Umzug wg. neuem Job-wer hat´s gewagt?

Hallo,

ich bin grad wirklich unglücklich und total unsicher. Zu unserer Sachlage:

ich bin im Moment noch in Elternzeit mit der Kleinen, arbeite aktuell auf 400,-€ basis bei meinem AG.

Mein Mann hat seit mehreren Jahren eine Anstellung, in der er aber schon seit Längerem nicht mehr ganz so glücklich ist.
Das Gehalt ist ok, aber größere Sprünge Richtung Eigenheim sind damit nicht drin.
Durch die langen Fahrten zur Arbeit ist er von 8:30 bis 21:30 Uhr außer Haus. Er sieht die Kinder also morgens eine Stunde, an seinem freien Tag und am Sonntag.

Nun hatte er heute ein Vorstellungsgespräch, das sehr gut gelaufen ist; sie würde ihn einstellen.
Er würde netto ca. 800 € mehr verdienen, könnte sich seine Zeit selbst einplanen, hätte einen Firmenwagen, Firmenhandy und ca. 5000,-€ jährliche Provision zusätzlich zum Gehalt.

Der Haken: wir müssten von Hessen nach Thüringen ziehen und ich will hier einfach nicht weg #schmoll
Ich will nicht weg von meinen Eltern, meinen Freunden, meinen Kollegen, will die Kinder nicht aus ihrer gewohnten Umgebung reißen und will einfach aus meiner schönen Heimat nicht weg.

Andererseits will ich ihm nicht in seiner Karriere im Weg stehen, ich möchte nicht irgendwann Schuld sein, dass er vielleicht irgendeine Chance verpasst hat...
Ich möchte wieder mehr Zeit als Familie verbringen und das zusätzliche Geld wäre natürlich auch nicht schlecht...

Klar, hier kann mir wohl niemand die Entscheidung abnehmen, aber wie denkt ihr darüber? Habt ihr vielleicht schonmal den Schritt gewagt und wie geht es euch damit?

#danke für´s Zuhören

Viki

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Hallo...

wir sind vor fast 5Jahren vom Cuxland (Nordsee) nach Niederbayern/bayer. Wald gezogen (800km). Mann ist beim Bund.
Wir waren zu dem Zeitpunkt frisch verheiratet und noch kinderlos.

Wir würden es wieder machen, auch wenn wir nicht wieder in diese Ecke von Deutschland ziehen würden - zumindest nicht freiwillig.

Dann sind wir vor 1,5Jahren von Niederbayern an die Ostsee (S.-H.)gezogen, haben aber eine WE-Ehe, da ich in der Gegend wo mein Mann stationiert ist (Meck-Pomm./Ostsee) keine Arbeit gefunden habe. Ausserdem sind meine Mama und meine Schwester vor 3Jahren hierher gezogen.

Mein Mann ist noch (derzeitiger Stand) noch fast 9Jahre beim Bund und wenn alles glatt läuft wird er auch nicht mehr versetzt (ausser er bekommt den "Berufssoldaten durch", dann kann es sein dass er versetzt wird).
So lange wollen wir natürlich keine WE-Ehe führen, d.h. dass wir in einigen Jahren wenn mein Mann alle Lehrgänge beendet hat zu ihm ziehen werden (rund 220km) oder er sich in unsere Richtung versetzen lässt.

Wir haben es nicht bereut dass wir aus unserer Heimat (die nicht grade mit gut bezahlten Arbeitsplätzen um sich wirft) weg sind.
ich möchte meinem Mann beruflich keine Steine in den Weg legen, deshalb steh ich bei allem hinter ihm und gehe mit - sofern ich dort auch beruflich Fuß fassen kann.
ich möchte nicht irgendwann da sitzen und mit selber vorwerfen ihm die (BW-)Karriere versaut zu haben. Ebenso weiß ich dass mein Mann auch voll und ganz hinter mir steht wenn es um meinem Beruf geht bzw überall mit mir hin gehen würde.

Ich würde an eurer Stelle den Schritt wagen und umziehen.

Wie weit wäre die Entfernung?

LG
Steffi

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Danke für die liebe und ausführliche Antwort!

