integrativer Kindergarten

Hallo,

wir haben heute die Zusage für einen Kindergartenplatz in einem integrativen Kindergarten bekommen. Jetzt würde ich einfach gerne mal wissen, ob hier auch Mütter sind, deren Kinder in einen integrativen Kiga gehen und wie das so ist...
Ich hab mir da ehrlich gesagt, überhaupt keine Gedanken gemacht. Die Leiterin hat nur gesagt, dass sie umstellen, also integrativ werden, von 3 auf 2 Gruppen verkleinern und eh alles umgebaut wird. Da unser Sohn auch noch eine andere Konfession hat, habe ich uns überhaupt keine Chancen ausgerechnet. Doch heute flatterte uns die Zusage in den Briefkasten und ich hab gar keine Vorstellung darüber, ob der Alltag in diesem Kindergarten komplett anders sein wird als in einem anderen....

LG
Rufinchen

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Was heißt "integrativer" Kindergarten bzw. wieviele Integrationskinder haben die denn?

In der Kiga-Gruppe meiner Tochter ist ein Mädchen, das nicht laufen kann, und mein Neffe ist wegen seiner Kleinwüchsigkeit Integrationskind. Das hat ja aber keinen großartigen Einfluß auf den Alltag der anderen Kinder, nur daß die I-Kinder eben bei der einen oder anderen Sache mehr Hilfe brauchen.

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Hallo

Mein Sohn geht in einen integrativen Kindergarten. Es sind von ca. 100 Kindern 35 Förderkinder dabei. Leichte körperliche und oder geistige Behinderungen bis mehrfach schwerstbehindert. In seiner Gruppe (15 Kinder) ist ein Junge mit Autismus und 2 Mädels mit Entwicklungsverzögerung.

Den Alltag beeinflusst es eigentlich gar nicht. Der Betreuungsschlüssel ist so, dass genug Erzieher in jeder Gruppe sind da die behinderten Kinder teilweise mehr Aufmerksamkeit beanspruchen. Aber sie sind bei allen Aktivitäten und Unternehmungen dabei, es gibt musikalische Früherziehung usw. Extra Ergo oder Logo geschieht dann getrennt einmal wöchentlich für ne halbe Stunde, je nach dem.

LG

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hi
wir haben unseren sohn ganz bewußt dort angemeldet.
1. die gruppen sind kleiner 15 kinder inkl.max.5 integrativ kinder
2. mehr erzieherinen 3 stk
3. angebot des kindergartens
lg ane

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hallo,

mein sohn geht in einen integrativen kiga. 2 erzieher auf 15 kinder. davon 2-4 integrativkinder. momentan sind es bei usn 3. einer mit sprachproblemen, der anderte mit einer muskelschwäche und die dritte aus einer absoluten sozialen randgruppe. aber alles drei sehr liebe kinder. für sie kommen logopäde und physiotherapeut direkt in den kiga. ansonsten können sie alles mit der gruppe normal machen. die erzoieher auf kinderzahl ist natürlich traumhaft. wir haben einen sporttag udn einen waldtag die woche und die erzieher haben viel zeit vorschuldinge zu machen. immer dem alter entsprechend.
ich würde dirsen kiga immer anderen vorziehen.

lg

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wir haben auch i-kinder... der vorteil von dem alle profitieren ist dass mehr ewrzieher im haus sind, also vieles entspannter geht, man eher mal ne gruppenarbeit machen kann usw. und die sachen die der ergotherapeut macht (hauptsächich wegen der Ikinder aber eben mit allen zusammen) sind auch nicht schlecht...
außerdem wlernen die kinder sehr sxchön damit zu leben dass es kinder gibt die etwas nicht so können wie sie, die kleiner oder eben anders sind und auf die man ggf rücksicht nehmen muss, denen man ma helfen muss und dass man jemanden nicht im regen stehen lässt nur weil er selber nicht so kann wie die meisten anderen.

mMn hat es nur vorteile... auch für die nicht I-kinder!

