Total unschlüssig- sollen wir auf's Dorf ziehen?

Hallo zusammen,
wie so oft wende ich mich mal wieder an euch und hoffe, dass mir eure Antworten irgendwie bei der Entscheidungsfindung helfen können.

Es geht um folgendes:
Wir wohnen mit unserem 2,5 jährigen Sohn in einer kleineren Stadt, haben hier beide unsere festen Jobs. Wir wohnen recht zentral: Spielplatz, Schule, Kinderarzt, Musikschule, Markt, Einkaufsmöglichkeiten und Post sind alles fußläufig zu erreichen. Es gibt einen Bus der alle zehn Minuten zu beiden Großeltern (wohnen auch beide hier) fährt, ansonsten sind wir mit dem Auto in 5 Minuten da.

Wir schauen schon nach geraumer Zeit nach einem passenden Haus und es war in der Stadt nie etwas richtiges dabei: zu teuer, zu klein, winziges Grundstück mit Mini-Garten.

Nun haben wir auf einem Dorf in unserer Umgebung ein wunderschönes Haus gefunden, schönes großes Grundstück, am Waldesrand, ruhig gelegen, bezahlbar.

Aber: in dem Dorf gibt's NICHTS. Noch nichtmal einen Bäcker... Wir brauchen 12 Minuten mit dem Auto in die Stadt rein, also alles nicht wirklich eine große Entfernung. Aber mit fußläufig ist dann natürlich nicht mehr.

Man müsste egal wann immer fahren (Kinder zur Schule, zu Freunden, Einkaufen), klar liegt alles auf unserem Arbeitsweg.

Trotzdem sind wir unschlüssig. Werden wir uns da wohlfühlen?
Wie wird es den Kindern gehen, wenn sie im Teenager-Alter sind, noch keinen Führerschein haben, immer gefahren werden müssen.

Auf der einen Seite haben wir ne wunderschöne Immobilie mit großem Garten, Wald hinterm Haus, Ruhe, viel Platz und Freiraum - schön für kleinere Kinder.

Zum anderen das Gefühl irgendwie "isoliert" zu sein, immer Fahrtwege -egal wohin.

Wie wohnt Ihr? Seid ihr vielleicht aus der Stadt aufs Dorf gezogen? Wie fühlt ihr euch als "Dörfler", nervt euch die Fahrerei?

Ich freue mich auf hilfreiche Erfahrungen, Anregungen oder einfach nur eure Gedanken,

lieben Dank,
Dani

1

Warum gehst Du denn davon aus das man überall mit dem Auto hin muß? Fahrrad? Ich bin früher fast überall mit dem Rad hingefahren und ich wohnte am Rande einer Großstadt ;-)

Schulbusse fahren dort doch sicherlich auch, oder?

12 minuten ist kein Weg, ich würde es machen!

LG

2

hallo,

wie wär es für den anfang mal mit einer liste? die könnt ihr über tage liegen haben udn jeder ergänzt wenn es ihm einfällt was. dann setzt ihr euch hin udn wertet aus. dann stellt ihr fest, was euch wichtig ist, was unverzichtbar ist und dann, was eure kompromisse wären. ich denke, dann seid ihr schon ein stück weiter.

wir wohnen in einer größeren stadt. mit allem drum und dran. bus, bahn, museen, theater, alles an geschäften, gute schulen etc...
ausserdem ist es sehr grün bei uns und wir haben unweit entfernt einen schrebergarten. wir wohnen schön udn mögen unsere nachbarn, haben ein soziales umfeld.
ursprünglich kommen wir vomm land. zwei nahebeieinanderliegende kleinstädte. und irgendwie zieht es uns auch wieder dahin.
ABER: nach so vielen jahren würde es auch uns schwer fallen die stadt wieder aufzugeben und wir müssten arg überlegen, ob wir das wirklich wollen.
deshalb: werdet euch genau klar, was und wie ihr es wollt.

lg

3

Klingt nach einem wunderbaren Altenwohnsitz, aber doch nicht für eine junge Familie.

