom Kiga in die Schule rein von den kommunikativen und sozialen (und vor allem auch emotionalen!) Anforderungen her riesig. Auf dem Schulhof mit zig Kinder kümmert sich niemand groß darum, wenn mal jemand angerempelt oder angeschimpft wird, damit müssen die Kinder in der Regel selbst klar kommen. Gerade jüngere Kinder haben es da oft schwer. Und selbst wenn die 1. Klasse noch gut läuft - Probleme kommen dann in der Regel später, in der 3. oder 4. Klasse. Deine Tochter (die im Dezember geboren ist?) wird IMMER zu den jüngsten gehören. Das solltest Du bedenken. Sicherlich kennst Du Dein Kind am besten und es macht auf jeden Fall Sinn, sich umzuhören. Frag vor allem auch die Erzieherinnen im Kindergarten. Die erleben Deine Tochter jeden Tag in der Gruppe, nicht isoliert und alleine an einem einzigen U9 - Nachmittag!

Gruß, b.

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ich ergänze:

Mein Sohn wäre mit 4 schon für schulreif erklärt worden. Seine reguläre Einschulung einen Tag vor dem 6. Geburtstag war trotzdem eine Katastrophe. Och keine Brennpunktschule

Gruß Marion

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Also Einschulung wäre im August und sie würde Ende November 6 werden.

Genau das, was du geschrieben hast, sind auch die Dinge, über die ich mir Gedanken mache, deshalb sage ich ja auch, ich will sie nicht aus puren Stolz einschulen lassen. Es gibt halt noch andere Faktoren.

Aber es gibt auch vieles, was dagegen spricht und es ist keine leichte Entscheidung. Hab auch keine Ahnung von sowas, bisher dachte ich ja nicht, das dies überhaupt mal für uns in Frage kommt,weil bei unserem Sohn war es eher so, das wir ihn zurück stellen lassen wollten und ich heute mehr denn je der Meinung bin, ich hätte es machen sollen und da haben alle abgeraten von.

Naja, ist ja noch etwas Zeit und ich werd mich genau Informieren und auch mal mit meiner Schwägerin reden, die ist Grundschullehrerin und hat so ein ähnliches Problem mit iher Tochter, nur das die dieses Jahr regulär in die Schule kommt, aber überlegt wird, sie gleich in die 2. Klasse zu tun, weil sie wohl auf dem Stand eines 2.Klässlers wäre.

Schwere Entscheidung, bisher war ich ja viel mehr der Meinung, sie soll lieber noch ein Jahr im Kiga bleiben und das Kindsein genießen.

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Hallo,
unsere Jüngste ist mit 5 Jahren und 1 Monat in eine amerikanische Grundschule eingeschult wurden, ohne ein Wort Englisch zu können.Hier geht der Unterricht von 8-3 und es gibt nur eine Pause (Mittag).Sie hat das super geschafft und kann jetzt lesen und rechnen, ...
Die Kids sind stärker als man glauben mag.Wenn dein Kind auch sozial mit den "Großen" mithalten kann, sich auf die Schule freut, ihre Freunde dieses Jahr gehen ... warum nicht.Ich würde es machen!

LG waldwuffel

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Hallo,

also ich kann dir davon nur abraten. Wir haben unsere Tochter auch mit 5 Jahren einschulen lassen, weil man uns von allen Seiten (Kita, Kinderarzt und alle die sie so kennen) gesagt bekommen haben, sie ist so weit und es bei uns auch gerade gut gepasst hat, weil wir in ein anderes Bundesland gezogen sind.

Tja was soll ich sagen, sie kommt zwar mit und ist auch nicht die schlechteste, aber es ist schon sehr mühsam. Da ich Elternsprecher in der Klasse bin und somit auch bei Klassen und Notenkonferenzen dabei bin, weiss ich so etwa den Leistungsstand ihrer Klassenkameraden und sehe immer wieder, dass die Kinder die ein Jahr älter sind, bedeutent besser sind und es auch viel leichter haben.

Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass ich es bereue, meiner Tochter nicht noch dieses eine Jahr gegeben zu haben. So ein Jahr macht eben doch noch viel aus, auch wenn alle schon der Meinung sind sie schaffen es. Heisst halt auch nur schaffen und keiner redet von erfolgreich.

Es tut mir schon sehr weh, wenn meine Tochter über sich selbst sagt sie ist dumm, nur weil sie in der Schule nicht so schnell ist wie Ihre beste Freundin die ein Jahr weiter ist.

Und das sie im nächsten Jahr nur mit den Jungs eingeschult wird find ich nicht schlimm. In der Schule wechselt sich der Freundeskreis sowieso noch mal. Es heisst nicht, dass nur weil sie im Kindergarten mit einen Mädchen befreundet war, dass auch in der Schule ist.

