Umfrage: Zugeständnisse in der Partnerschaft

Moin Ihr Lieben,

wollte mich mal umhören, welche Zugeständnisse Ihr in der Partnerschaft macht und was Ihr normal findet...

Ich meine jetzt nicht Urlaub am Meer oder in den Bergen, sondern weitreichende Zugeständnisse.

Also z.B. wenn einer der Partner viel mehr Geld ausgibt und man selbst dadurch zurücksteckt. Oder dem Partner zuliebe in die Großstadt ziehen obwohl man lieber auf dem Dorf wohnt. Nur 1 Kind kriegen, obwohl man selbst lieber 2 hätte.
All sowas.

Wie steht Ihr dazu, wozu seid Ihr bereit und ist die Sache dann nachdem Ihr das Zugeständnis gemacht habt, abgehakt oder knabbert Ihr dran??

Bei uns ist das Thema Zugeständnisse immer mal wieder auf dem Tisch, daher frage ich.

#danke fürs Antworten

LG, Nele

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Uff.. schwieriges Thema irgendwie....

Die einfachen Zugeständnisse wie wo machen wir Urlaub oder was essen wir heute, die meinst Du nicht. Da einigt man sich.

Die großen, wo wohnen, wieviele Kinder, heiraten nicht heiraten.... finde ich schwierig, denn das geht in Richtung verbiegen. Wenn einer a möchte und der andere b, und man sich nicht auf c einigt sondern einer komplett zurücksteckt.. ich denke das holt einen ein, irgendwann. Macht unzufrieden.. und in dem Maße, wie es den einen unzufrieden macht, macht es den anderen oft nicht zufrieden.

Ich würde immer versuchen mich auf eine dritte Lösung zu einigen, die beiden den gerinsten Stress macht. Gut, bei Kindern geht das schlecht..... bei Großstadt oder Dorf könnte man ein Mittelding wählen, wo beide zufrieden sind.... stadtnähe aber ruhig wohnen. bei Finanzen andere Aufteilung wählen und nach allen gemeinsamen Abzügen, die man so hat zu einem "TAschengeldkonto" für jeden kommen, das jeder frei zur Verfügung hat.

so in der Art.

Lichtchen

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wir machen nur zugeständnisse mit denen wir jeweil gut leben können ohne regelmäßig darüber zu grübeln oder uns zu grämen oder so. in der regel versuchen wir beide zufrieden aus solcherlei "verhandlungen" herauszugehen, also jeder bemüht sich auch ein stückweit um und für den anderen.

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Hast Du ein Beispiel?

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unsere jobs:

wir sind beide auf dem aufsteigenden ast. darüber hinaus beleibt aber alles was die kinde rangeht und auch der großteil des haushaltes an mir hängen. das wurde zur belastung weil ich immer jonglieren musste zwischen kita-öffnungszeiten, elternabenden, arbeitszeiten, keine seminare oder tagungen besuchen konnte etc. er meinte immer, er kann mich da nicht entlasten da würde er die kündigung bekommen.

gut, ich wollte ihm seine chance nicht verderben und habe gesagt ich gebe ihm noch etwas zeit sich quasi einzuarbeiten und zu behaupten und dann muss er sehen, wie er das regeln kann, dass er mich da in meinem weg auch unterstützen kann, denn ich bin nicht bereit beruflich dermaßen zurückzustecken wenn er es überhaupt nicht tut.

ich denke die zeit die ich ihm gab, die hat er auch gebraucht. jetzt versucht er sein möglichstes um mich zu unterstützen, denn er weiß, dass er nicht dinge für sich beanspruchen kann die er mir nicht zugesteht (beruflicher aufstieg in diesem falle), jetzt macht jeder von uns quasi die hälfte der zugeständnisse und wir trafen uns in der mitte...so dass beide zusammenarbeiten um dass auch jeder für sich seine ziele erreichen kann ohne dass der andere üertrieben benachteiligt ist.

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Hallo,

ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin nicht mehr bereit, große Zugeständnisse in einer Partnerschaft zu machen.

In meiner Ehe habe ich das getan. Habe Zugeständnisse gemacht, unter denen ich jahrelang mehr oder weniger gelitten habe. Es ging um den finanziellen Aspekt, den Du auch aufgeführt hast. Auf einen Partner, der ständig zu viel Geld ausgibt, würde ich mich nicht mehr einlassen oder eben - wenn die Liebe sehr groß ist - die Konsequenz getrennter Kassen daraus ziehen.

Was die anderen Dinge angeht: Leben in der Stadt oder dem Dorf ... gut, da könnte man einen Kompromiss finden. Z.B. ein Leben am Stadtrand.