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hallol

ich würde es mit kindern nicht mehr machen.
im grundschulalter mag es noch gehen, aber danach#kratz

ich weiß nie wohin mit meinem sohn, es gibt keine anlaufstellen zufuß, sogar für einen spielplatz fährt man auto und das ist mehr als blöd.
die große will am liebsten gestern schon weg , weil sie kaum rausgehen mag, da es einfach nichts gibt wo man hingehen könnte.also für jede kleinigket fahren.
für einen kursus fahre ich fürs kind , für einen spielplatz, für ein eisessen , kino , bummeln, schwimmbad.
also uns wird es wenigstens wieder in die nächste kleinstadt ziehen, sobald es geht.

l.g.

5

huhu,

ich lebe gerne auf dem dorf. früher konnte ich mir das nicht vorstellen, aber nun, mit kindern, möchte ich nicht wieder zurück in die stadt.

die kinder können aus dem haus in den garten zum spielen rennen, ohne, dass ich hinterher muss zum aufpassen. es ist ruhig hier, den meisten krach machen meine kinder :-p

allerdings sind wir hier nie richtig angekommen. die dorfbewohner sind eine eingeschworene gemeinschaft.

lg claudia

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Hallo

kann dir nur von Bekannten und Freunden erzählen.

Dorf ohne Bäcker, Einkaufsmöglichkeit ...... sehr schnell wieder weg gezogen.
War einfach zu weit ab vom Schuß, alles zu aufwändig, vor allem mit Kindern .... und sie kamen nicht richtig in die Dorfgesellschaft.
Sind jetzt in einem großen Dorf, mit Allem, und Kindergarten und Grundschule. dh. die Kinder können auch alleine in die Schule laufen, Freunde besuchen - und man ist als Eltern nicht immer Fahrdienst.

Es kommt immer sehr darauf an wo man hin zieht.
Ist es ein geschlossener Kreis im Dorf wo man lange die "Neuen" bleibt
oder ist Bewegung im Dorf ....


Und einige ziehen wieder zu uns in die Stadt zurück, wenn die Kinder so in die 5.te Klasse kommen.... sie haben sich nur als Fahrdienst ihrer Kinder gesehen, und auch vom Anschluß, Freunden, Weg gehen - fanden sie die Stadt dann wieder passender.
Waren Familien mit mind. 3 Kindern - und die hatten dann das Gefühl nur noch im Auto zu sitzen, mit Kindergartenfahrten, Schule, Sportvereine, Musikunterricht, Besuch bei Freunden ect.


grüße Silly

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Wir wohnen jetzt seit über 3 Jahren auf einem Dorf, haben vorher in der Großstadt gewohnt. Und ich kann sagen, wir fühlen uns hier sauwohl! Wir sind 60 km weg gezogen, fahren aber noch zur Arbeit in die Stadt, ich bin mit Auto und Zug 1,5 Stunden unterwegs (3x die Woche). Aber trotzdem, ich bin froh, daß wir hierher gezogen sind. Klar, wir mussten ein zweites Auto kaufen, denn ohne Auto geht hier gar nix! Und mein Gott, die Jugendlichen, die auf dem Dorf geboren und aufgewachsen sind, die kriegen das doch auch irgendwie hin. Die ziehen doch nicht alle weg, da würde es ja auf den Dörfern keine Jugendlichen geben. Ich habe hier auch eine sehr gute Freundin gefunden und mehrere Bekanntschaften, mit denen ich mich regelmäßig treffe (2 davon habe ich im Internet kennengelernt). Die Einheimischen hier sind auch fast alle sehr nett, wir kommen hier gut klar.

Und da ihr ja nun wirklich nicht weit weg ziehen würdet, rate ich euch: Tut es!!!