Es wären knapp 250 km, also nicht ganz so viel wie bei euch...

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Ich habe den Schritt gewagt und es sage und schreibe 3 Jahre ausgehalten.
Wir waren von Freunde und Familie 460km entfernt.Haben fast jedes verlängertes WE, sowie Urlaub in der Heimat gemacht und der Abschied war jedes mal schwer.
Ich würde es nie wieder tun, denn kein Geld der Welt kann Heimweh und Sehnsucht weg machen.
Haben uns dann entschlossen, wieder zurück zugehen und waren dann in der glücklichen Lage, das mein Arbeitgeber expandiert hat.
Unser Kind hat wieder Familie & Co. und das ist glaub ich am wichtigsten.
Wenn du jetzt schon über die Entscheidung grübelst, dann ist das schon ein schlechtes Zeichen.
gruß

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wie wäre es wenn dein Mann mal mit seinem AG spricht und ihm von dem Angebot erzählt was er bekommen hat.
Mancher AG will den Mitarbeiter ja wirklich behalten, wenn dieser gute Arbeit macht und zahlt dann vielleicht auch mehr.
Man muss nur wissen wie man das richtig anstellt, ohne dass es blöd aussieht.

gruß

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Hi, hast Post!

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irgendwas, das andere am Thema interessierte nicht interessieren könnte???

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Hallo,

Wir sind schon mehrfach wegen dem Job umgezogen.
Als wir noch jung verliebt und kinderlos waren, bin ich nach meiner Ausbildung direkt zu ihm nach Bayern gezogen. Er ist schon nach dem Abi weg aus Potsdam.
In Bayern war es toll, toller Job, gutes Geld und die Gegend... ein Traum.
Und viel Sehnsucht nach Hause, wir verbrachten jedes nur mögliche Wochenende zu Hause bei Freunden und Familie.

Nach 3,5 Jahren wurde mein (dann schon) Mann versetzt und wir sind umgezogen, nach Rheinland Pfalz.
Das war schwer... keine Großstadt in der Nähe... sehr ländliche Gegend, kein passabler Job für mich.
Also haben wir unsere Familie gegründet und sind dort nie wirklich "angekommen", hatten zwar viele Bekannte, aber wir wussten immer: "hier nicht".

Letzten Sommer sind wir nun wieder umgezogen (Nähe von FFM), mein Mann hat den absoluen wahnsinns Job, wirklich DEN Job :-)
Die Kinder haben sich hier schnell eingelebt, mein Mann ist glücklich und zufrieden, wir sind finanziell "frei" und sind in der Gegend super glücklich - auch ohne Familie.

Natürlich gibt es Momente, da wäre ich lieber in der Nähe von Familien und Freunden.. 600 km sind ja auch kein Katzensprung.
Aber es geht, und bei euch wäre es ja auch nicht so weit.
Kinder gewöhnen sich so schnelle an neue Umgebung.
Mir wäre die finanzielle Seite wichtiger als das "emotionale".

Ihr müsst aber vorsichtig sein, das nicht der eine den anderen fürs "Unglück" verantwortlich macht !
So ungefähr: ihr zieht um, du brauchst Zeit um dich einzugewöhen (und die wirst du brauchen) und wirfst ihm vor: "wegen dir sitze ich hier allein...."
oder:
Ihr zieht nicht um und er wirft dir vor: "weil du gefühlsduselig bist hab ich einen tolle Jobchance sausen lassen"

Idee:
Er nimmt die Stelle, schaut obs wirkich super ist und kommt ebend 3-4 Monate nur am WE - wäre ja keine große Umgewöhnung ;-)
Wenn er zufrieden ist, dann schaut er nach der passenden Bleibe, du fährst mit den Kinder 3/4 Wochenende hin und ihr schaut wo ihr euch wohlfühlen würdet (KiGa, Vereine, Einkaufsmöglichkeiten, Schule, etc. ).

ICh bin noch online, falls du noch "reden" willst :-)

Liebe Grüsse!
steinchen

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hmm...

2003 bin ich wegen Jobwechsels nach England gegangen und nach der Wirtschaftskrise wieder nach Berlin zurückgekommen.