Grundsätzlich würde ich aber sagen, wenn die Lebensentwürfe wirklich sehr unterschiedlich sind (Kinderplanung, Wohnort usw.), dann würde ich die Finger von einer solchen Beziehung lassen. Das mag einige Jahre gut gehen, aber irgendwann kommt es bei demjenigen, der zurücksteckt wahrscheinlich doch zur Frustration. Die Partnerschaft leidet mit großer Wahrscheinlichkeit, evtl. kommt es dann sogar zu Trennung, wenn einer feststellt, dass er sich sein Leben doch anders vorgestellt hat.

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Moin,

das sagt sich so leicht.
Fakt ist doch, dass sich Wünsche und Lebenspläne doch auch mit der Zeit ändern können...

Stell Dir vor, Du hast Mann und Haus auf dem Dorf und eines Tages, als die Kinder aus dem Haus sind, entwickelt er den ernsthaften Wunsch nach einer schicken Stadtwohnung. Du willst aber in der Hütte auf dem Dorf bleiben. Was nun?? Lässt Du Dich dann scheiden?

Ich denke, das Thema Zugeständnisse kann einen immer ereilen, oder?

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O.k. Das kann natürlich auch passieren.

Wobei ich jedoch denke, wenn die Wünsche des Paares sich so weit auseinander entwickeln, was ist dann passiert? Gibt es noch mehr Probleme - die dann eher hinterschwellig sind?

Wenn der Partner, der das Landleben liebt, in eine Stadtwohnung umziehen soll, kann er dann auf Dauer glücklich sein? Die Gefahr besteht zumindest, dass die Beziehung an solchen Hürden zerbricht. Für den, der in solch großen Entscheidungen nachgibt, bleibt doch wahrscheinlich immer ein bitterer Beigeschmack. Man muss sich dann schon sehr zusammenreißen, um es dem Partner nicht bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit auf das Brot zu schmieren, was man für ihn aufgegeben hat.

Sicher ist da jeder Mensch anders, aber ich wollte mich nicht so verbiegen.

Und letztendlich: Ja, wahrscheinlich würde ich mich in so einem Fall trennen, wenn kein Kompromiss gefunden wird, mit dem beide Seiten leben können.

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Eigentlich meinst Du wohl schon keine Zugeständnisse mehr, sondern eklatant auseinander driftende Ansichten, bei denen versucht werden soll, einen Mittelweg zu finden?

Bis zu einem gewissen Grad kann man sich biegen, aber bei bestimmten Dingen wäre es in meinen Augen schon ein "brechen".....und das kam bei mir noch nie in Frage, und würde wohl Konsequenzen nach sich ziehen, in der das Wort "gemeinsam" die Zukunft betreffend nicht mehr in Frage kommt.

Ich wollte- und will nicht, dass jemand etwas NUR für mich macht....mir zuliebe tut was solch schwerwiegende Dinge angeht, handhabe es umgekehrt aber genauso.

Irgendwann landen das nämlich unweigerlich auf dem Tisch und werden einem auf´s Butterbrot geschmiert, und darauf verzichte ich dankend.

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Lassen wir mal das schwere Geschütz "Kinder" außen vor.

Aber wäre es für Dich schon ein unüberbrückbares Hindernis, wenn Du zB. der Großstadt leben willst und Deine Frau aufs Dorf ziehen? Oder umgekehrt... ist ja rein hypothetisch.

Also deswegen die Beziehung beenden?

Ich kenne eine, die ist von der Stadt (mittlere Größe, es war Hannover) mit Mann und Kindern auf ein kleines Dorf gezogen, da es sich beruflich so ergab und er dort unbedingt gern arbeiten wollte, Sie hat ein halbes Jahr lang nur geheult, inzwischen gehts ihr gut da. Die beiden haben nun Silberhochzeit, es hat sie nie mehr gestört. Aber das weiß man ja vorher nicht.
Solche Beispiele meine ich.

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Ich dachte es geht aber genau um das schwere Geschütz?


Hier mit passenden Beispielen anzukommen ist schwer.

Grundsätzlich lässt sich über vieles reden, und selbst in dem von Dir genannten Fall Dorf<-->Großstadt....unabhängig der Konstellation, käme es sicher auf Faktoren wie Verdienstmöglichkeiten, soziales Umfeld, Wohnqualität und persönliche Einstellungen und eigene Interessen an.

Somit wäre das kein "Zugeständnis", sondern ein abwägen von Für- und Wider.

Wäre also das neue Umfeld in allen Punkten genau so, wie ich es NIEMALS hätte haben wollen......wäre auch die Partnerschaft nicht das, was es noch herumreissen könnte....dann stimmt es nämlich auch in anderen Dingen nicht wenn sich zwei Menschen für so unterschiedliche Arten zu leben entscheiden würden.


