Ich habe Angst vor einem Autounfall...SILOPO

Guten morgen,

seit einiger Zeit habe ich furchtbare Angst davor dass irgendwas schlimmes passiert, vor allem beim Autofahren.
Ich hatte eigentlich nie Angst und bin viel und gerne gefahren. Ich hatte eine 3 Jährige Fernbeziehung und bin alle 2 Wochen mit dem Auto 400km nach Südtirol gefahren. Vor einem Jahr bin ich dann zu meinem Freund gezogen und seither wurde meine Angst immer größer (vielleicht auch weil ich seit ich hier bin kaum noch mit dem Auto unterwegs bin und wenn dann nur kurze Strecken). Zur Zeit muss ich nicht arbeiten und fahre deshalb ab und an mit meiner kleinen (5 Jahre) zu meinen Eltern nach Deutschland...jedes mal bekomm ich 2-3 Tage furchtbare Angst vor der Fahrt, ich weiß auch nicht ob es vielleicht die Aufregung ist. Während der Fahrt bin ich die meiste Zeit sehr angespannt und habe Angst das plötzlich ein anderes Fahrzeug die kontrolle verliert...also die Angst ist nicht das ich einen Unfall verschulde denn ich fahr angepasst, vorausschauend und Überhole nur, wenn ich mir wirklich sicher bin sondern die Angst liegt darin das ein anderes Fahrzeug die Kontrolle verliert....am meisten Angst habe ich aber wegen meine Tochter, das ihr was passiert oder was ist wenn mir was passiert und ich sie dann alleine lassen muss?
Das hört sich jetzt alles total nach einem Fall für den Psychiater an aber bitte verurteilt mich nicht, ich steh sonst mit beiden Beinen im Leben und bin ein realistischer Mensch aber diese Angst nagt so sehr an mir.
Kennt das vielleicht jemand?

Liebe Grüße Janinechen

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#winke
Ich fahre seit 6Jahren gar kein Auto mehr. #zitter
Werde nach der Geburt nochmal ein paar Fahrstunden nehmen und mir ein Auto kaufen. Habe ich mir zumindest vorgenommen. Bekomme allerdings jetzt schon Panik wenn ich dran denke #schwitz#zitter#schock

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Du bist nicht alleine.

Ich fuhr seit Ende 2005 kein Auto mehr.:-(

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Hallo,
ich empfinde weder, dass dein Beitrag direkt ein Fall für den Psychiater ist, noch dass er sinnlos ist.
Ich denke nur folgendes: Du schreibst selber, dass du momentan kaum fährst, immer nur kurze Strecken. Also bist du ja eigentlich etwas aus der Übung/Fahrpraxis raus, bzw. denkst das vielleicht. Wenn ich mir jetzt vorstellen würde, so quasi aus dem Nichts eine km lange Höllentour abzureißen, hätte ich auch mehr Bammel, als routiniert andauernd von a nach z zu gurken. Und dann denke ich, dass du selbst deine Angst als völlig unnormal ablehnst, wobei sie das nicht ist.
Ich fahre jede Woche an die 700km und verliere die Angst vor gefährlichen Situationen trotzdem nicht. Damit meine ich keine reingesteigerte Panik, sondern eine Angst, die einen eben vorsichtig werden lässt. Ich finde es viel schlimmer, gar keine Angst beim Autofahren zu haben, weil dann nämlich sowas passiert: Kam mir doch auf der Landstraße in einer Kurve ein PKW mit überhöhter Geschwindigkeit entgegen, der gerade einen LKW überholte. Verstehst du, was ich damit sagen will? Fehlende Angst kann auch zur Selbstüberschätzung führen.
Wie wäre es, wenn du deine Touren etwas anders planst, in der Zeit vorher einfach mehr wärst, oder diese zumindest für den Anfang in Teiletappen splittest?

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"in der Zeit vorher einfach mehr wärst"

fährst, #klatsch, das gesuchte Verb heißt: fährst!

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Das kenn ich von meiner Mutti. Die bibbert schon, wenn ich sage, dass wir da und dahin fahren.
Sie selbst fährt tgl. nur 7 km zur Abreit und wieder zurück.

Ehrlich gesagt, kann ich das überhaupt nicht verstehen. Wenn ich mich mit Angst ins Auto setze und schon denke "es könnte ja was passieren", dann passiert erst recht was.
Mein Mann ist den ganzen Tag mit einem 40-Tonner unterwegs. Unser Sohn jeden Tag 85km eine Strecke zur Schule.
Sicher hab ich ein komisches Gefühl, vor allem jetzt im Winter, wenn die Straßen sch... sind. Aber Angst? Nein.

Da bräuchte ich früh gar nicht erst aufstehen. Denn es könnte ja was passieren....