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Mein Großer geht in einen Regelkiga mit 2 normalen Gruppen und 2 I-Gruppen. Er ist in seiner Gruppe das I-Kind. Der Kleine bekommt hoffentlich nun ab Februar seinen Platz dort und wird dann in der anderen Gruppe das I-Kind sein.
Ansonsten ist es von Bundesland zu Bundesland und auch von Kreis zu Kreis sehr verschieden geregelt. Um deine Frage wirklich zu beantworten, müsstest du schon sagen, in welchen Bundesland du wohnst. In Hessen ist es so, dass alle Sonderkindergärten bereits abgeschafft wurden. ALLE Kinder, egal ob behindert oder nicht, gehen in Regelkindergärten. Jedes behinderte Kind bekommt eine Integrationskraft für 15 Stunden und eventuell notwendige Hilfsmittel (z.B. wird für ein Kind mit Hörgeräten die Gruppe mit einer FM-Anlage ausgestattet, dass den Erzieherinnen ermöglicht mer Mikrofon direkt in das Hörgerät des Kindes zu sprechen, da die Umgebungsgeräusche einfach zu laut sind). In einer normalen Gruppe sind bei uns 25 Kinder und 2 Erzieher. In einer integrativen Gruppe sind 20 Kinder, 2 Erzieher und 1 I-Kraft pro I-Kind. In der Gruppe meines Sohnes sind so 3 Erzieher. In der Gruppe meines Jüngsten werden es 4 sein, da dort noch ein anderes I-Kind mit ist. Ansonsten ist es völlig egal, welche Behinderung es ist. Mein Großer hat mittlerweile nur noch eine Entwicklungsverzögerung und eine massive Sprachentwicklungsverzögerung. Er nutzt die unterstützte Kommunikation (Erlebnisbuch/Ich-Buch) im Stuhlkreis. Von den anderen Kindern wurde er, so wie er ist, akzeptiert. Er hat Freunde gefunden. :-) Mein Jüngster hat ein paar Baustellen mehr. Er ist auch entwicklungsverzögert aber aufgrund einer massiven geistigen Behinderung. Sein EQ ist unter 50 (normal ist 100). Er kann nicht sprechen, Nahrungsmittel essen (er ißt nur Nicht-essbare Sachen wie Papier, Holz, Stoff,...), trinken, irgendwie seine Bedürfnisse zum Ausdruck bringen (z.B. durch zeigen oder weinen). Trocken ist er natürlich auch nicht. Er hat eine massive Schlafstörung. Aber er ist durchaus mobil. Er kann laufen, klettern, tanzen.
Für beide Kinder gibt es dieselbe Förderung. Generell denke ich schon, dass ein gesundes und natürlich auch ein behindertes Kind von diesem Zusammensein profitieren kann. Es ist gut, wenn die gesunden Kinder sehen, dass es auch Behinderung gibt. Heutzutage werden behinderte Menschen oftmals weggeschlossen. Wieviele behinderte Menschen sieht man denn mal auf der Straße? Sie wohnen in geschützten Wohnanlagen und arbeiten in geschützter Umgebung. In diesem jungen Alter nehmen Kinder andere Kinder einfach so an, wie sie sind. Sie haben keine positiven oder negativen Vorurteile. Kinder lernen so sehr schnell, andere Menschen zu beschützen und ihnen zu helfen. Rücksichtnahme gehört auch dazu. Und für die gesunden Kinder ist es ein schönes Erfolgserlebnis, wenn sie dem behinderten Kind helfen können und auch etwas beibringen können. Für die behinderten Kinder ist es gut, weil sie im Zusammensein mit gesunden Kindern einfach viel schneller lernen. Kinder lernen von Kindern viel besser als von Erwachsenen.
Wenn du oder dein Mann natürlich irgendwie Berührungsängste haben und das nicht wirklich wollen, dann wäre es besser, euer Kind, woanders anzumelden. Denn es kann durchaus passieren, dass eueer Kind irgendwann mal dieses besondere Kind einladen oder ihn/sie besuchen möchte. Diese Kinder können wirklich jede Art von Behinderung haben. Hier in einem anderen Kiga in der Stadt sind auch Sondenkinder dabei. Da kommt dann noch regelmäßig eine Krankenschwester und sondiert die Kleinen.