Jetzt zurück zum schweren Geschütz, oder doch lieber bei der Taschenpistole bleiben? :-)

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Hallo,

ich würde sagen, bei uns werden die Zugeständnisse mal vom einen mal vom anderen und im Normalfall ohne große Worte gemacht. Das war von Anfang an so -seit 10 Jahren- und ich empfinde diesen Aspekt der Beziehung als sehr harmonisch. Vielleicht sind wir auch einfach meistens einer Meinung? zumindest was weitreichende Entscheidungen betrifft.

Interessant wäre jetzt zu hören, wie mein Mann das sieht :)

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Bei großen Dingen waren Zugeständnisse eigentlich bisher kaum nötig, da waren wir uns einig.

Kinder wollten wir beide 2- heben wir auch. Heiraten, nun gut, da könnte ich schon sagen, dass er es damals eher mir zuliebe gemacht hat, jetzt ist er denke ich froh, dass wir geheiratet haben. Er hätte das vielleicht erst später gemacht.

In der Stadt wollen wir beide leben, auch da gibt es keine Diskussionen.

Ich hätte schon Zugeständnisse gemacht:
Ich hätte aufs Heiraten verzichtet, wenn er nicht gewollt hätte; auf ein 2. Kind nur, wenn es triftige Gründe dafür gegeben hätte. Aufs Landwäre ich auch ihm zuliebe nie gezogen, da hätten wir einen Kompromiss finden müssen, vielleicht Stadtrand o.ä.
Beim Thema Geld kommt es darauf an, wieviel man hat und wofür man es ausgeben möchte. Unter Umständen würde ich auch da zurückstecken. Aber sicher nicht dauerhaft.

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Hallo,
ich denke mit den Jahren wird man Zugeständnisse machen müssen.Schlecht wenn nur einer den Eindruck hat, er mache welche.
Ich denke dabei an ein Engagement für einen kulturellen Verein, das ich selbst nicht entwickelt hätte.Mir sagen die Leute dort nicht so zu, finde sie größtenteils langweilig und spießig.Ich gehe also mit, in größeren Abständen, bzw. entscheide von mal zu mal.Akzeptiere das diese Kontakte meinem Mann wichtig sind, und versuche meine Langeweile nicht spürbar werden zu lassen.Mittlerweile hatten wir Veranstaltungen und Aktivitäten die mir auch wirklich gefallen haben.
Im Gegenzug hat mein Mann z.B. seine Verwunderung , das ich virtuelle Kontakte auch persönlich treffe, überwunden.Er kommt mittlerweile sehr gerne mit.

L.G.

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Aber ich glaube, das sind doch alles keine wirklich großen Zugeständnisse, wie Kinderplanung, Wohnortwahl, Geld usw.

Wenn die Freizeitgestaltung/-interessen an einigen Punkten auseinanderdriftet, finde ich das nicht schlimm. Entweder man geht ab und an mal zu einer vielleicht ungeliebten Veranstaltung mit, so wie Du es machst, oder aber man bleibt derweil daheim. Es handelt sich nur um Stunden.

Aber was ist mit den Dingen, die das ganze Leben verändern würden?

Ich weiß zum Beispiel ganz genau, dass ich NIEMALS auf ein Dorf ziehen würde (um eines der Beispiele von Nele aufzugreifen).

Mein Mann hat Freunde, die ich ehrlich gesagt, nicht besonders mag. Da gehe ich auch öfter mit, auch wenn es Überwindung kostet. Aber das ist dann eben doch die Gattung "kleine Zugeständnisse".

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Sicher das sind nur kleine Dinge.
In Punkto Kinder oder nicht, niemals heiraten hätte ich z.B. keine Zugeständnisse gemacht.
Ich würde mir auch nicht mit ansehen , wie mein Mann über unsere Verhältnisse lebt.
Allerdings würde ich generell fast überall mit hinziehen ( Schule muss natürlich vorhanden sein )ich bin was Umzüge angeht sehr flexibel, kann in einem Dorf genauso leben wie in der Großstadt.Weigern würde ich mich wenn mein Mann einen Umzug in ein islamisches Land planen würde.

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"weitreichende Zugeständnisse" waeren fuer mich z.B. Kinder oder Heirat...und da wuerde ich zu keinem Zugestaendnis bereit sein. Nur leichte Zugestaendnisse wuerde ich meiner Freizeitgestaltung machen (Sport) ...ansonsten bin ich sehr gelassen.... und solange ich nicht nach Castrop-Rauxel ziehen muss, waere ich auch in der Wohnortwahl recht flexibel (und selber ueberzeugungsfaehig ;-) )

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Hi!

finanziell: dem partner noch geld zum rausschmeissen zustecken: definitiv nein.

kinder: bei der anzahl der kinder würd ich schon zugeständnisse machen. völliger verzicht auf kinder: nein.

wohnort: aufs platte land ziehen: nein. irgendwas dazwischen: würde von einigen umständen abhängen.

lg