Wünsch euch alles gute
Gruss Steffken



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Danke für deinen Erfahrungsbericht. Er ist sehr hilfreich und wird meine Entscheidung sicherlich beeinflussen.

Viel Glück für eine Tochter.

LG Nadine

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Hallo
lass es von einer Fachperson beurteilen !
Ich würde es trotzdem nicht machen. Lass ihr die Zeit zum Wachsen, zur Entwicklung. Schule ist zwar wichtig, macht aber eben noch nicht die ganze Welt aus.
Es gibt nicht nur Rechnen, Schreiben und Lesen im Leben. Dazu gehört noch viiiel mehr - wie zum Beispiel praktische Fähigkeiten entwickeln, Spielen, Experimentieren, Träumen. Was gibt's denn am Ende als Belohnung ? "XY hat das Abi 1 Jahr früher bestanden" ? Ist denn das die ganze Belohnung nach den Jahren der Anstrengung und des Verzichts ? Leben sollte auch zum Leben da sein.
LG Erika :-D

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Leben sollte auch zum Leben da sein.

Das vergessen wir wohl zu oft... Schöner Satz!
#herzlich #fest Ines

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Hallo Nadine,

wir haben unseren Sohn (Januar-Kind) im September vorzeitig eingeschult. Diese Entscheidung ist auch nicht leichtfertig gefallen, wir haben lange überlegt. Er hat aber alles mit den Vorschulkindern mitgemacht (Vorschule, Schultest, Gesundheitsamt, zusätzlich schulpsychologisches Gutachten und eine Woche Schule zum Testen). Die Schule war nicht begeistert (weil sie eigentlich grundsätzlich nicht vorzeitig einschulen). Heute hat er sein erstes Zeugnis bekommen. Er hat durchweg sehr gute Beurteilungen - und das nicht nur in den Unterrichtsfächern, sondern auch beim Sozial- und Arbeitsverhalten. Ich stehe auch immer in Kontakt mir der Lehrerin und die ist auch sehr zufrieden mit ihm. Natürlich bin ich mir bewußt, dass auch noch Probleme in späteren Schuljahren auftreten können. Trotzdem war es aus unserer Sicht bisher eine gute Entscheidung. Diese kann dir aber keiner abnehmen (v.a. weil das immer vom Kind abhängig ist und ein Außenstehender das nicht beurteilen kann, schon gar nicht mit irgendwelchen pauschalen Meinungen). Ich wünsche euch, dass ihr den richtigen Weg findet.

LG bluehorse

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ich empfehle dir auch den schulpsychologischen dienst, die können das neutral testen...

und entgegen den meinungen vieler hier, sehe ich, dass die, die SPÄT oder SPÄTER eingeschult werden, viel mehr probleme haben, sich an das stillsitzen, die wenigen pausen etc. zu gewöhnen. die jüngeren haben das schnell drin. und ebenso ist das lernen noch sehr spielerisch für die jüngeren und meist kein problem. für die älteren schon...

kann nur aus unserem umfeld sprechen, aber so sieht es nunmal aus.

eine bekannte ist auch gerade mal fünf geworden und ich habe, als sie damals drei war, schon gesagt, sie wird sicherlich früher eingeschult. und nun ist es soweit.

meine tochter ist auch als kannkind etwas früher eingeschult worden. es waren aber viele dagegen. inzwischen ist sie 9 und alles läuft super.

meld sie einfach schnell an und schau, wie die untersuchungen laufen...

ps: zurückstufen wäre ja heutzutage auch kein drama mehr.

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Die Ärztin kann ja nur einen Teil der Schulreife beurteilen, andere Faktoren fallen weg. - Was sagen die Erzieherinnen? Bei uns war es so, das ich schon lange vom Kindergarten zu hören bekam, der muß aber eher in die Schule, ohne Nachfragen.

Dann nimm Kontakt zur Schule auf, ob das überhaupt noch möglich ist für das kommende Schuljahr. Mein Sohn mußte dann im Mai 2 Tage für drei Stunden in die Schule, dort wurde er beobachtet und beurteilt, dann ein Gespräch, dann erst war klar, er kann eher kommen.

Was sagt deine Tochter dazu? - Mein Sohn ist mit drei Jungs seiner Kitagruppe in eine Klasse gekommen, das war völlig unwichtig für ihn, er hat sich in der Klasse sofort anders orientiert.

Meine größte Sorge war nicht das schulische, sonderns das soziale. Mein Sohn ist recht zurückhaltend, er nimmt auch mal Tritte und Schäge hin, ohne sich zu wehren. Das ist mein Problem, noch immer. Ich bin aber im Kontakt mit der Lehrerin, die mich unterstützt und mir auch schon sagte: Es ist richtig, das ihr Sohn jetzt schon zur Schule geht." - Das hat mich beruhigt.