Vermisst habe ich während der Zeit drüben niemanden, da es im Gegenteil alles viel zu spannend war.
Meine Frau habe ich in England kennengelernt, und da sie aus Szczecin stammt ist sie hier in Berlin zwar sprachlich etwas eingeschränkt, aber näher an ihrer Familie, was ihr viel bedeutet. Letztendlich wollten wir wieder aus England weg, da wir unsere Tochter lieber hier zur Welt bringen wollten und auch hier aufwachsen sehen möchten.

Meine Frau bereut die Entscheidung nicht, obwohl sie einen Job aufgegeben hat, den sie gern machte (der aber nicht genug für uns beide abwarf) und auch Freunde dort hinterlassen hat.
Mein Verdienstpotential ist rein von der Ausbildung her erheblich höher, also war uns klar, dass es immer dorthin gehen wird, wo ich am ehesten Geld verdienen kann.
Nun ist es eben Berlin (meine alte Heimat) und das wird es wohl auch bleiben (zumindest bis zur nächsten Wirtschaftskrise ;-) ).

interessant am Rande: ich wusste, dass ich mit dem Umzug viel von meiner Frau erwartete, dementsprechend versuche ich ihr nun ständig meine Wertschätzung zu zeigen, dafür, dass sie mit mir mit kommt. Sie kann es geniessen.
Wie sagt man? hinter jedem starken Mann steckt eine starke Frau...
Stimmt. ohne ihren Einsatz könnte ich nicht tun, was ich tue.

Wenn man offen ist für Neues, dann kann ein Umzug was tolles sein. Man kann sich komplett neu erfinden. Das macht Spass!

und nebenbei ist Thüringen auch tatsächlich sehr schön!

Hoffe Ihr kommt zu einer guten Entscheidung. Wichtig ist, dass ihr viel und offen miteinander redet...

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Hallo Viki,

wir sind vor 10 Jahren weg gezogen, damals noch nicht als Familie. Wir wollen nicht mehr zurück, wir fühlen uns hier wohl. ABER wir wollten es damals beide!
Wie du schon sagst, die Entscheidung müsst ihr treffen. Was ist denn das für ein Job? Kann er den nicht von zu Haus aus erledigen, oder ab und zu mal im Home Office arbeiten? Ist es ein Außendienstjob? MUSS er dazu weg ziehen? Wo sitzen die Kunden? Wenn das alles nicht geht und ihr keine Fernbeziehung führen möchtet, dann wäre es für euch als Familie vielleicht doch besser, wenn er weiter sucht; denn wenn du nicht glücklich wirst, wird es eure Beziehung auch nicht!

LG helly

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Hi,

wir sind umgezogen wegen meines neuen Jobs (mein Mann hat seinen gekündigt).
Aber es war auch leicht, denn nur von Hannoer nach Hamburg - also wären die Freunde noch erreichbar und ich fand Hamburg eh immer schon toll. Also war es für uns keine Frage.

Was sagt denn Dein Mann dazu? Will er gern? Ich würde dazu tendieren, es zu machen...bin aber auch kein Mensch, der Verwandtschaft in der Nähe haben muss.
Wie wäre es, wenn Ihr Euch erstmal unverbindlich die Gegend anschaut?

LG, Nele

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Hallo,

ich bin schon oft umgezogen wegen Ausbildung, Job, Job des Partners etc - und ehrlich gesagt, machen das sehr viele aus meinem Umfeld genau so. Daher stünde es für mich nicht in Frage - ich würde den Umzug machen! Zumal, wenn noch Fahrtzeiten wegfallen - das bedeutet doch mehr lebensqualität für alle!

Ich wohne übrigens jetzt (nach etwa 5 Umzügen durch 4 Bundesländer in den letzten 15 Jahren) etwa 250 km von meiner Heimatstadt entfernt, 120 km von der Heimatstadt meines Mannes entfernt (meine Geschwister wohnen allerdings mit Familien 500 bzw 600 km in andere Richtungen), und jetzt will ich nicht mehr umziehen, denn men Mann hat eine Lebensstelle!

LG

Erdbeertiger