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Hallo Janienchen, wer sollte Dich verurteilen? ;-) dennoch denke, ich dass Du mit einem Psychotherapeuten über die ganze Sache sprechen solltest, damit sich die Panik nicht noch mehr steigert und dann evtl. etwas passiert!

ich behaupte ein guter Autofahrer zu sein und fahre zügig und sicher. Wenn ich allerdings (hier in unserem Dorf gibt es keine einzige Ampel und keine mehrspurigen Straßen) eine zeitlang nur hier gefahren bin und dann zu meiner Familie in die Großstadt fahren muss, dann ist mir doch etwas mulmig. Das bringt die Routine dann wieder in Ordnung.

Es ist bei Dir ja keine Angst vor etwas , das DU beeinflussen könntest, sondern etwas, dass Dir auch beim Spaziergang widerfahren könnte (ein anderes Auto verliert die Kontrolle).

ich stehe auch mit beiden Beinen im Leben, doch manchmal macht der Kopf verrückte Dinge mit einem (kenn ich auch ;-)) und dann sollte man sich helfen lassen, damit die Lebensqualität wieder steigt. (auch für Deine Tochter, denn eine angespannte Mama ist auch kein Spaß :-))

alles Gute!!

die bina

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Angst ist ja eigentlich etwas Positives - sie sichert unser Überleben :-)
Insofern ist das ja eine natürliche Reaktion, wenngleich diese natürlich belastend werden kann, wenn sie nicht mehr der Situation angemessen ist.

Gab es denn einen Auslöser für deine Angst? Ist es wirklich die fehlende Routine, oder steckt mehr dahinter? Ist etwas Besonderes passiert in deinem Leben, gibtes Konflikte oder gab es ein Ereignis beim Autofahren?

Ich denke das einzige was hilft, ist wirklich Auto fahren. Überwinde dich ,immer wieder, am besten fährst du regelmäßig und nimmst dir gewisse Ziele vor. Dann steigerst du die Streckenlänge und wirst irgendwann feststellen, dass alles nicht so schlimm ist, wie du es dir ausmalst. Die Angst wird weniger werden, wenn du dich ihr stellst!

LG
Clarissa

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Viiiiielen, vielen Dank für eure netten Antworten!
Ich denke das meine Angst durch ein Ereigniss vor einem Jahr erst richtig ausgelöst wurde.
Meine Freundin und ich haben nach einem Discobesuch an einer Kreuzung (im Industriegebiet) auf unser Taxi gewartet. Ich habe dann in der Ferne nur ein Auto gesehen das mit überhöhter Geschwindikeit in unsere Richtung unterwegs war, der Fahrer hat die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und ist genau da raus geschleudert wo wir standen, wir konnten uns wirklich nur in letzter Sekunde retten, das Auto ist 1m hinter uns raus...genau da wo wir gestanden haben. Ich stand damals denke ich sehr unter Schock. Der Fahrer und seine Kollegen haben das Auto dann "rausgeschoben" und sind davon gefahren. Ich konnte gar nicht richtig denken und war nur am zittern. Heute ärgere ich mich das ich mir kein Kennzeichen gemerkt habe. Der Taxifahrer hat dann die Polizei gerufen aber man hat den Fahrer nie gefunden. Zuhause habe ich mich dann nur noch zu meiner Maus ins Bett gelegt und sie im Arm gehalten, die ganze Nacht hab ich kein Auge mehr zugemacht...ich denke das ich in dieser Situation erst gemerkt habe wie schnell etwas passieren kann. Ich denke auch, das ich mich in eine psychologeische Behandlung begeben sollte weil ich diesen Vorfall vielleicht auch noch nicht richtig verdaut habe.

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Solche Situationen kennt jeder, der mal ein paar Jahre Auto fährt. Ich fahr seit 1973 - ca 25 Jahre jährlich so 20-25.000 km, mittlerweile weniger.
Und ich kann Dir sagen, wenn ich in Urlaub fahr, hab ich vorher IMMER eine unruhige Nacht - ich spinne da auch ein bißchen. Wenn ich mal eine halbe Stunde auf der Autobahn bin, dann gehts wieder besser. Also bitte fahren nicht vermeiden, sondern fahr ! Ich würde nur nicht mich gerade zwischen LKW Kolonnen quetschen oder ähnliches.
In Sommerurlaub fahre ich am liebsten Samstag, bei LKW Fahrverbot :-p
Ich hasse es, wenn die um mich rum Rallye fahren.
Nachts fahr ich auch ungern und nach 350 km brauch ich eine Pause. Das weiß ich, und darauf stell ich mich ein. Und da lass ich mich auch von niemand von der Seite anquatschen. Du weißt auch, wie Du Dich am besten fühlst beim Fahren, und GENAUSO machst Du es.
LG Moni