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Hallo,
ich bin mal auf viele Antworten gespannt.
Ich persönlich wollte nie eine I-Gruppe für meine Kids
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=4&tid=2975393&pid=18828323
Gerade gestern sprach mich nun plötzlich die KiGa-Leiterin an und fragte, ob ich meinen Sohn nicht in die I-Gruppe geben will. Durch seine große Schwetser ist es schon rehct weit. Und die hätten gerne auch solche Kinder mit dabei, weil sie wohl gute Erfahrungen damit gemacht haben.
Bin am überlegen, ob ich es nun doch mache.
Mal sehen.
LG
donaldine1

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Gibt es denn bei euch im Kiga keinen besseren Betreuerschlüssel für I-Gruppen und eine I-Kraft? Das Mehr an Arbeit, was für meinen Sohn geleistet werden muß, macht bei uns die I-Kraft. Dafür ist sie da. Die Erzieherinnen kümmern sich um alle gleich.
Aber ich muß auch sagen, es gibt extreme Unterschiede bei den Kindergärten. Es soll sogar Kindergärten geben, die nehmen zwar I-Kinder sehr gern, aber die Bedingungen erfüllen sie nicht oder nur kurz. Das Geld wird dann eben genutzt zur Sanierung der Gebäude,... Es geht hier immerhin um über 24.000€/ Kindergartenjahr/I-Kind.

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Hallo,
doch, die Betreung ist anders. Es sind deutlich weniger Kinder in der I-Gruppe als in den regulären Gruppen.
Bis ins Detail habe ich mich da aber noch nicht erkundigt, weil ich das bisher nicht wollte. Eben, weil ich immer befürchte, daß auch mal zu wenig Personal da sein könnte.

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Hi,

also meine beiden Jungs sind in einem I-Kindergarten. Der Große mit I-Helferin zur Förderung (ist hier eine Stufe unter Integrationskind) und der Kleine ganz normal.
Also die Kinder und wir lieben den Kindergarten, anders wird nicht viel gemacht zwischen den Gruppen. Sie haben einen ähnlichen Ablauf, nur das beim Großen ab und zu Aktionen sind wo er von seiner I-Helferin begleitet wird ( die Integrationskraft nimmt dann die Integrationskinder und die sie nur zur Unterstützung haben und dass sind max 2-3 Kinder).
Ansonsten haben sie gleiche Ausflüge (je nach Alter halt), gleiche Essenzeiten (bei uns wird im Kita gefrühstückt und Mittag gegessen). Die Zeiten wurden angeglichen (gibt Vormittagskinder, Ganztagskinder und die Förderkinder haben 3/4 Zeit, dass heißt, die gegen nach dem Mittagessen und vor dem Nachmittagssnack).


Lg

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Mein Sohn geht seit Sept. in einen integrativen Kiga. Ich hab mich sehr gefreut, dass wir den Platz bekommen haben. Unserer arbeitet mit einem offenen Konzept, d. h. ohne feste Gruppenräume. Insgesamt gibt es knapp 40 Kinder, darunter pro Jahrgang zwei Förderkinder. Es gibt 4 Erzieherinnen und 1 Heilpädagogin. Manchmal auch noch eine Aushilfe.

Den Förderkindern sieht man die Behinderung äußerlich kaum an. Der beste Freund meines Sohnes gehört auch dazu. Er ist sprachlich und motorisch aufgrund einer Krankheit zurück, bekommt auch außerhalb des Kigas Förderung. Im Kiga hat er gesonderte Einheiten mit der Heilpädagogin, wo aber auch immer noch mindestens ein anderes "Nicht-I-Kind" mit einbezogen wird. Ansonsten läuft er ganz normal in der Gruppe mit, auch z. B. beim Turnen.

Ich denke, der Ablauf in unserem Kiga ist für die Nicht-Förderkinder genauso wie in jedem anderen Kiga auch. Nur wird halt allgemein mehr Wert auf Anerkennung von Schwächen gelegt. Ausländische Kinder z. B. erhalten auch Sprachunterricht usw.