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wir wohnen auf einen 250seelendorf und ich wollte es als stadtkind nicht mehr missen;-)
ja es gibt keinen laden oä.
busverbindungen zu schulen und kiga bestehen


vorteil
du kannst die kinder raus lassen ohne angst haben zu müssen
wenn landwirtschaft noch groß geschrieben wird - dann wissen sie wie ein kälbchen geboren wird -wann ernte ist usw.(dies geht wenn man die richtigen nachbarn hat#verliebt)
ruhe ohne ende
man kennt jeden
und wenn man sich einbringt ist man auch sehr schnell angesehenes mitglied in der dorfgemeinschaft



nachteil -einkaufsmöglichkeit-8km(sprich auf auto angewiesen)
wenn verabredungen mit anderen kinder anstehen oder sportverein ist
man taxi(macht man aber gerne;-))


lg dany

nein ich wollte nicht mehr das dorfleben nicht mehr missen

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Stell dir vor, du liegst mit Magen-Darm flach, dein Mann ist weg zur Arbeit.
Wie erreichst du den Arzt, bekommst du Medikamente, kommt dein Kind zur Schule? Was macht ihr bei Blitzeis?
In der Stadt gibts (zumindest bei uns) Lieferdienst der Apotheke, Kinder gehen in Fussgeh-Weite zur Schule oder haben Bus/Strassenbahn zur Verfügung.
Ich lebe in einem Dorf, aber als wir vor 4 Jahren auf Haussuche waren fielen alle Dörfer aus der Auswahl raus, die weder Dorfladen noch vernünftigen ÖV-Anschluss haben. Mein Mann war vor ein paar Tagen abends aus in der "grossen Stadt" und konnte mit dem 23-Uhr-Zug noch ins nächstgelegene Städtchen fahren, wo es um 23.40 noch Postbus-Anschluss zu uns raus gibt.

LG Irene

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Hi,

das ist ja sehr weit hergeholt. Wenn du so flach liegst, das du nicht mal mehr ins Auto kommst, dann könntest auch nicht zum Arzt laufen.... Dann würde ich nen Krankenwagen holen und mich ins KH legen!!! Zudem gibt es sowas wie Hausbesuche von fast jedem Hausarzt.

Bei Blitzeis machst du das gleiche wie in der Großstadt.... "schlittern"

Lieferdienst der Apotheke hatten wir im 200 Seelendorf auch!!

Schulbusse fahren in 95% aller Dörfer! Ausnahmen mögen Weiler oder totale Alleinlagen sein.



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"Stell dir vor, du liegst mit Magen-Darm flach, dein Mann ist weg zur Arbeit.

Wie erreichst du den Arzt, bekommst du Medikamente"

Ich hatte schön öfter Magen-Darm, und war deswegen weder beim Arzt noch brauchte ich Medikamente.

Falls ich Medikamente brauchen würde:
Medikamente liefert hier (60-Einwohner-Ort) eine Apotheke nach Hause.
Ansonsten würde mein Mann diese auf dem Rückweg von der Arbeit mitbringen oder sogar einen Tag Urlaub nehmen, wenn ich wirklich akut krank wäre.

"kommt dein Kind zur Schule? "

Sowohl zum Kindergarten als auch zur Schule fährt ein spezieller Kindergarten/Schul-Bus bei uns (wie gesagt: 60 Einwohner), diesen Service bieten viele Städte nicht (gerade weil es in Städten öffentliche Verkehrsmittel gibt, mit denen ich meinen 4jährigen Sohn niemals alleine fahren lassen würde #schock)

Es gibt sicherlich einige Nachteile, wenn man auf dem Dorf lebt, aber gerade die von dir aufgelisteten Sachen sprechen FÜR unser 60-Einwohner-Dorf.

(Es fährt auch 1x pro Woche ein Bäcker-, Metzger- und "allgemeine Lebensmittel"-Transporter in unseren Ort).

LG,
J.

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